Quartalszahlen am Donnerstag

Deutsche Bank: Neunmonatszahlen vor der Tür

22.10.17 10:00 Uhr

Deutsche Bank: Neunmonatszahlen vor der Tür | finanzen.net

In den vergangenen Jahren "produzierte" die Deutsche Bank in erster Linie negative Schlagzeilen. Am Donnerstag stehen aktuelle Neunmonatszahlen auf der Agenda.

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von Jörg Bernhard

Den deutschen Branchenprimus kann man am besten als "Black Box" beschreiben, welche unzählige Risiken in sich vereint. Neben den derivativen Risikopositionen sorgen vor allem die unzähligen Rechtsstreitigkeiten für Unsicherheit unter den Börsianern. Mitte Oktober erklärte sich das Finanzinstitut bereit, wegen der Manipulation des Libor-Leitzinses 80 Millionen Dollar an auf Termingeschäfte spezialisierte Börsenhändler zu zahlen. Einige Verfehlungen in der Vergangenheit waren deutlich teurer und kosteten Milliarden.



Angesichts dieser Gemengelage sollte man sich nicht wundern, dass sich die Begeisterung der Analysten in Grenzen hält. Unter den insgesamt 23 von finanzen.net erfassten Analystenurteilen nimmt eine Mehrheit von elf Analysten derzeit eine neutrale Haltung ("Hold") gegenüber der DAX-Bank ein. Besonders interessant: Acht Analysten raten sogar zum Verkauf ("Sell") der Deutschen Bank, während lediglich vier Aktienexperten den Titel für kaufenswert ("Buy") halten. Die ausgesprochenen Kursziele zeugen ebenfalls von einem hohen Maß an Unsicherheit, schließlich reichen die Prognosen von 9,50 Euro (Citigroup) bis 21 Euro (Bankhaus Lampe). Daraus resultiert ein arithmetischer Mittelwert von 15,23 Euro (aktuell: 14,40 Euro).

Abwärtstrend bei Deutscher Bank intakt

Aus charttechnischer Sicht ist bei der Deutschen Bank vor allem eines intakt: der langfristige Abwärtstrend. Auf Sicht von zehn Jahren haben es die Frankfurter immer noch nicht geschafft, einen Ausbruch und ein damit verbundenes Trendwechselsignal zu generieren. Besonders prekär: Nachdem die 200-Tage-Linie Ende 2016 nach oben gedreht hat, scheint sie nun wieder einen Trendwechsel nach unten zu vollziehen. So etwas interpretieren chartorientierte Investoren normalerweise als Verkaufssignal. Um dies zu verhindern, müsste die Bankaktie möglichst schnell die 200-Tage-Linie überwinden und dadurch aus dem Abwärtstrend nach oben ausbrechen. Ohne sehr gute Zahlen am Donnerstag dürfte dies aber kaum möglich sein.

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