GfK: Konsumoptimismus lässt auf hohem Niveau etwas nach
Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich etwas abgeschwächt.
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Juni einen Rückgang ihres Indikators zum Konsumklima auf 10,1 von revidierten 10,2 Punkten im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten eine Stagnation des Index bei 10,4 Zählern erwartet, die zunächst für Mai berichtet worden waren. Die GfK hatte aber eine Revision der Indikatorwerte vorgenommen, da nach ihren Angaben im Mai ein Wechsel der Erhebungsmethode erfolgte.
"Trotz des leichten Rückgangs zeigt sich das Konsumklima nach wie vor von seiner positiven und stabilen Seite", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl. Die GfK gehe nach wie vor davon aus, dass die realen privaten Konsumausgaben im Jahr 2019 um etwa 1,5 Prozent zunehmen werden. Die Binnennachfrage werde eine wichtige Stütze der Konjunktur sein.
"Damit das auch künftig so bleibt, ist es notwendig, dass die Verunsicherung durch den Handelsstreit mit den USA und die Diskussionen um den Brexit nicht weiter zunehmen." Sollte es dennoch dazu kommen, wäre das "ein Dämpfer für das Konsumklima, und die aktuelle Prognose wäre sicherlich nicht zu halten".
Die Stimmung der Verbraucher habe sich im Mai 2019 nur wenig verändert gezeigt, betonten die Konsumforscher. Die Einkommenserwartung lege leicht zu, während Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung geringe Einbußen hinnehmen müssten.
Der Index der Konjunkturerwartung verlor 1,3 Zähler auf 1,7 Punkte. Die globale Abkühlung der Konjunktur, die Endlos-Diskussionen um den Brexit und die Gefahr einer Ausweitung des Handelskonfliktes mit den USA hätten auch den Konjunkturaussichten der Verbraucher einen spürbaren Dämpfer verpasst. Gerade für die Exportnation Deutschland seien anhaltende Handelskonflikte eine Bedrohung. Dies gelte in ähnlicher Weise für eine konjunkturelle Schwächephase auf den Exportmärkten.
Im Gegensatz zu den schwächelnden Konjunkturaussichten stieg der Indikator für die Einkommenserwartungen um 0,9 auf 57,7 Punkte. "Damit hat sich die Schere zwischen Konjunktur- und Einkommenserwartung weiter geöffnet", so Bürkl. Der Einkommensindikator profitiere in erster Linie von einem exzellenten Arbeitsmarkt.
Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten verlor die Anschaffungsneigung 2,6 Zähler auf 50,5 Punkte. Ihr "anhaltend hohes Niveau" belege jedoch, dass die Konsumlaune der Verbraucher nach wie vor ungebrochen sei.
BERLIN (Dow Jones)
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