MorphoSys bestätigt nach zweitem Quartal Jahresprognose - Aktie knickt ein
Der Biotechkonzern MorphoSys ist im zweiten Quartal 2020 tiefer in die Verlustzone gerutscht.
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Für das Gesamtjahr bekräftigte die Gesellschaft die Mitte März genannten Ziele.
Im zweiten Quartal fiel der Umsatz auf 18,4 von 33,7 Millionen Euro im Vorjahr. Beobachter hatten mit 11 Millionen gerechnet. Das EBIT ging auf minus 50,1 Millionen Euro zurück, im Vorjahr stand ein Minus von 5,7 Millionen Euro zu Buche.
Unter dem Strich fiel ein Verlust von 53,1 Millionen Euro an nach einem Verlust von 5,9 Millionen Euro. Analysten hatten mit minus 51 Millionen Euro gerechnet.
Im ersten Halbjahr stieg der Konzernumsatz auf 269,7 Millionen Euro. Das Umsatzplus sei vor allem Vorauszahlungen für die Incyte-Kollaboration im ersten Quartal zu verdanken, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren 48,2 Millionen Euro umgesetzt worden. Das EBIT steigerte das Unternehmen auf plus 163,5 von minus 29,3 Millionen Euro. Das Nettoergebnis betrug 179,8 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2019 war ein Verlust von 28,5 Millionen Euro verzeichnet worden.
Für das Jahr 2020 erwartet MorphoSys weiterhin einen Konzernumsatz von 280 bis 290 Millionen Euro. Das EBIT sieht MorphoSys zwischen einem Minus von 15 Millionen Euro und einem Plus von 5 Millionen Euro.
Anleger reagierten verschreckt auf die Zahlen des vergangenen Quartals: Die MorphoSys-Aktie verlor im XETRA-Handel zeitweise 7,64 Prozent auf 107,05 Euro. Zum Handelsschluss büßte sie noch 5,26 Prozent auf 109,80 Euro.
MorphoSys setzt bei Monjuvi nicht auf schnellen Gewinn
Nach der US-Zulassung seines Blutkrebsmedikaments Tafasitamab will das Biotechunternehmen MorphoSys in mögliche weitere Einsatzmöglichkeiten investieren, um das volle Potenzial des Arzneimittels erschließen zu können. "Es wäre nicht klug, jetzt auf kurzfristige Gewinne zu setzen und nicht in weitere Behandlungsmöglichkeiten zu investieren", sagte Finanzchef Jens Holstein in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Er würde deshalb nicht davon ausgehen, dass das Mittel auf kurze Sicht für MorphoSys profitabel werde.
Das Unternehmen aus dem Großraum München hatte seine Anleger am Morgen damit verschreckt, dass im zweiten Quartal ein Nettoverlust von 53,1 Millionen Euro verbucht wurde. Das Minus ist auf die geplante Vermarktung des Krebsmittels auf dem US-Markt zurückzuführen. MorphoSys hat dafür eigens eine Niederlassung in dem Land eröffnet. Vorstandschef Jean-Paul Kress sagte, seit dem heutigen Donnerstag sei das Arzneimittel mit dem Markennamen Monjuvi in den USA auch erhältlich.
Monjuvi ist das erste Medikament, das MorphoSys komplett in Eigenregie entwickelt und durch ein Zulassungsverfahren gebracht haben. In Europa läuft das Zulassungsverfahren noch. Vorstandschef Kress rechnet hier mit einer Marktfreigabe durch die Arzneimittelbehörde EMA im nächsten Jahr. Dort wird es dann von MorphoSys-Partner Incyte vermarktet. Unter anderem dadurch hat MorphoSys aktuell etwa 1 Milliarde Euro in der Kasse.
Die FDA hatte Monjuvi vor wenigen Tagen für die Zweitlinienbehandlung des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) zugelassen, also für Patienten, bei denen die Standardtherapie versagt hat und die nicht für eine Stammzell-Transplantation infrage kommen. CFO Holstein sagte, man sei "super begeistert" über diesen Erfolg. Weitere klinische Studien laufen, unter anderem zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL).
Analysten taxieren das Umsatzpotenzial von Montjovi in der jetzt zugelassenen Indikation auf 500 Millionen bis 1 Milliarde Dollar. Die MorphoSys -Manager wollten sich bei der Telefonkonferenz noch nicht zu einer eigenen Prognose hinreißen lassen. Das werde man aber zu gegebener Zeit nachholen, hieß es.
FRANKFURT (Dow Jones)
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