DAX geht mit deutlich roten Vorzeichen aus der Woche
Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Stimmung zum Wochenschluss wieder eingetrübt.
Der DAX startete nach schwachen Vorgaben aus den USA und Asien mit Verlusten und verbliebt im Verlauf auf rotem Terrain. Nachdem der deutsche Leitindex seine Abschläge am Mittag etwas eindämmen konnte, verlor er mit dem US-Geschäft wieder an Boden und schloss um 1,69 Prozent tiefer bei 10.336,09 Punkten. Auf Wochensicht beläuft sich der Abschlag damit auf rund 2 Prozent.
Hoffnungen um Coronavirus-Medikament zerschlagen
Börsianer begründeten die Verluste mit der sich abzeichnenden Erfolglosigkeit des COVID-19-Hoffnungsträgers Remdesivir von Gilead Sciences. Bei der Behandlung von Patienten in China habe es keine spürbaren Verbesserungen nach der Gabe des Mittels gegeben, meldete die "Financial Times". Die Ergebnisse waren anscheinend unabsichtlich öffentlich geworden und sowohl Gilead als auch die Weltgesundheitsorganisation WHO versuchten Investoren und Öffentlichkeit zu beruhigen, was ihnen aber nicht gelang.
Erst Ende letzter Woche hätten die vagen Berichte über die Wirksamkeit von Remdesivir im Kampf gegen die Pandemie für sehr hohen Optimismus gesorgt und so die Märkte angetrieben, erinnerte Marktanalyst Neil Wilson vom Handelshaus Marktes.com. Entsprechend hoch sei aber auch das Enttäuschungspotenzial, wie sich nun zeige.
ifo-Index auf historischem Tief
Zudem blickten die Anleger auf das ifo-Geschäftsklima für Deutschland, das im April weiter auf ein historisches Tief fiel. "Schlimmer geht immer, lautet derzeit das Motto. Allerdings haben wir uns inzwischen daran gewöhnt, dass die Bewegungen der Frühindikatoren um ein bis zwei Größenordnungen heftiger ausfallen als in normalen Zeiten", kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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