BDI sieht deutschen BIP-Rückgang 2020 von 3 bis 6 Prozent
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet wegen der Corona-Krise eine deutliche Schrumpfung der deutschen Wirtschaftsleistung im Jahr 2020.
"Für Deutschland muss im laufenden Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 3 bis 6 Prozent gerechnet werden", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Voraussetzung ist eine Unterbrechung der wirtschaftlichen Aktivität von maximal sechs Wochen."
Die weltweite Wirtschaftsleistung wird um bis zu 3 Prozent sinken. In den vergangenen 50 Jahren sei sie überhaupt nur ein einziges Mal gefallen - und zwar 2009 um 1,7 Prozent. Für den Welthandel erwarte der BDI "im besten Fall einen Rückgang um 3 bis 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr", erklärte Lang bei der Bekanntgabe des Globalen Wachstumsausblicks des Verbandes.
Eine kräftige Rezession in den Vereinigten Staaten, in Europa und in Japan sei in diesem Jahr nicht mehr zu vermeiden. Die Wirtschaftskraft im Euroraum und in der EU werde 2020 wahrscheinlich um 3 bis 5 Prozent zurückgehen, in den USA um 2 bis 4 und in Japan um 1 bis 3 Prozent. In China sei immerhin noch mit Wachstum von bis zu 2 Prozent zu rechnen.
Viele Regierungen und Notenbanken hätten Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft auf den Weg gebracht, und mit einsetzendem Erfolg der Quarantänemaßnahmen würden weitere fiskalpolitische Stimuli erforderlich werden. In der EU reichten die fiskalischen Stützungs- und Belebungspakete aber noch nicht aus. "In Europa kann und muss die supranationale Ebene einen wesentlichen Beitrag leisten", forderte Lang. "Nach dem Exit aus der Quarantäne muss ein lang angelegtes Wiederaufbauprogramm beginnen."
DJG/ank/mgo
BERLIN (Dow Jones)
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