Groupon: Lahme Gewinnperspektiven

von Jörg Bernhard

Dies dürfte allerdings ein schwieriges Unterfangen werden. Unter den Analysten war in den vergangenen drei Monaten nämlich eine zunehmende Skepsis zu beobachten. Seither haben sie ihre Gewinnschätzungen für Q1 von 0,04 auf 0,02 Dollar und für Q2 von 0,04 auf 0,03 Dollar reduziert. Unter insgesamt 23 von SIX Financial Information erfassten Ratings herrscht dennoch leichter Optimismus. Aktuell sprechen zehn Analysten eine Kaufempfehlung ("Buy") aus, während 13 Aktienexperten eher neutral ("Hold") gestimmt sind. Pessimistische Urteile sucht man derzeit vergeblich. Bei den ausgesprochenen Kurszielen reichen die Prognosen von 7,00 bis 12,00 Dollar und ergeben einen Durchschnittswert von 8,88 Dollar. Am Freitag schloss die Aktie im New Yorker Handel mit 6,79 Dollar signifikant darunter.

Ziemlich viele Shortseller aktiv

Dass die Aktie des Internet-Unternehmens dem allgemeinen Markt hinterherhinkt, ist offensichtlich. Während der Nasdaq-Composite im April ein neues Rekordhoch markierte, dümpelt die Groupon-Aktie aktuell meilenweit unter ihrem Ausgabepreis von 20 Dollar (November 2011) und noch deutlicher unter ihrem Rekordhoch von 26 Dollar vor sich hin. Unter den verantwortlichen Groupon-Managern fällt der Optimismus mit Blick auf deren Insidertransaktion derzeit eher bescheiden aus. In den vergangenen zwölf Monaten wagten 13 Insider einen Kauf, während 110 Manager Kasse gemacht haben. Shortseller sind gegenwärtig ebenfalls sehr aktiv. Insgesamt 60,44 Millionen Aktien sind leer verkauft worden. Dies entspricht immerhin 12,8 Prozent des gesamten Streubesitzes. Zum Vergleich: Bei rentablen Internetfirmen wie Google oder Facebook fallen diese Quoten mit 0,86 bzw. 1,41 Prozent deutlich niedriger aus.