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Vor-Corona-Niveau in Reichweite: Dow Jones geht mit Gewinnen ins Wochenende

28.08.20 22:01 Uhr

Vor-Corona-Niveau in Reichweite: Dow Jones geht mit Gewinnen ins Wochenende | finanzen.net

Der Dow Jones Industrial machte am Freitag einen weiteren Schritt auf dem Weg hin zu seinem Niveau von vor dem Corona-Crash.

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Der Dow Jones ging bei 28.653,87 Punkten um 0,57 Prozent höher aus dem letzten Handelstag der Woche. Er hatte den Freitagshandel bereits 0,38 Prozent stärker bei 28.601,29 Punkten eröffnet und sein Plus im Anschluss weiter ausgebaut. Dank seinen heutigen Kursgewinnen kommt der Dow Jones auf ein Wochenplus von rund 2,6 Prozent. Im Jahresverlauf liegt er neuerdings ebenfalls wieder im Plus.

Zunächst stützte nochmals die taubenhafte Rede von US-Notenbank-Präsident Jerome Powell vom Vortag. Später gesellten sich noch Aussagen von James Bullard hinzu, dem Präsidenten der Fed von St. Louis. Er konkretisierte die künftige Geldpolitik, indem er sagte, die Fed könne für "eine ganze Weile" eine Inflation von 2,5 Prozent tolerieren. Er erwarte ein Wirtschaftswachstum im dritten Quartal von 20 Prozent. Die Rezession sei vorüber, doch die Fed denke gegenwärtig nicht an Zinserhöhungen.

Laut den Chartexperten von Index-Radar blieben US-Aktien weiterhin auf ihrem Aufwärtskurs mit kaum spürbaren Ermüdungserscheinungen. Dabei wird auch den Coronavirus-Infektionen längst keine bremsende Wirkung mehr beigemessen. "Der mildere Verlauf der Covid-19-Erkrankungen und niedrigerer Behandlungsbedarf haben die Märkte vom Corona-Thema abgelenkt", mutmaßte der Anlagestratege Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank.

Die Konsumausgaben lieferten ein zweigeteiltes Bild: Bei den aktuellen Juli-Daten sei die Prognose knapp verfehlt worden, die Aufwärtsrevision des Vormonats aber deutlich höher ausgefallen, merken Händler an. "In der Summe sind die Ausgaben in zwei Monaten mit der Revision um 8,2 Prozent gestiegen, während die Erwartung nur 7,7 Prozent gesehen hatte", sagt ein Marktstratege. Dies sei erstaunlich, da das Einkommen der US-Bürger auf zwei Monate noch ein leichtes Minus aufweise. Die Inflationsentwicklung hängt stark am Wirtschaftswachstum und damit am privaten Konsum in den USA. Hierzu gab es erfreuliche Daten, denn die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im August stärker als erwartet aufgehellt. Dagegen blieb der Chicagoer Einkaufsmangerindex hinter den Prognosen zurück.

Ein zentrales Thema blieb am Freitag weiter die Zukunft der Video-App TikTok in den USA. Neuerdings gelten Walmart und Microsoft als Favoriten für den von Präsident Donald Trump verlangten Verkauf der US-Aktivitäten durch den chinesischen App-Betreiber ByteDance, der laut einem Bericht des "Wall Street Journal" rund 30 Milliarden US-Dollar fordern soll.

Im Dow vorne dabei waren ansonsten die Aktien des Getränkeherstellers Coca-Cola, der im Zuge einer großangelegten Neuorganisation seiner Geschäfte tausende Stellen streichen will. Im Zuge des geplanten Umbaus will sich der Pepsi-Rivale organisatorisch deutlich schlanker aufstellen.

Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

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