QIX Deutschland: United Internet steigt nach Goldman Sachs-Studie in Richtung Jahreshoch

Zeigt sich aber vor der morgigen wichtigen US-Zinsentscheidung zurückhaltend. Am Nachmittag steht der Qualitäts-Index leicht im Plus bei 13.494 Punkten. Goldman Sachs sieht nach Fusion deutliches Aufwärtspotenzial bei United-Internet. SAP fordert mehr Steuervorteile. Symrise will 400 Mio. Euro Wandelanleihe platzieren.

Die United Internet-Aktie gehört heute wieder zu den Gewinnern im Qualitäts-Index und notiert derzeit bei 48,95 Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat heute das Kursziel für die Aktie von 45 auf 56 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" bestätigt. Das Zusammengehen des Internet- und Telekomkonzerns mit dem Mobilfunkkonzern Drillisch beinhalte mehr Aufwärtspotenzial für die United-Internet-Aktie, schrieben die Analysten in einer Studie. Zudem dürfte dies den Wettbewerbsdruck in der Branche kurzfristig lindern.

Derzeit plant United Internet seine Tochtergesellschaft 1&1 Telecommunication durch 2 separate Kapitalerhöhungen in die Drillisch AG einzubringen. Hierdurch soll die Mehrheit am Mobilfunkanbieter übernommen werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Übernahme soll United Internet mindestens 72,7 Prozent der Drillisch-Aktien halten. Aktuell sind es bereits gut 20 Prozent. Allerdings ist hierzu noch die Zustimmung der Drillisch-Aktionäre auf der Hauptversammlung am 25. Juli nötig.

Im 1. Quartal des Jahres erzielte 1&1 einen Umsatzanstieg um 6,2 Prozent auf 619,4 Mio. Euro. Gleichzeitig legte der operative Gewinn (EBITDA) deutlich um 12,9 Prozent auf 109,0 Mio. Euro zu. Auf Jahressicht will das Tochterunternehmen beim EBITA knapp 470 Mio. Euro erreichen. Drillisch konnte dagegen in den ersten 3 Monaten einen um 21,3 Prozent gestiegenen Service-Umsatz in Höhe von 151,1 Mio. Euro vermelden. Auch beim operativen Gewinn (EBITDA) erzielte das Unternehmen ein kräftiges Wachstum von 46,3 Prozent auf 35,1 Mio. Euro. Die Prognose für das Gesamtjahr liegt bei einer EBITDA-Spanne von 160 bis 170 Mio. Euro. Mit dem Zusammenschluss sollen deutliche Synergiepotenziale genutzt werden. Die Drillisch AG soll sich damit als starke Nummer 4 im deutschen Telekommunikationsmarkt hinter der Telekom, Vodafone und Telefonica positionieren.

Das derzeitige KGV der United Internet-Aktie liegt bei 18. Zudem bietet die Aktie eine Dividendenrendite von 1,7 Prozent. Der Internet- und Telekomkonzern erzielt neben der soliden EBIT-Marge von 16 Prozent auch eine hohe Eigenkapitalrendite von 15 Prozent. Im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) sind das Spitzenwerte. Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Nach dem gestrigen Abverkauf erholte sich heute im Qualitäts-Index die SAP-Aktie. Aktuell steigt sie um 1,1 Prozent auf 93,60 Euro. Der Softwarekonzern fordert nach einem Bericht der Euro am Sonntag Steuervorteile bei der Forschungsförderung für alle Unternehmen ohne Größenbegrenzung. Dadurch könne ein starker Investitionsanreiz für mehr Forschung und Entwicklung in Deutschland ausgehen, sagte der SAP-Finanzvorstand der Zeitung. Sinnvoll sei dabei ein nennenswerter dreistelliger Millionenbetrag pro Unternehmen. Derzeit wird in der Bundesregierung über die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung diskutiert. Die Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries möchte zunächst vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 1000 Beschäftigten fördern. Dagegen spricht sich der Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble für eine schärfere Begrenzung auf kleinere Unternehmen aus. Wirtschaftsverbände fordern bereits seit längerer Zeit eine verbesserte steuerliche Förderung von Forschungs- und Entwicklungsausgaben.

Der SAP-Konzern hatte zuletzt nach dem stark verlaufenen Geschäftsjahr 2016 seine mittelfristigen Ziele angehoben. Dabei plant der Software-Hersteller seinen Umsatz bis zum Jahr 2020 auf nunmehr 28 bis 29 Mrd. Euro zu steigern. Zuvor lag das Konzernziel bei 26 bis 28 Mrd. Euro. Auch der operative Gewinn soll zukünftig zwischen 8,5 und 9,0 Mrd. Euro liegen. Die untere Ergebnisgrenze wurde damit um 500 Mio. Euro nach oben verschoben. Wir hatten ein herausragendes Jahr 2016 und beginnen 2017 mit einem enormen Momentum, sagte der SAP-Vorstand nach den letzten Zahlen.

Im Qualitäts-Index gibt heute die Symrise-Aktie leicht nach und notiert bei 63,40 Euro. Der Aromen- und Duftstoffhersteller will mit der Ausgabe einer Wandelanleihe 400 Mio. Euro am Kapitalmarkt einsammeln. Bei der Platzierung der Anleihen wird es keine Bezugsrechte für die Aktionäre geben, da die Papiere bei institutionellen Investoren platziert werden sollen. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 7 Jahren und soll mit einem Zinssatz zwischen 0,1 Prozent und 0,375 Prozent ausgegeben werden. Den Erlös will Symrise vor allem für den Abbau von Schulden verwenden. In den ersten 5 Jahren sei eine Wandlung ausgeschlossen. Die Wandlungsprämie werde 42,5 bis 47,5 Prozent über dem Durchschnittskurs der Aktien im XETRA-Handel zwischen dem Vermarktungsbeginn und der Preisfeststellung liegen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.