Risikoabbauprogramm

Aareal Bank streicht nach Gewinneinbruch Dividende weiter zusammen - Aktie dreht ins Minus

26.02.20 19:16 Uhr

Aareal Bank streicht nach Gewinneinbruch Dividende weiter zusammen - Aktie dreht ins Minus | finanzen.net

Aufwendungen für den beschleunigten Risikoabbau und ein Basiseffekt haben der Aareal Bank vor allem im Schlussquartal, aber auch im Gesamtjahr einen massiven Gewinnrückgang beschert.

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Wie der im MDAX notierte Immobilienfinanzierer mitteilte, soll die Dividende auf 2,00 von 2,10 Euro sinken. Im laufenden Jahr rechnet die Wiesbadener Bank mit einer stabilen Entwicklung bei den zentralen Kennziffern.

Im vierten Quartal brach der Betriebsgewinn um knapp die Hälfte auf 62 Millionen Euro ein. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bank von einem positiven Einmaleffekt aus der Übernahme der DHB profitiert. Im Berichtszeitraum drückten nun - wie im Januar angekündigt - Aufwendungen für das forcierte Risikoabbauprogramm von zusätzlichen 15 Millionen Euro auf den Gewinn. Auf der anderen Seite erzielte die Bank einen Einmalertrag aus der Anpassung ihres Treasury-Portfolios von 10 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente die Bank im vierten Quartal 38 Millionen Euro, 58 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Gesamtjahr sank der operative Gewinn auf 248 Millionen Euro von 316 Millionen im Vorjahr. Analysten hatten im Vara-Konsens 244 Millionen prognostiziert, wobei die Bank selbst Mitte Januar ihre unterjährig gesenkte Prognose von 240 Millionen bekräftigt hatte. Das Nettoergebnis sank um 30 Prozent auf 145 Millionen Euro, das Ergebnis je Aktie belief sich auf 2,42 Euro.

Auf 2020 blickt die Aareal-Führung mit gemischten Gefühlen. Im laufenden Jahr geht die Aareal Bank von einem stabilen Betriebsergebnis aus. Die Risikovorsorge dürfte leicht unter den Vorjahreswert von 90 Millionen Euro sinken. Eine mögliche Fortsetzung des beschleunigten Risikoabbaus ist hier noch nicht enthalten. Der Nettogewinn soll stabil auf Vorjahreshöhe liegen. Auch beim Zins- und Provisionsüberschuss wird eine Stagnation prognostiziert, wobei der Beitrag der IT-Tochter Aareon steigen soll.

"Es ist nicht absehbar, dass sich das Zinsumfeld ändert", sagte Merkens. Schon im vergangenen Jahr konnte die Bank ihren Zinsüberschuss nicht steigern. Mit der Virusepidemie kommen nun weitere Unsicherheiten hinzu.

Wie sich die Epidemie auf die Wirtschaft und speziell das Geschäft mit Immobilienkrediten auswirke, sei "logischerweise schwierig" zu prognostizieren, sagte der Manager. Allerdings finanziere die Aareal Bank vor allem Bestandsimmobilien und kaum Neubauprojekte, bei denen die Arbeiten infolge der Epidemie zum Stillstand kommen könnten.

Glücklich kann sich der Vorstand schätzen, dass sich die Bank in Italien, wo das Virus gerade Teile der Wirtschaft lahmlegt, schon 2019 reihenweise von faulen Krediten getrennt hat. Das drückte zwar auf den Gewinn, dafür ist das Institut die Risiken los. In der Regel verkauft die Bank die Forderung in solchen Fällen an einen Abwickler. Dieser übernimmt das Kreditrisiko, überweist der Bank dafür aber nur einen Teil der noch ausstehenden Darlehenssumme.

Aareal Bank plant reihenweise Übernahmen für Tochter Aareon

Aareon bietet Dienstleistungen für Unternehmen aus der Immobilienbranche an, die durch die Unterstützung des Datendienstleisters etwa ihre Gebäude und technischen Anlagen einfacher verwalten können. Wie teuer die einzelnen Übernahmeziele werden könnten, wollte Merkens nicht beziffern. Allerdings könne das Unternehmen für Übernahmen deutlich mehr ausgeben als in der Vergangenheit.

Einen Verkauf der Aareon, wie teilweise von den Aareal-Aktionären gefordert, erteilte der Manager erneut eine Absage. Er hält es für denkbar, bei der Tochter einen Minderheitsaktionär hereinzuholen. Dieser müsse aber strategische Vorteile für Aareon mitbringen. "Eine reine Finanztransaktion macht für uns ja nicht richtig viel Sinn?, sagte Merkens.

In einem negativen Börsenumfeld stand die Aktie der Aareal Bank im frühen XETRA-Handel noch 0,32 Prozent im Plus bei 28,34 Euro. Im Verlauf drehte der Kurs, sodass das Papier zum Handelsende 2,87 Prozent billiger für 27,44 Euro gehandelt wurde.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)

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Bildquellen: Aareal Bank

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