QIX Dividenden Europa: Groupe Bruxelles Lambert wird mit Abschlag bewertet und überzeugt mit stabiler Dividende

Die schwachen europäischen Börsen und das hohe Niveau des Euro belasten am Donnerstag den QIX Dividenden Europa Index. Der Dividenden-Index hält sich gegenüber dem Gesamtmarkt aber erneut stabiler und verliert nur 0,3 Prozent auf 9.940 Punkte. Beteiligungsgesellschaft Groupe Bruxelles Lambert notiert mit deutlichen Abschlag zum Nettovermögenswert. H&M wächst im 2.Quartal kräftig und baut Onlinegeschäft aus.

Die Aktie der Groupe Bruxelles Lambert (GBL) gibt heute im Dividenden-Index leicht nach und notiert aktuell bei 84,50 Euro. Die Groupe Bruxelles Lambert mit Sitz in Brüssel ist die zweitgrößte Holdinggesellschaft in Europa. Derzeit notiert die Aktie mit einem deutlichen Abschlag zum Nettovermögenswert (NAV) und bietet zudem eine attraktive Dividende. Der aktuelle Nettovermögenswert beträgt 114,20 Euro. Ausgehend vom derzeitigen Aktienkurs ergibt sich damit ein kräftiger Abschlag von knapp 26 Prozent. 2016 steigerte die Groupe Bruxelles Lambert ihr Nettovermögen um 12 Prozent auf rund 17 Mrd. Euro. Dabei wurden knapp 1,6 Mrd. Euro mit Investments und 2,5 Mrd. Euro durch Anteilsverkäufe erzielt. Zu den wichtigsten Veräußerungen zählte die Reduzierung des Anteils an dem französischen Öl und Gaskonzern Total und dem Energieversorger ENGIE (vorher GDF Suez). Dabei erlöste die Beteiligungsgesellschaft insgesamt 2,29 Mrd. Euro. Mit dem Total-Anteilsverkauf verbuchte die Groupe Bruxelles Lambert einen Kapitalgewinn von rund 428 Mio. Euro. Die ENGIE-Beteiligung brachte dem Unternehmen dagegen einen Verlust von 11 Mio. Euro.

Neue Beteiligungen ging die Groupe Bruxelles Lambert im letzten Geschäftsjahr bei dem Sportartikelhersteller adidas und dem Konsumgüterkonzern Ontex ein. Zudem vermeldete das Unternehmen den Einstieg bei dem Prüfkonzern SGS und der Unternehmensgruppe Umicore. Insgesamt wurden dabei 1,05 Mrd. Euro investiert. Zum Ende des Geschäftsjahres 2016 bestand das Beteiligungsportfolio aus adidas (7,5 Prozent), Umicore (17 Prozent) und SGS (16,2 Prozent). Dazu befanden sich im Portfolio Lafarge/Holcim (9,4 Prozent) sowie Pernod Ricard (7,5 Prozent) und der Bergbaukonzern Imerys. Der Bergbaukonzern war mit 53,9 Prozent, die mit Abstand größte Beteiligung. Zum Jahresende lag der Gesamtwert des Beteiligungsportfolios bei 14,61 Mrd. Euro. Die Beteiligungen an Ontex und dem Bekleidungsunternehmen Burberry zählten im Portfolio der Groupe Bruxelles Lambert als Anfangsbeteiligung. Beide wurden daher mit weiteren kleinen Beteiligungen als "Incubator Investments" bilanziert. Hier lag der Gesamtportfoliowert bei 955 Mio. Euro. Dazu erhielt die Beteiligungsgesellschaft im letzten Jahr Dividendenzahlungen in Höhe von 457,6 Mio. Euro. Der Barmittelbestand lag zum Jahresende bei 1,37 Mrd. Euro, die Verschuldung wurde mit 1,15 Mrd. Euro angegeben.

Die Groupe Bruxelles Lambert beeindruckt bereits seit vielen Jahren mit ihrer Dividendenpolitik. So hat das Unternehmen die Dividende seit dem Geschäftsjahr 2009 von 2,42 Euro auf zuletzt 2,93 Euro je Aktie angehoben. Die Aktie der Groupe Bruxelles Lambert bietet damit eine solide Dividendenrendite von 3,45 Prozent. Die Rendite der letzten 7 Jahre lag sogar bei durchschnittlich 4,1 Prozent. In diesem Jahr wird mit einer unveränderten Dividende gerechnet, erst 2018 erwarten Analysten eine Anhebung auf 3,04 Euro. Die Aktie erfüllt somit wichtige Kriterien für die Notierung im QIX Dividenden Europa Index.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Die Aktie von Hennes & Mauritz (H&M) ist heute im Dividenden-Index der Tagesgewinner. Damit profitiert die Aktie von den heutigen Quartalszahlen und steigt aktuell um 2,1 Prozent auf 21,60 Euro. Die schwedische Modekette gewinnt nach dem beschwerlichen Jahresstart langsam an Fahrt. Von Anfang März bis Ende Mai stiegen die Umsätze vor allem durch den kräftigen Anstieg der Onlineverkäufe um 10 Prozent auf 51,4 Mrd. SEK (ca. 5,3 Mrd. Euro). H&M verdiente unter dem Strich rund 6 Mrd. SEK (ca. 600 Mio. Euro) nach 5,36 Mrd. SEK im Vorjahreszeitraum. Trotz solider Zahlen sprach der H&M-Chef von einigen Herausforderungen in wichtigen Märkten wie den USA, China, den Niederlanden und der Schweiz. Erst Anfang des Jahres hatte sich H&M neue Wachstumsziele gesetzt und will währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von jährlich 10 bis 15 Prozent erzielen. Dazu soll vor allem die stärkere Ausrichtung auf das Onlinegeschäft beitragen. Inzwischen macht bei H&M der Anteil der Onlineverkäufe am gesamten Umsatz in einigen Märkten bereits bis zu 30 Prozent aus.

Derzeit wird die H&M-Aktie nur mit einem moderaten KGV von 15 bewertet. Für das letzte Geschäftsjahr schüttete die Modekette an seine Aktionäre eine Dividende von 9,75 SEK (ca. 1,00 Euro) aus. In den letzten 10 Jahren wurde die Dividende beständig von 7,00 SEK auf zuletzt 9,75 SEK je Aktie gesteigert. In dieser Zeit erzielten Aktionäre eine durchschnittliche Rendite von 3,9 Prozent. Derzeit ist die Dividendenrendite sogar noch attraktiver und liegt bei 4,7 Prozent.

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.