Eurozone will auch künftig bei Krisen nicht auf IWF verzichten
Die Europäer wollen bei künftigen Krisen doch nicht auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) verzichten.
Sollten noch einmal Rettungsprogramme in der Eurozone notwendig werden, solle sich der IWF nach Möglichkeit wieder beteiligten und nicht komplett durch einen Europäischen Währungsfonds ersetzt werden, sagten EU-Diplomaten und deutsche Regierungsvertreter dem Handelsblatt.
Auch beim IWF selbst ist nach Informationen der Zeitung die Bereitschaft gewachsen, sich weiterhin in der Eurozone zu engagieren. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und IWF-Chef Christine Lagarde sollen sich bei ihrem letzten Treffen darüber einig gewesen sein.
Damit vollzieht sich eine Kehrwende: Nachdem es in den vergangenen Jahren vor allem wegen der Griechenland-Rettung viel Streit gegeben hatte, wollten sich die Europäer unabhängig vom IWF machen und einen eigenen Europäischen Währungsfonds (EWF) aufbauen. Der Euro-Rettungsfonds ESM bereitet sich darauf bereits vor. Und der IWF hatte nach dem Ärger um Athen ebenfalls vor, sein Engagement in der Eurozone zurückzufahren.
Doch zuletzt hätten sich die Beziehungen wieder deutlich verbessert, hieß es auf beiden Seiten. So habe der IWF intern seine Bereitschaft signalisiert, sich doch noch finanziell an der laufenden Griechenland-Rettung zu beteiligen.
BERLIN (Dow Jones)-
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