ROUNDUP 2: ARD und ZDF sichern sich TV-Rechte für Fußball-EM 2028

20.01.25 11:38 Uhr

(neu: Details)

BERLIN (dpa-AFX) - Fußballfans können die wichtigsten Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2028 bei ARD und ZDF sehen. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender sicherten sich die Medien-Rechte für das Turnier in Großbritannien und Irland, wie sie am Montag bestätigten. Ob tatsächlich alle 51 Spiele der EM im Ersten und im Zweiten laufen, ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur allerdings noch nicht abschließend geklärt.

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"Der Rechte-Erwerb erfolgte im Zuge einer Ausschreibung durch die UEFA und nach Zustimmung der jeweils zuständigen Gremien bei ARD und ZDF", hieß es in einer Mitteilung am Montag. "Die Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sind - nach erfolgreicher Qualifikation - somit auch bei der Europameisterschaft 2028 verlässlich bei ARD und ZDF zu sehen."

Erfolg nach einer Niederlage

Nach der unerwarteten Niederlage im Poker um die Rechte für die EM 2024 ist den beiden Sendern mit ihrer Agentur SportA wieder ein Erfolg gelungen. Für das Heim-Turnier hatte sich überraschend die Deutsche Telekom durchgesetzt. Erst durch einen komplizierten Vertrag über Sub-Lizenzen konnten ARD und ZDF im Vorjahr jeweils 17 Spiele übertragen. Zwölf weitere Begegnungen liefen bei RTL. Und die Telekom zeigte alle Partien live, fünf davon exklusiv und nur gegen Bezahlung.

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Dank des Vertrages für 2028, den die SportA mit der Agentur CAA und der UEFA ausgehandelt hat, sicherten sich ARD und ZDF echte Quotengaranten. Die EM im Vorjahr war ein großer Zuschauer-Erfolg. Die fünf Live-Übertragungen der DFB-Auswahl lockten jeweils mehr als 24 Millionen Menschen vor den Fernsehschirm. Mehr als 20 EM-Übertragungen ohne deutsche Beteiligung kamen über die Zehn-Millionen-Marke.

Ausnahme sind deutsche Spiele

Das komplette Rechtepaket für die EM 2028 soll nach Angaben des britischen Fachmagazins "Sportbusiness" einen Wert von ungefähr 170 Millionen Euro haben. Das wäre deutlich günstiger als das Rechtepaket für die EM 2024 in Deutschland, für das die Telekom 225 Millionen Euro bezahlt haben soll. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender und das Telekommunikations-Unternehmen wollten diese Zahlen nicht kommentieren.

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ARD und ZDF seien grundsätzlich bereit, einen Teil der Rechte für 2028 an andere Sender per Sub-Lizenz weiterzureichen, hieß es aus Senderkreisen. Ausgenommen davon seien die Spiele der deutschen Nationalmannschaft - die sich allerdings noch für das Turnier qualifizieren muss.

Die öffentlich-rechtlichen Sender haben inzwischen Erfahrungen mit Kooperationen. Sie hatten bereits beim umfassenden EM-2024-Vertrag mit der Telekom Rechte für zwei andere Fußball-Turniere (EM 2020 und WM 2022) weitergereicht. Auch bei anderen Sport-Rechten vergeben sie über ihre Agentur SportA Sub-Lizenzen.

Jetzt geht es um die WM

Die nächste große Rechte-Ausschreibung läuft bereits und auch dafür hat ZDF-Intendant Norbert Himmler Kooperationen angekündigt. "ARD und ZDF werden bei weitem nicht die Rechte allein erwerben können", hatte der ZDF-Chef der Deutschen Presse-Agentur zu den beiden kommenden Fußball-Weltmeisterschaften gesagt. "Das geht nur noch mit weiteren Partnern hier in Deutschland."

Die TV-Rechte für die Turniere 2026 und 2030 sind von der FIFA für den deutschen Markt vor ein paar Tagen ausgeschrieben worden. Gleichzeitig zu den beiden Männer-Turnieren verkauft die FIFA auch die Rechte für die Frauen-WM 2027 in Brasilien. Die Frist für die Abgabe von Angeboten endet am 13. Februar.

Die öffentlich-rechtlichen Sender haben Interesse, doch die Rechtepakete der Männer-Turniere sind größer als bisher und damit auch wohl teurer. Bei den nächsten beiden Weltmeisterschaften spielen 48 statt bisher 32 Mannschaften, dadurch steigt die Zahl der Spiele von 64 auf 104. Die geschätzten Preise der jüngsten EM- und WM-Turniere zugrunde gelegt, könnten die Rechte insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Euro kosten./mrs/DP/nas