Risiko reduzieren

Milliardenschwerer Manager: So sollten Anleger auf rezessionsähnliche Bedingungen in der Welt reagieren

26.02.19 21:58 Uhr

Milliardenschwerer Manager: So sollten Anleger auf rezessionsähnliche Bedingungen in der Welt reagieren | finanzen.net

Ariel Bezalel, ein milliardenschwerer Manager, warnt vor dem wachsenden Risiko einer Rezession und rät, risikoreiche Vermögenswerte zu verkaufen.

Bezalel rät: Vorsicht walten lassen

Ariel Bezalel, Anleihechef bei Jupiter Asset Management, erzählte kürzlich, wie er sich angesichts der wachsenden Bedrohungen am Markt nun verhält und rät zur Vorsicht. Er selbst sei seit fünf Jahren nicht mehr so vorsichtig gewesen wie aktuell, so der Finanzexperte. "In den letzten Jahren haben wir unseren Fonds auf schwierige Zeiten umgestellt", denn während sein Dynamic Bond-Fonds in der Vergangenheit zu über 70 Prozent mit hochverzinslichen Anlagen ausgestattet war, "sind wir heute auf etwa 20 Prozent zurückgegangen". Solch ein Vorgehen empfiehlt er auch anderen Anlegern. Bezalel rät daher, risikoreichere Vermögenswerte zu meiden und sich stattdessen auf rezessionsähnliche Bedingungen in der Welt einzustellen, wie Bloomberg berichtet. Denn die Welt "schwimmt in Schulden", insbesondere die EU und die USA, und China werde dem wohl nicht entgegenwirken und die globalen Märkte stimulieren können.

Risiko einer Rezession enorm

Der "Aufschwung" der Hochzinsanleihen während der letzten ein oder zwei Monate stelle eine Bärenmarkt-Rally dar. Der Jupiter-Experte suche daher Schutz in sichereren Anlagen wie 10-, 20- oder 30-jährigen US-Staatsanleihen. "Es ist sehr sinnvoll, die Chance eines starken Marktumfeldes zur Risikominderung zu nutzen. Einfach gesagt, es ist ideal, um hoch zu verkaufen".

Auch eine kürzlich durchgeführte Umfrage der Bank of America Merrill Lynch bestätigte: Das Risiko einer globalen Rezession ist auf der Sorgenliste ganz nach oben gerückt. Rund 30 Prozent der Befragten nannten einen weltweiten Konjunktureinbruch als die größte Sorge. Und diese sei nicht unbegründet, habe doch auch der Internationale Währungsfonds seine Prognose für die Weltwirtschaft gesenkt. Dieser erwartet für 2019 nun das schwächste Wachstum seit drei Jahren. Zudem warnt er vor weiteren möglichen Bedrohungen, je nach Ausgang des Handelskonfliktes zwischen China und den Vereinigten Staaten.

"Die globalen Wachstumsschätzungen werden weiter nach unten korrigiert und die Wirtschaftsdaten waren auf breiter Front extrem schlecht, und nun prallen die Aktien- und Hochzinsmärkte hart auf", so Bezalel. Das Niedrigzinsumfeld werde ihm zufolge aber weiter bestehen, für Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen prognostiziert der Experte einen Rückgang innerhalb der nächsten 20 Monate auf 2 Prozent oder gar darunter.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Chanthanee / Shutterstock.com, bluecrayola / Shutterstock.com