Twitter-Aktie schließt im Plus: Twitter rutscht in die roten Zahlen - Twitter macht Elon Musk für überraschenden Verlust verantwortlich
Twitter hat im vergangenen Quartal rund um den turbulenten Übernahmeversuch durch Tech-Milliardär Elon Musk einen Umsatzrückgang und einen hohen Verlust verbucht.
Die Erlöse sanken im Jahresvergleich um ein Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit gut 1,3 Milliarden Dollar gerechnet. Twitter begründete die Entwicklung mit einem schwächeren Online-Werbemarkt - und auch mit der Unsicherheit rund um Musks Übernahmepläne.
Musk hatte im April angekündigt, Twitter für rund 44 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Wenige Wochen später erklärte er den Deal für ausgesetzt und machte schließlich Anfang Juli einen Rückzieher. Twitter will ein Urteil erreichen, das Musk verpflichtet, die Übernahme zum vereinbarten Preis von 54,20 Dollar je Aktie zu vollziehen. Zum Auftakt des US-Handels am Freitag gab der Kurs nach Vorlage der Zahlen um über ein Prozent auf gut 39 Dollar nach.
Unterm Strich beendete Twitter das zweite Quartal mit einem Verlust von 270 Millionen Dollar - nach schwarzen Zahlen von knapp 66 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Kosten rund um den Übernahmedeal addierten sich im vergangenen Quartal auf 33 Millionen Dollar.
Die Zahl der täglich aktiven Nutzer, die Twitter mit seiner Werbung erreichen kann, weil sie die hauseigene App oder die Web-Version nutzen, stieg binnen drei Monaten von 229 Millionen auf 237,8 Millionen. Im ersten Quartal hatte der Dienst noch gut 14 Millionen Nutzer dazugewonnen.
Der Druck auf den Twitter-Umsatz kommt nicht ganz überraschend: Angesichts der Inflation und schwachen Konjunktur fahren viele Unternehmen ihre Werbeausgaben zurück. So meldete die Firma hinter der Foto-App Snapchat im zweiten Quartal ihr bisher schwächstes Umsatzwachstum mit einem Plus von 13 Prozent. Die Snapchat-Aktie sackte im frühen US-Handel um mehr als ein Drittel ab.
Unter Verweis auf Musks Übernahmeversuch ließ Twitter zum zweiten Mal in Folge die bei US-Unternehmen übliche Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen ausfallen, in der Analysten das Top-Management zu Details der Geschäftsentwicklung befragen können..
Twitter macht Elon Musk für überraschenden Verlust verantwortlich
Der US-Kurznachrichtendienst Twitter macht das Hin und Her um die Übernahmepläne von Elon Musk für seinen überraschenden Quartalsverlust verantwortlich.
Die Gründe seien Unsicherheiten im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme durch den milliardenschweren Tesla-Chef Musk und ein schwächelnder digitaler Werbemarkt gewesen, teilte der Konzern am Freitag mit. Die Twitter-Aktie notierte im Frühhandel in New York leicht im Minus.
Twitter meldete für das zweite Quartal einen Nettoverlust von 270 Millionen Dollar oder 35 Cents pro Aktie nach einem Gewinn von 65,6 Millionen Dollar - oder 8 Cents pro Aktie - im Vorjahr. Der Quartalsumsatz sei leicht auf 1,18 Milliarden Dollar von 1,19 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr gesunken. Dabei hatten Analysten Twitter mehr zugetraut, sie waren von einem bereinigten Gewinn von 14 Cent pro Aktie und einem Umsatzanstieg auf 1,32 Milliarden Dollar ausgegangen.
Kurz nach Quartalsende hatte Musk sein 44 Milliarden Dollar schweres Kaufangebot für Twitter zurückgezogen. Mit einer Klage will das in San Francisco ansässige Social-Media-Unternehmen Musk nun zwingen, die Fusion wie vereinbart durchzuziehen. Als Grund für seinen Rückzug nannte Musk den Anteil gefälschter Nutzerkonten. Er wirft Twitter vor, Informationen über die tatsächliche Anzahl solcher Fake-Accounts zurückzuhalten. Twitter gab am Freitag erneut an, diese machten weniger als fünf Prozent der Nutzer im Quartal aus - eine Zahl, die die Firma seit 2013 wiederholt.
Die Ungewissheit über den Deal habe Werbekunden beunruhigt, so der Konzern. "Twitter muss sie jetzt überzeugen, dass sein Anzeigengeschäft solide ist - egal, wie der Rechtsstreit mit Musk ausgeht", erklärte Analystin Jasmine Enberg von Insider Intelligence. Die Werbeeinnahmen des Konzerns blieben mit einem Anstieg um zwei Prozent auf 1,08 Milliarden Dollar hinter den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit 1,22 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Inflation und Rezessionsängste belasten allerdings nicht nur Twitter: Auch die Snapchat-Muttergesellschaft Snap gab enttäuschende Quartalsergebnisse bekannt und verzichtete auf eine Prognose, da Werbekunden ihre Ausgaben zurückschraubt hätten.
Die Twitter-Aktie zeigte sich im US-Handel an der NYSE unentschlossen und wechselte das Vorzeichen mehrmals. Zum HAndelsende gewann sie 0,81 Prozent auf 39,84 US-Dollar.Redaktion finanzen.net / SAN FRANCISCO (dpa-AFX) / BENGALURU (Reuters)
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Nachrichten zu Twitter
Analysen zu Twitter
Datum | Rating | Analyst | |
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11.07.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
17.05.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
14.04.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
17.11.2021 | Twitter Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
13.09.2021 | Twitter Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.02.2021 | Twitter overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
16.12.2020 | Twitter overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
20.07.2020 | Twitter buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
01.05.2020 | Twitter buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.04.2020 | Twitter buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.07.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
17.05.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
14.04.2022 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. | |
21.07.2020 | Twitter Hold | Deutsche Bank AG | |
07.02.2020 | Twitter Hold | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.11.2021 | Twitter Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
13.09.2021 | Twitter Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
26.10.2018 | Twitter Underweight | Barclays Capital | |
27.07.2018 | Twitter Sell | Pivotal Research Group | |
11.07.2018 | Twitter Reduce | Nomura |
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