Analysten warnen: Schwache Small Caps sind ein Warnsignal
In den letzten Monaten haben Analysten ihre Gewinnschätzungen für kleine Unternehmen so stark nach unten revidiert wie selten zuvor. Einige warnen zudem, dass dies auch ein Warnsignal für den breiteren Aktienmarkt sein könnte.
Seit Jahresbeginn haben Analysten ihre Q1-Ergebnisprognosen für Small Caps schon um 13,5 Prozent nach unten korrigiert, schreibt "MarketWatch" unter Berufung auf FactSet. Hauptgrund der Probleme seien anscheinend steigende Kosten für Löhne, Dienstleistungen und Material, denn die Schätzungen zu den Umsatzerlösen würden nicht annähernd so stark angepasst wie die zum Gewinn.
Angesichts der Schnelligkeit und Deutlichkeit, mit der die Analysten ihre Prognosen revidieren, glaubt Steven DeSanctis, Aktienstratege bei Jefferies, dass kleinen Unternehmen "eine sehr hässliche Berichtssaison" bevorstehen könnte. Er warnte seine Kunden, dass die Unternehmen inzwischen eine konservativere Haltung für 2019 eingenommen hätten und dass Wall Street-Experten für die im Russell 2000 gelisteten kleinen Unternehmen inzwischen einen Ergebnisrückgang um 14,5 Prozent im ersten Quartal sowie ein Minus von 4,3 Prozent im zweiten Quartal 2019 erwarten.
Gefahr für den gesamten Aktienmarkt
An der Wall Street geht man demnach davon aus, dass den Russell 2000-Unternehmen im ersten Halbjahr eine Ergebnis-Rezession bevorsteht. Von einer solchen spricht man nämlich, wenn die Ergebnisse in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen eine negative Entwicklung ausweisen.
Wie "MarketWatch" weiter berichtet, befürchten Investoren inzwischen, dass die schlechten Aussichten für Small Caps auch ein bärischer Indikator für den breiteren Aktienmarkt sein könnte: "Was mich wirklich beunruhigt ist die Performance von Small- und Mid Cap-Aktien", wird Carlos Dominguez zitiert. Dass der Russell 2000 weiterhin mehr als 10 Prozent unter seinen Höchstständen vom letzten August liegt, sei eine rote Flagge für den breiteren Markt, sagte der Chief Investment Officer von Element Pointe Advisors weiter.
Optimismus für das Gesamtjahr
Doch die Aussichten sind nicht völlig pessimistisch. Stattdessen glauben viele Analysten, dass sich die US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2019 erholen könnte. Angesichts dessen gehen sie davon aus, dass Small Caps ihre Ergebnisse je Aktie im Schlussquartal bereits wieder um 12,6 Prozent verbessern können.
Redaktion finanzen.net
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