Neue Hiobsbotschaften für spanische Banken
Hohe Staatsschulden, eine schrumpfende Wirtschaft und eine Arbeitslosenquote von über 24 Prozent – in Spanien brennt es derzeit an allen Ecken und Enden.
Hinzu kommen die hohen Refinanzierungskosten, wodurch die Iberer in zusätzliche Not geraten. So stiegen die Renditen von zehnjährigen spanischen Staatsanleihen jüngst auf mehr als 6,3 Prozent und erreichten somit das höchste Niveau seit Ende 2011.
Zusätzliche Rückstellungen
Ein Großteil der spanischen Probleme sind hausgemacht und nicht auf die Eurokrise zurückzuführen. Vor allem die in der Vergangenheit zu laxe Vergabe von Immobilienkrediten, die nun häufig nicht bedient werden können, macht der Wirtschaft jetzt zu schaffen. Darunter leiden insbesondere die spanischen Banken. Nachdem die Geldhäuser bereits zu Jahresbeginn dazu verpflichtet worden waren, rund 54 Milliarden Euro für faule Immobilienkredite zurückzulegen, hat die Regierung nun noch ein Gesetz verabschiedet, wonach die Institute auch ihre Rückstellungen für noch gesunde Kredite erhöhen müssen. Dadurch erhöht sich die Rückstellungs-Summe um weitere 22 Milliarden Euro. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bonitätsprüfer von Moody´s letzte Woche auch noch das Rating von insgesamt 16 spanischen Banken heruntergestuft haben – darunter auch die Schwergewichte Santander und BBVA, die Medienberichten zufolge gemeinsam rund 4,5 Milliarden Euro zusätzliche Rückstellungen bilden müssen. Wie die Kreditinstitute die gesamten zusätzlichen Belastungen stemmen werden, ist noch unklar. Angesichts dieser Unsicherheiten ist nicht auszuschließen, dass die Aktienkurse auch künftig weitere Verluste verzeichnen könnten, wenngleich auch eine zeitnahe Lösung und eine damit einhergehende Erholung der Kurse nicht völlig auszuschließen ist.
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