QIX Deutschland: Talanx nach Rekordgewinn auch für 2017 optimistisch

Am Nachmittag verharrt der Qualitäts-Index auf dem Niveau vom Freitag und zeigt sich damit unverändert bei 12.863 Punkten. Talanx will Auslandsgeschäft 2017 stark ausbauen. Fresenius plant Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn. Analysten rechnen bei SAP mit gutem Jahresstart.

Im Qualitäts-Index gehört heute die Talanx-Aktie mit zu den Tagesgewinnern. Aktuell legt die Aktie leicht zu und notiert bei 33,40 Euro. Die Analysten von Warburg Research erhöhten zuletzt das Kursziel für die Aktie von 34,20 auf 36,40 Euro und bestätigten zugleich die Einstufung auf "Buy". Der positive operative Trend im Erstversicherungsgeschäft dürfte sich 2017 fortsetzen, schrieben die Analysten in einer Studie.

Der Versicherungskonzern erzielte im Geschäftsjahr 2016 dank seiner Tochter Hannover Rück einen Rekordgewinn. Allerdings musste Talanx bei den konzernweiten Prämieneinnahmen einen Rückgang um 2 Prozent auf 31,1 Mrd. Euro hinnehmen. Unter dem Strich verbuchte der Versicherer einen Überschuss von 907 Mio. Euro und damit 24 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Neben geringeren Katastrophenschäden trugen auch steuerliche Sondereffekte dazu bei. Vor allem das Auslandsgeschäft spielt für Talanx eine immer wichtigere Rolle. Das Ziel, bis 2018 mehr als 50 Prozent der Prämien in der Erstversicherung im Ausland zu erzielen, haben wir 2016 mit 49 Prozent nahezu erreicht, sagte der Talanx-Vorstand. 2015 lag der Anteil noch bei 47 Prozent. Der Versicherer kaufte zudem in den vergangenen Jahren etwa in Polen und Chile zu und will weiter weltweit Expandieren.

Für 2017 rechnet Talanx mit einem Gewinn von rund 800 Mio. Euro. Den hohen Optimismus verdankt der Versicherer auch der Hannover Rück, an dem der Konzern knapp die Hälfte der Aktien hält. Der Rückversicherer vermeldete 2016 seinen fünften Rekordgewinn in Folge und plant 2017 zum dritten Mal die Milliardenschwelle zu übertreffen. Analysten schätzten den Gewinn je Aktie des Versicherers für 2017 auf 3,31 Euro. Damit wird die Talanx-Aktie mit einem niedrigen KGV von 10 bewertet. Auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,3 sowie die hohe Dividendenrendite von 4,2 Prozent überzeugen. Damit erfüllt die Aktie wichtige Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Auch die Fresenius-Aktie zählt heute im Qualitäts-Index mit zu den Tagesgewinnern und steigt aktuell auf 75,40 Euro. Der Medizinkonzern ist Medienberichten zufolge an einer Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn interessiert. Bereits am Freitag berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass sich beide Unternehmen in Gesprächen befänden. Bisher seien aber noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen. Der US-Konzern wird an der Börse derzeit mit rund 3 Mrd. USD bewertet. Der Fresenius-Vorstand hatte im Februar erklärt, dass das Unternehmen in den nächsten Jahren mit hohem Tempo weiter wachsen wolle. Weitere gezielte Zukäufe seien daher zu erwarten, vor allem für die Krankenhaustochter Helios oder bei Kabi. Analysten zufolge könnte Akorn die Flüssigmedizinsparte ergänzen.

Die US-Bank Citigroup hat die Fresenius-Aktie nach der Ankündigung erster Übernahmegespräche mit Akorn auf "Buy" belassen. Zugleich wurde das Kursziel von 83 Euro bestätigt. Der Generika-Hersteller würde gut zu dem deutschen Medizinkonzern passen, schrieben die Analysten. Zudem sei die Margenstruktur des US-Unternehmens attraktiv. Die Analysten sehen eine gute Gelegenheit für zusätzliches Wachstum bei Akorn. Besonders durch die Nutzung des Fresenius-Vertriebsnetzwerks und mögliche Kostensynergien.

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die SAP-Aktie vor Quartalszahlen auf "Overweight" mit dem Kursziel von 94 Euro bestätigt. Sie rechnen mit einem guten Jahresstart des Softwarekonzerns, der den bereits hohen Erwartungen gerecht werden sollte, schrieben die Analysten in einer Studie. Die superschnelle Datenbank Hana dürfte weiterhin der Wachstumstreiber sein. Auch die Dynamik im Cloud-Geschäft sollte ordentlich geblieben sein, so die Analysten weiter.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.