Arbeitslosigkeit in Deutschland geht im Mai weiter zurück
Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich in bärenstarker Verfassung. Erstmals seit 1991 waren wieder weniger als 2,5 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet.
"Wir dürfen uns heute über Rekordzahlen freuen. Wir konnten damit die Arbeitslosenzahlen seit dem historischen Höchststand von 2005 mehr als halbieren", erklärte Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD).
Nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die Arbeitslosigkeit im Mai gegenüber April um 71.000. Insgesamt waren bei den Arbeitsämtern damit 2,498 Millionen auf der Suche nach einer Stelle. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,2 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent.
"Bei guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickelt sich auch der Arbeitsmarkt weiter günstig", erklärte BA-Chef Detlef Scheele. Die Beschäftigung sei kräftig gewachsen und die Wirtschaft habe einen anhaltend hohen Bedarf an mehr Personal. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres waren 166.000 weniger Menschen arbeitslos. Bei den Arbeitsämtern waren über 700.000 freie Stellen gemeldet, 60.000 mehr als vor einem Jahr.
Deutsches Jobwunder
Allianz-Volkswirt Gregor Eder erwartet wegen der robusten Konjunktur, dass das deutsche Jobwunder anhält. "Die Arbeitslosigkeit dürfte weiter zurückgehen und die Beschäftigung weiter zulegen", meinte der Analyst. Mittlerweile sind hierzulande beinahe 44 Millionen Menschen in Lohn und Brot (Stand April) und damit 650.000 mehr als im Vorjahr. "Erfreulich ist auch, dass der Beschäftigungsaufbau insbesondere im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten stattfindet", ergänzte Eder.
Bereinigt um saisonale Einflüsse, wie zum Beispiel den größeren Arbeitskräftebedarf in der Landwirtschaft während der warmen Monate, fiel die Arbeitslosigkeit im Mai um 9.000. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen stärkeren Rückgang um 14.500 vorhergesagt.
BERLIN (Dow Jones)
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