LANXESS-Aktie deutlich tiefer: LANXESS wird für 2022 vorsichtiger
Hohe Kosten für Energie und Rohstoffe und eine teils trägere Nachfrage stimmen den Chemiekonzern LANXESS für das laufende Jahr etwas vorsichtiger.
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Im dritten Quartal profitierte das Unternehmen beim Umsatz zwar kräftig von Übernahmen und höheren Verkaufspreisen, beim operativen Gewinn gab es angesichts hoher Energie- und Rohstoffkosten aber nur ein kleines Plus. Unter dem Strich half den Kölnern zudem ein Sondereffekt.
Der MDAX-Konzern rechnet laut einer Mitteilung vom Mittwoch für 2022 mit einem bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 900 bis 950 Millionen Euro. Bisher lag das obere Ende der Spanne bei einer Milliarde Euro. Nach 815 Millionen Euro im vergangenen Jahr wäre das zwar immer noch ein deutliches Plus, läge aber nur am oberen Ende der Spanne auf dem Niveau der durchschnittlichen Analystenschätzung.
Im abgelaufenen dritten Quartal stieg das bereinigte operative Ergebnis im Jahresvergleich um knapp 5 Prozent auf 240 Millionen Euro, bei einem Umsatzwachstum um gut 38 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro. Während LANXESS unter anderem eine Schwäche der Bauwirtschaft zu spüren bekommt, liefen die Geschäfte rund um Desinfektions- und Konservierungsmittel in der Sparte Consumer Protection sowie mit Spezialzusätzen etwa für Reifenkautschuk, Kunststoffe und Schmierstoffe (Specialty Additives) auch dank Übernahmen gut.
In einem insgesamt schwächeren Geschäftsumfeld seien LANXESS auch stark positive Wechselkurseffekte zugutegekommen, schrieb Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank in einer ersten Einschätzung. Zudem habe sich der operative Mittelzufluss des Konzerns nicht wirklich verbessert, und beim Nettogewinn habe ein Sondereffekt geholfen.
Unter dem Strich blieben bei den Kölnern im dritten Quartal 80 Millionen Euro hängen, nach 74 Millionen vor einem Jahr. Dabei profitierte LANXESS auch von einer Auflösung von Zinssicherungsgeschäften, die im Zusammenhang mit einer ursprünglich geplanten Refinanzierung einer im November auslaufenden Unternehmensanleihe gestanden hatten. Das ist nun im zuvor geplanten Umfang nicht mehr notwendig, da LANXESS im Zuge der perspektivischen Trennung vom Geschäft mit Hochleistungskunststoffen für die Auto- und Elektroindustrie bald reichlich Geld zufließen dürfte.
Der entsprechende Bereich soll - wie im Juni angekündigt - in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Beteiligungsgesellschaft Advent eingebracht werden, das im gleichen Zuge in einem Milliardendeal das Kunststoffgeschäft Engineering Materials des niederländischen Konzerns Royal DSM übernimmt. Mit dem Schritt soll die Abhängigkeit von Konjunkturschwankungen sinken, da das Geschäftsvolumen mit der Autoindustrie reduziert wird.
An dem neuen Gemeinschaftsunternehmen soll Advent mindestens 60 Prozent halten. LANXESS soll im Gegenzug eine erste Zahlung von mindestens 1,1 Milliarden Euro sowie einen Anteil von bis zu 40 Prozent erhalten. Der Vollzug wird in der ersten Jahreshälfte 2023 erwartet. Nach frühestens drei Jahren kann LANXESS dann den 40-Prozent-Anteil am neuen Gemeinschaftsunternehmen versilbern und an Advent weiterreichen - und das in Relation zum Gewinn zur gleichen Bewertung wie beim aktuellen Deal.
Frederique van Baarle zieht in LANXESS-Vorstand ein
Frederique van Baarle wird Mitglied des Vorstands des Spezialchemiekonzerns LANXESS. Der Aufsichtsrat des Kölner MDAX-Konzerns berief die 51-Jährige zur Arbeitsdirektorin. Die gebürtige Niederländerin übernimmt diese Funktion von Vorstandsmitglied Anno Borkowsky. Van Baarle leitet derzeit den Geschäftsbereich High Performance Materials, der in ein Joint Venture für Hochleistungskunststoffe mit der Private-Equity-Gesellschaft Advent eingebracht werden soll. Sobald diese Transaktion abgeschlossen ist, nimmt die Managerin ihre neue Tätigkeit im Vorstand auf, wie die LANXESS AG weiter mitteilte. Ab dem zweiten Halbjahr 2023 soll sie zudem die Vorstandszuständigkeit für die Region Americas übernehmen. Van Baarle, die 2011 zu LANXESS kam, wird ihre neue Funktion von Pittsburgh, dem US-Headquarter von LANXESS, ausüben.
Die LANXESS-Aktie fällt im XETRA-Handel zeitweise 3,91 Prozent auf 35,65 Euro.
KÖLN/FRANKFURT (dpa-AFX/Dow Jones)
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15.11.2024 | LANXESS Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
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07.11.2024 | LANXESS Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
11.10.2024 | LANXESS Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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