QIX Deutschland: United Internet nimmt Jahreshoch nach Analystenstudie wieder ins Visier

Einer der heutigen Tagesgewinner im Qualitäts-Index ist die Aktie von United Internet. Aktuell steigt die Aktie um 2,3 Prozent auf 49,90 Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben das Kursziel für die Aktien des Internetdienstleisters von 56 auf 58 Euro angehoben. Zugleich wurde die Einstufung auf "Buy" belassen. In einer aktualisierten Studie berücksichtigten die Analysten dabei vollständig die Übernahme des Mobilfunkunternehmens Drillisch. Starke Perspektiven böten auch die Angebote für Geschäftskunden.

United Internet verzeichnete in den ersten 6 Monaten des laufenden Geschäftsjahres erneut starke Zuwächse bei den Kundenverträgen. Dementsprechend konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent auf knapp 1,95 Mrd. Euro gesteigert werden. Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) kletterte von Januar bis Ende Juni deutlich um 8 Prozent auf rund 430 Mio. Euro. Der Internet- und Telekomkonzern bilanzierte im Berichtzeitraum erstmals die Übernahme des Konkurrenten Strato. Der Gewinn je Aktie ging jedoch infolge von Sondereffekten, wie der Wertminderung auf die Beteiligung an Rocket Internet, auf 0,87 Euro zurück. Im Vergleich dazu legte der operative Gewinn je Aktie von 0,99 Euro auf 1,05 Euro zu.

Allerdings hat United Internet zuletzt sein Umsatzziel für das Gesamtjahr leicht nach unten angepasst. Der Grund hierfür ist die geplante Zusammenlegung der beiden Online-Werbevermarkter des Internetdienstleisters und des Medienkonzerns Axel Springer. Demnach rechnet das Management nur noch mit einem Umsatzwachstum von 5 bis 6 Prozent. Zuvor war noch ein Anstieg um 7 Prozent anvisiert worden. Gleichzeitig soll der operative Gewinn (EBITDA) um 12 Prozent zulegen, sodass United Internet von einer steigenden Profitabilität für das Gesamtjahr ausgeht.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Analysten einen Gewinn von 2,30 Euro je Aktie und 2,65 Euro im nächsten Jahr. Die Aktie von United Internet bleibt damit als Qualitäts- und Wachstumsunternehmen mit einem KGV von 19 weiterhin moderat bewertet. Zudem erzielt der Internet- und Telekomkonzern im operativen Geschäft eine EBIT-Marge von 16 Prozent sowie eine solide Eigenkapitalrendite von 15 Prozent. Im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) sind das starke Werte. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index gibt heute die ProSiebenSat.1 Media-Aktie um 0,6 Prozent nach auf 27,75 Euro. Das Analysehaus S&P Global hat das Kursziel für die Aktie angesichts des gesenkten Ausblicks für die TV-Werbeerlöse von 38 auf 35 Euro gesenkt. Die Einstufung wurde aber auf "Buy" bestätigt. Sie seien vorsichtig optimistisch, da der Fernsehkonzern trotz der schwächeren Entwicklung des Werbemarktes im 2. Jahresviertel profitabel gewachsen sei, so die Analysten in einer Studie. Die Analysten hielten an ihren Prognosen für den Gewinn je Aktie in den Jahren 2017 bis 2018 fest. Nunmehr seien die Enttäuschungen größtenteils im Kurs berücksichtigt und das Kursrisiko könnte sich als begrenzt erweisen.

ProSiebenSat.1 Media hatte gestern die Prognose für das Geschäft auf dem deutschen TV-Werbemarkt nach unten geschraubt. Demnach rechnet der Medienkonzern im 3. Quartal für den Bereich Broadcasting German-speaking mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. In Zeiten von Netflix, dem Streaming-Angebot von Amazon und anderen Online-Alternativen ist diese Entwicklung nicht überraschend. ProSiebenSat.1 Media hat allerdings rechtzeitig mit verstärkten Investitionen in das Digitalgeschäft die Zeichen der Zeit erkannt. Besonders das Commerce-Portfolio entwickelte im letzten Quartal erneut zum wichtigsten Wachstumstreiber des Konzerns. Hierzu gehören bekannte Internetportale wie Parship, Weg.de oder Flaconi. Allein im 2.Quartal verzeichnete der Free-TV-Anbieter in der digitalen Sparte ein Umsatzwachstum von 50 Prozent. Damit half das stark wachsende Digitalgeschäft dem schwächelnden TV-Geschäft von ProSiebenSat.1 Media auf die Beine. Unser Geschäftsfeld Digital Commerce hat inzwischen eine erfreuliche Größe und eine überzeugende Profitabilität, sagte kürzlich der Vorstand im Manager Magazin. Dieses Wachstum und auch der positive Entwicklung in den anderen Geschäftsbereichen dürften den Kurs der Aktie bald wieder antreiben.

Darüber hinaus ist die ProSiebenSat.1 Media-Aktie bei einem geschätzten Gewinn von 2,58 Euro je Aktie für 2018 mit einem KGV von 11 inzwischen sehr niedrig bewertet. Dazu ist die aktuelle Dividendenrendite von 6,8 Prozent die höchste unter den Dividendenzahlern im Qualitätsaktien-Index (QIX). Auch die hohe EBIT-Marge des Medienkonzerns von 20 Prozent sowie die starke Eigenkapitalrendite von 28 Prozent überzeugen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.