QIX Deutschland: BMW bleibt profitabelster Autokonzern der Welt
Der scheinbar eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt am Dienstag nach Ostern beim QIX Deutschland wieder für einen Rücksetzer.
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Somit kann der Index seine am letzten Donnerstag gestartete Erholung nicht fortsetzen und steht am Nachmittag mit 0,8 Prozent im Minus bei 13.275 Punkten. BMW verweist nach Rekordjahr 2017 Suzuki und Daimler bei der Umsatzmarge auf die nachfolgenden Plätze. Frachtgeschäft der Deutschen Post zeigt sich robust ungeachtet möglicher US-Handelszölle und wächst kräftig.
Mit nur einem leichten Minus auf aktuell 88,10 Euro ist heute im Qualitäts-Index die BMW-Aktie einer der Tagesfavoriten. Der Münchener Autobauer hat seinen Titel als profitabelster Autokonzern der Welt mit knappem Vorsprung verteidigt. Wie aus einer Auswertung der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) hervorgeht, hat es im letzten Jahr kein anderer Hersteller geschafft, BMW bei der Marge, dem Verhältnis von Umsatz und operativem Gewinn (EBIT) zu überflügeln. Dagegen musste Daimler seinen zweiten Platz aus dem Vorjahr an Suzuki abtreten und wurde Dritter. Der erste Platz bei Umsatz und Gewinn ging jeweils an den japanischen Hersteller Toyota. Im zurückliegenden Geschäftsjahr kam BMW wie auch schon 2016 auf eine operative Marge von 10 Prozent. Das bedeutet, dass von je 100 Euro Umsatz im vergangenen Jahr 10 Euro als Gewinn vor Steuern und Zinsen übrig blieben. Der Autohersteller Suzuki platzierte sich mit 9,8 Prozent knapp dahinter. Daimler schaffte einen Wert von 8,9 Prozent. Bei der veröffentlichten Studie beziehen sich die Zahlen jeweils auf die Geschäfte des gesamten Konzerns. Neben dem Kernbereich Auto zählen also auch andere Sparten wie Finanzdienstleistungen dazu.
Allerdings bezweifeln die EY-Autoanalysten, dass die positive Entwicklung bei BMW langfristig so weitergeht. Beim Gewinn werde die Autoindustrie in den kommenden Jahren voraussichtlich einen Gang zurückschalten, so ihre Einschätzung. Aufgrund des Wandels stünden Milliardeninvestitionen an, die zunächst die Marge belasten und erst langfristig zum Umsatzwachstum beitragen würden. Der BMW-Konzern will im laufenden Geschäftsjahr die Ausgaben noch mal um knapp eine Milliarde auf insgesamt 7,0 Mrd. Euro erhöhen. Ein Großteil des Geldes soll dabei neben der geplanten Produktoffensive auch für Investitionen in alternative Antriebe, Digitalisierung und autonomes Fahren bereitgestellt werden.
Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für die BMW-Aktie nach einem Investorentreffen von 100 auf 105 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" bestätigt. BMW sei am besten vorbereitet für den grundlegenden Umbau der großen Automobilhersteller, schrieben die Analysten in einer Studie. Die Münchener dürften bei wichtigen Kennziffern wie der Profitabilität, den Barmitteln und dem risikogewichteten Kapitaleinsatz in der Branche führend bleiben. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Ebenfalls nur leicht im Minus zeigt sich heute im Qualitäts-Index die Deutsche Post-Aktie. Aktuell notiert sie bei 35,15 Euro. Der Logistikkonzern sieht sein weltweites Frachtgeschäft durch den Streit um US-Strafzölle nicht belastet. Bislang spüren wir keine Auswirkungen der Debatte um Handelshemmnisse, sagte jüngst der zuständige Vorstand in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Dem Manager zufolge sei 2017 für die Branche das beste Luftfrachtjahr seit 7 Jahren gewesen. Und er sei zuversichtlich, dass sich dieser Trend fortsetzt. Auch das Handelsbarometer der Deutschen Post, das die Entwicklung des Welthandels über 3 Monate prognostizieren soll, zeigt einen leichten Anstieg. Der auf die Auswertung von Logistikdaten basierende Index für den Welthandel stieg im März auf 66 Punkte von 64 Zählern im Januar. Insgesamt kann der Deutsche Post-Manager bei seiner Aufgabe an der Spitze der Frachtsparte durchaus Rückenwind gebrauchen. Denn er muss die Frachtsparte des Konzerns wieder fit machen. Diese leidet bereits schon länger unter den Folgen einer fehlgeschlagenen Umstellung der IT-Datenverarbeitung. Inzwischen setzt die Deutsche Post aber auf einen neuen Ansatz. Die IT werde nun in einzelnen Schritten erneuert, so der Vorstand. Darüber hinaus kritisieren Analysten, dass der Frachtbereich nicht profitabel genug arbeite. Zwar stieg der Umsatz der Sparte in 2017 um 5,4 Prozent auf 14,5 Mrd. Euro. Der operative Gewinn (EBIT) stieg dagegen nur leicht auf 297 Mio. Euro. die Umsatzrendite stagnierte dabei bei 2,1 Prozent. Im Gesamtkonzern lag sie immerhin bei 6,2 Prozent.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox