Kursziel massiv gesenkt: Morgan Stanley sieht für Starbucks schwarz
Die Starbucks-Aktie hat den Mittwochshandel mit einem massiven Kursverlust von mehr als neun Prozent beendet. Dabei waren es nicht nur die gedämpften Wachstumserwartungen, die auf die Stimmung drückten - auch Analysten zeigen sich zunehmend skeptisch für den Konzern.
Im bisherigen Jahresverlauf hat die Starbucks-Aktie eine eher verhaltene Performance hingelegt: Seit Januar hatte der Anteilsschein der US-Kaffeehauskette zwar massive Schwankungen auszustehen, der Kurs pendelte sich zuletzt aber auf dem gleichen Niveau ein, auf dem der Anteilsschein ins Jahr 2018 gestartet war. Bis gestrigen Mittwoch, als gedämpfte Wachstumserwartungen Starbucks-Titel deutlich unter Druck gesetzt hatten.
Analysten senken den Daumen
Doch auch von Analystenseite kommt inzwischen kräftig Gegenwind: Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat das Kursziel für die Starbucks-Aktie massiv gesenkt. Analyst John Glass stufte die Titel von "Overweight" auf "Equalweight" ab und zeigte sich auch bei der Kursentwicklung deutlich pessimistischer: Statt 72 US-Dollar traut der Experte der Kaffeehauskette nun nur noch 59 US-Dollar zu - verglichen zum Schlusskurs von Mittwoch blieb dann nur noch Anstiegspotenzial von knapp 13 Prozent. Glass begründete die Kurszielsenkung mit den Worten, das Unternehmen habe für die Schlüsselmärkte USA und China sehr enttäuschende Umsatzsignale gesendet. Er erwarte daher nun ein deutlich geringeres Gewinnwachstum.
Auch Ratingagenturen skeptisch
Eine weitere Ankündigung von Starbucks rief zudem die Ratingagenturen auf den Plan. Der Konzern hatte mitgeteilt, eine höhere Rendite für Aktionäre mit Schulden finanzieren zu wollen. Im Rahmen des schwachen Umsatzausblickes hatte der Konzern zuvor erklärt, die Ausschüttungen an Aktionäre im Rahmen des Aktienrückkaufprogrammes auf 25 Milliarden Dollar erhöhen zu wollen. Auch eine Dividendenanhebung plant Starbucks. "Diese zweite Erhöhung der Kapitalrenditepläne stellt eine schnelle Änderung der Finanzpolitik dar, während das Unternehmen eine Verlangsamung des Umsatzwachstums im niedrigen einstelligen Prozentbereich verzeichnet", erklärte die Ratingagentur Standard & Poors. "Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen im nächsten Jahr zusätzliche Schulden in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar aufnehmen wird, was die Hebelwirkung nachhaltig auf mehr als das Doppelte erhöhen wird", so die Bonitätswächter weiter.
Auch Konkurrent Moody's sieht die aktionärsfreundlichen Pläne des Unternehmens mit Sorge: "Wir sind weiterhin besorgt, dass die Bereitschaft von Starbucks, die Aktionärsrenditen zu reduzieren, falls die Betriebsergebnisse die Erwartungen nicht erreichen, ungewiss bleibt und zu einer weiteren Verschlechterung der Kreditkennzahlen führen könnte."
Redaktion finanzen.net
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