Inflation im Euroraum entfernt sich vom EZB-Ziel
Der Preisdruck in der Eurozone ist im Dezember spürbar gesunken, was vor allem auf den gesunkenen Ölpreis zurückzuführen ist.
Die jährliche Inflationsrate sank von 1,9 auf 1,6 Prozent. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 4. Januar. Die Inflation entfernte sich damit weiter vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB), der bei knapp 2 Prozent liegt.
Der deutliche Inflationsrückgang entfachte Spekulationen, dass die EZB ihre Zinsen in diesem Jahr nicht mehr anheben wird - und im nächsten auch nicht.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, blieb im Dezember stabil auf einem niedrigen Niveau. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) verharrte bei 1,0 Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist stagnierten die Verbraucherpreise in der Gesamtrate, die Kernrate betrug 0,5 Prozent. Die Daten entsprachen den Prognosen von Volkswirten.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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