QIX Dividenden Europa: Papierfabrikant UPM schießt nach 9-Monats- und Cashflowzahlen nach oben
Angesichts der nach wie vor großen geo- und geldpolitischen Unsicherheiten gibt der QIX Dividenden Europa Index am Mittwoch leicht auf 12.050 Punkte nach. UPM muss für die ersten 9 Monate einen Einnahmerückgang von 7,0 % verkraften, dennoch war der operative Cashflow mit 1,3 Mrd. Euro nach langer Zeit wieder positiv.
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DHL Group plant in Deutschland an insgesamt 11 Paketzentren ein Biogas-Tankstellennetz für klimaneutrale Betankung aufzubauen, die Aktie bietet derzeit 5,0 % Dividende.
Einen durchaus starken Kursanstieg von über 6,0 % verzeichnete im Dividenden-Index am Dienstag die Aktie von UPM-Kymmene, die aber heute erstmal wieder ein Minus von 1,6 % auf 31,65 Euro verbucht. Verantwortlich für die gestrigen Zugewinne waren dabei vor allem die 9-Monatszahlen sowie der verbesserte operative Ausblick des finnischen Herstellers von Papier-, Zellstoff- und Holzprodukten. Schließlich rechnet das Unternehmen nach dem bisher schwachen Jahresverlauf, dass die Liefermengen im gesamten 2. Halbjahr wieder steigen dürften. Laut UPM waren die Papier- und Holz-bezogenen Auslieferungen in den ersten 6 Monaten auch ungewöhnlich niedrig ausgefallen, was unter anderem auf den Lagerabbau in den verschiedenen Produkt-Wertschöpfungsketten zurückzuführen war. Mit der Veröffentlichung des gestrigen Zahlenwerks sieht das UPM-Management aber Licht am Ende des Tunnels. Zumal die Endverbrauchernachfrage im 3. Quartal offenbar wieder zugelegt hat. Der Papier- und Zellstoffproduzent musste aber zunächst für die Zeit von Januar bis September einen Erlösrückgang um 7,0 % auf 7,93 Mrd. Euro hinnehmen. Dafür konnte UPM aber wieder einen positiven Cashflow von 1,81 Mrd. Euro ausweisen, unterstützt vom Mittelzufluss aus getätigten Energie-bezogenen "Hedging"-Geschäften. Im Vorjahr war dieser bei dem Unternehmen angesichts von gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten deutlich ins Minus gerutscht. In Q3 hat sich unser EBIT im Vergleich zum Vorquartal fast verdoppelt, kommentierte gestern der Vorstand von UPM die 9-Monatszahlen. Und unser Margen-Management war weiterhin erfolgreich, was half, die variablen Kosten spürbar zu senken.
Die Finnen konnten zudem im neu gebauten Papier- und Zellstoffwerk "Paso de los Toros" in Uruguay im 2. Quartal die Produktion planmäßig hochfahren. Dort wurde von UPM zugleich auch ein kleines Kernkraftwerk errichtet, das die dortigen Zellstoff- und Papier-basierenden Produktionsprozesse des Unternehmens unterstützt. Dafür läuft derzeit die Schließungsphase der deutschen Papierfabrik Plattling. Darüber hinaus wurde in den letzten Monaten von UPM auch die dauerhafte Schließung der in Schongau/Deutschland und Steyrermühl/Österreich betriebenen Werke abgeschlossen. Mit den Plänen zur Werksschließung in Plattling, würde die deutsche Tochter UPM Communication Papers die Wettbewerbsfähigkeit sichern und die Kapazität für grafische Papiere an eine profitable Kundennachfrage anpassen, hieß es im Sommer von Seiten des Unternehmens. Für die Aktionäre von UPM ist aber neben den Margenverbesserungen und operativen Prognosen auch die Dividendenpolitik wichtig. Dabei wird die 2022er-Dividende von dem Papierhersteller in Höhe von 1,50 Euro erstmals in zwei Tranchen ausgezahlt. Die erste wurde mit 0,75 Euro bereits am 21. April ausgeschüttet, die zweite erfolgt dann am 2. November. UPM bietet damit derzeit eine stattliche Kapitalrendite von 4,7 %, zudem werden die Papiere nur mit einem KGV von 11 bewertet.
Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.
Im heutigen Marktumfeld zeigt sich im Dividenden-Index auch die Aktie der DHL Group mit 1,7 % im Minus bei aktuell 36,88 Euro. Dabei wurden die Anteilscheine des Post- und Paketdienstleisters in den letzten Monaten vom deutlich nachlassenden globalen Transport- und Logistikboom belastet. Dennoch investiert das Unternehmen weiterhin viel Geld in seine deutsche Infrastruktur. So plant die DHL Group derzeit in Deutschland an insgesamt 11 Paketzentren ein eigenes Tankstellennetz für Biogas aufzubauen. Den klimaneutralen Kraftstoff Bio-CNG (Compressed Natural Gas) aus Abfall- und Reststoffen liefere OG Clean Fuels. Das Unternehmen baue und betreibe die Tankstellen auch, wie der Logistiker in der Vorwoche bekannt gab. Derzeit hat die DHL Group bundesweit schon 170 gasbetriebene Lastwagen im Einsatz. Bis Ende 2023 dürften es laut Unternehmensangaben bereits 360 sein. Die geplanten CNG-Tankstellen sollen aber auch Frachtpartner der Bonner mit eigenen CNG-Fahrzeugen nutzen können. Die erste Bio-CNG-Tankstelle der DHL Group gibt es bereits, und zwar seit September am Paketzentrum in Greven (NRW). Eine weitere wurde vor einer Woche am Paketzentrum in Osterweddingen (Sachsen-Anhalt) eröffnet. Bis nächstes Jahr will der Transportspezialist die Zahl der CNG-Tankstellen dann auf insgesamt 11 erweitern.
Die DHL Group betonte zugleich, dass bei der Verbrennung des Kraftstoffs nur so viel CO2 freigesetzt werde, wie zuvor bei der Produktion aus der Umwelt aufgenommen worden sei. Mit dem ausschließlichen Einsatz von Bio-CNG aus Abfall- und Reststoffen sei klimaneutraler Transport möglich, hieß es weiter. Die Reichweite der Fahrzeuge dürfte jedenfalls auch gut zum bundesweiten Beförderungsgeschäft der DHL Group passen. Schließlich sollen sie bei einer Tankkapazität zwischen 120 und 180 Kg eine Strecke von 500 bis 700 km zurücklegen können. Die Aktie des Speditionsunternehmens ist zudem auch wieder hochinteressant für Dividendenjäger. Zumal im Mai für das letzte Jahr eine um 0,05 Euro angehoben rekordhohe Ausschüttung von 1,85 Euro stattfand. Demnach bietet die DHL Group aktuell eine ungewöhnlich hohe Kaitalrendite von 5,0 %.
Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox