Hoher Preisdruck hält an: Weiter steigende Erzeugerpreise im September
Der außergewöhnlich hohe Preisdruck auf der Ebene der deutschen Produzenten hat im September angehalten.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahr um 45,8 (August: 45,8) Prozent. Somit wurden im August und September die höchsten Anstiege der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 gemessen. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten eine Jahresteuerung von 44,0 Prozent prognostiziert.
Im Vormonatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im September um 2,3 Prozent und damit weniger stark als im August, als mit 7,9 Prozent gegenüber Juli der höchste Anstieg gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Erhebung gemessen worden war. Die befragten Ökonomen hatten eine Monatsrate von 1,5 Prozent erwartet.
Der wichtigste Grund für den Anstieg der Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, bedingt durch den hohen Wägungsanteil von Energie am Gesamtindex, kombiniert mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen, wie die Statistiker erläuterten.
Die Energiepreise waren im September im Durchschnitt 132,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Zudem stiegen, teilweise infolge der enormen Preissteigerungen für Energie, auch die Preise für Vorleistungsgüter (16,8 Prozent), Investitionsgüter (7,8 Prozent) sowie Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (10,9 Prozent und 18,3 Prozent) deutlich.
Den höchsten Einfluss auf den Anstieg der Energiepreise gegenüber dem Vorjahresmonat hatten im September die Preissteigerungen für Erdgas in der Verteilung mit einem Plus von 192,4 Prozent und für elektrischen Strom mit einem Plus von 158,3 Prozent. Mineralölerzeugnisse waren 42,9 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.
Vorleistungsgüter waren im September um 16,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Verbrauchsgüter waren um 18,3 Prozent höher, wobei sich Nahrungsmitteln um 24,2 Prozent verteuerten. Die Preise für Gebrauchsgüter waren um 10,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Investitionsgüter kosteten 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
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October 20, 2022 02:20 ET (06:20 GMT)
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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