Rentabilität im Blick

BHP Billiton: Warum der Umsatz halbiert werden soll

28.03.15 16:00 Uhr

BHP Billiton: Warum der Umsatz halbiert werden soll | finanzen.net

Andrew Mackenzie, BHP Billiton-Chef, will den weltgrößten Minenkonzern profitabler machen und gliedert fast die Hälfte des ­Geschäfts aus. Aktionäre profitieren.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Der Riese im Minengeschäft schrumpft freiwillig. Der australisch-britische Konzern BHP Billiton will seine Kapazitäten in der Förderung und Produktion von Aluminium, Mangan und Nickel im Gesamtwert von 26 Milliarden Dollar in ein neues Unternehmen ausgliedern. Das Börsendebüt von South32 ist für Anfang Juni geplant. Das Geschäft, das abgespalten werden soll, steuerte zuletzt rund drei Prozent von den 23 Milliarden Dollar operativen Gewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/14 (bis Ende Juni) bei.

Abspaltung drückt Kosten

Ein Grund für die Abspaltung sind deutliche Einsparungen. Mit dem Spin-off werde man das Ziel, die jährlichen Kosten bis 2017 um vier Milliarden Dollar zu drücken, übertreffen, wirbt Konzernchef Andrew Mackenzie für den Plan. Ein starker Treiber dafür soll die vereinfachte Konzernstruktur sein.

Der Geologe und Chemiker, der vor knapp zwei Jahren die Führung des größten Minenkonzerns der Welt übernahm, will den Riesen auf eine wohl längere Periode mit niedrigen Rohstoffpreisen vorbereiten. Zu schaffen machen dem Branchen­primus derzeit vor allem der stark gesunkene Ölpreis und das niedrige Preisniveau bei Eisenerz, dem Grundstoff zur Stahlherstellung. Nach einem Preisrückgang um fast 50 Prozent im Vorjahr setzt sich der Abwärtstrend bei Eisenerz fort.

In China, dem wichtigsten Markt für den Rohstoff, kostet die Tonne Eisenerz so wenig wie zuletzt 2009, kurz nach dem Beginn der globalen Finanzkrise. Grund dafür sind Überkapazitäten, vor allem bei Eisenerz, die die Margen der Minenbetreiber weltweit unter Druck bringen.
Minenbetreibern steht nach Einschätzung von Experten ein großer Umbruch bevor. Durch die Abspaltung von South32 wird Marktführer BHP Billiton etwas schlanker. Nach Einschätzung der US-Bank Morgan Stanley dürfte es das aber noch nicht gewesen sein. Zusätzliche Einsparungen sollen BHP demnach 2016 bis zu einer Milliarde Dollar mehr operativen Gewinn bringen.

Der Konzern ist finanziell gut gerüstet für eine längere Schwächephase. Die Bilanz ist mit einer Nettoverschuldung, die dem 1,5-Fachen des operativen Gewinns entspricht, sehr solide. Deshalb verfügt das Unternehmen über eine sehr gute Einschätzung der Bonität durch die Ratingagenturen. Wie viel das wert ist, zeigte sich vor wenigen Tagen. In ­Rekordzeit sammelte BHP über Anleihen eine Milliarde Dollar zu Topkonditionen ein.

Die Abspaltung hilft dem Konzern, die Ressourcen künftig effi­zienter einzusetzen. Öl, Eisenerz, Kupfer und einige andere Rohstoffe, etwa der Düngergrundstoff Kalium, stellen künftig das Kerngeschäft. Kein anderer Wettbewerber werde damit so fokussiert sein, sagt Sanierer Mackenzie.

Höchste Profitabilität in den verbliebenen Rohstoffsparten soll den geschrumpften Riesen künftig vom Wettbewerb unterscheiden. Um den Druck innerhalb des Unternehmens hoch zu halten, vergleicht Mackenzie den Konzern bevorzugt mit einem produzierenden Unternehmen. Dort wäre man sehr nervös, wenn die Auslastung in der Fertigung nicht mehr bei den üblichen 95 Prozent liegen würde. Im Minen­geschäft sei man dagegen oft schon mit 60 bis 70 Prozent Auslastung zufrieden, kritisiert der Manager.

Mögliche Wertsteigerung

Auf der Hauptversammlung am 6. Mai wird über die Abspaltung abgestimmt. Wird der Spin-off abgesegnet, werden South32-Papiere vor dem Börsendebüt in die Depots der BHP-Billiton-Aktionäre gebucht. Spin-offs bringen oft signifikante Wertsteigerungen für Altaktionäre, wie etwa die Abspaltung von Osram, der Lichttechniktochter von Siemens, zeigte. Die Aussichten von South32 sind gut. Die Firma startet mit geringen Schulden über 674 Millionen, erwartet wurden 1,0 bis 1,5 Milliarden Dollar. Zuletzt glänzte das Geschäft mit Gewinnsteigerungen - das lockt Investoren und erzeugt Übernahmefantasie.

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Bildquellen: BHP Billiton

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