Wachstum in der Eurozone übertrifft Prognose im dritten Quartal
Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone ist im dritten Quartal mit einer Rekordrate gewachsen, nachdem sie im zweiten Quartal aufgrund der Pandemie stark geschrumpft war.
Zudem übertraf das Wachstum deutlich die Prognose von Ökonomen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen Juli und September um 12,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich einen Zuwachs um 9,4 Prozent vorausgesagt. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 11,8 Prozent eingebrochen.
Im Jahresvergleich lag das BIP im dritten Quartal um 4,3 Prozent niedriger. Volkswirte hatten allerdings ein Minus von 7,0 Prozent erwartet. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft auf Jahressicht um 14,8 Prozent geschrumpft.
Die vier größten Volkswirtschaften im Euroraum haben jeweils die Wachstumsprognosen übertroffen. Deutschland steigerte seine Wirtschaftsleistung um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, Frankreich um 18,2 Prozent, Italien um 16,1 Prozent und Spanien um 16,7 Prozent.
Alle vier Volkswirtschaften verzeichneten historische Wachstumsraten, die allerdings nur möglich waren, weil es im zweiten Quartal, als die Pandemie und die zur Eindämmung ihrer Ausbreitung verhängten Sperrmaßnahmen die Wirtschaft trafen, Rekordrückgänge gegeben hatte. Für das vierte Quartal zeichnet sich eine starke Abschwächung des Wachstums ab, insbesondere wegen der steigenden Infektionszahlen und der neu verhängten Sperrmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen.
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October 30, 2020 06:00 ET (10:00 GMT)
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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