QIX Deutschland: Talanx mit kräftigem Gewinnsprung in Q1

Dabei neigt der Qualitäts-Index trotz gutem Handelsstart zu leichten Gewinnmitnahmen und notiert am Nachmittag bei 13.480 Punkten. Talanx wächst im1.Quartal vor allem im Ausland. United Internet erzielt starkes Gewinnwachstum in Q1 und bestätigt Prognose. Analysten erhöhen nach Zahlen Kursziel für Henkel.

Im Qualitäts-Index zeigt heute die Talanx-Aktie trotz eines deutlichen Gewinnanstiegs im 1.Quartal ein leichtes Minus. Aktuell notiert die Aktie bei 33,55 Euro. Der Versicherungskonzern hat durch den eingeleiteten Sanierungskurs Belastungen durch mehrere Katastrophen zum Jahresstart mehr als wettgemacht. Dabei stiegen die Prämieneinnahmen von Talanx im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro. Vor allem das Prämienvolumen im Auslandsgeschäft legte kräftig um 29 Prozent zu. Damit scheint die Strategie des Vorstands, vor allem im Ausland stärker wachsen zu wollen, aufzugehen. Unter dem Strich erzielte Talanx im 1. Quartal dank leicht gesenkter Betriebskosten einen Gewinn von 238 Mio. Euro und damit 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Beigetragen hat dazu besonders das Auslandsgeschäft in Osteuropa und Lateinamerika.

Trotz höherer Belastung durch Großschäden verblieb von den Prämien im Schaden- und Unfallgeschäft prozentual in etwa die gleiche Summe wie im Vorjahr. Dabei belasteten die Zerstörungen durch den Zyklon "Debbie" in Australien den Versicherungskonzern mit rund 50 Mio. Euro. Auch die kombinierte Schaden-Kosten-Quote konnte Talanx mit 96,3 Prozent stabil halten. Insgesamt übertraf der Versicherer damit die Erwartungen der Analysten. Zudem hat der Talanx-Vorstand die Gewinnprognose von 800 Mio. Euro für das laufende Geschäftsjahr bestätigt, was rund 1,0 Prozent weniger wäre als im Jahr 2016.

Den Gewinn je Aktie des Versicherers für 2017 schätzten Analysten auf 3,33 Euro. Damit wird die Talanx-Aktie nur mit einem KGV von 10 bewertet. Auch das niedrige Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,3 sowie die hohe Dividendenrendite von 4,1 Prozent überzeugen. Damit erfüllt die Aktie wichtige Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Bereits am Freitagabend gab der Internetdienstleister United Internet seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal bekannt. Heute reagiert die Aktie im Qualitäts-Index darauf und notiert mit einem leichten Minus von 0,6 Prozent bei 48,40 Euro. Im 1. Quartal konnte United Internet seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent auf 989,2 Mio. Euro steigern. Das Unternehmen teilte mit, dass die Werbeeinnahmen im Portalgeschäft unter dem Plan liegen. Das operative Gewinn (EBITDA) legte trotzdem um 6,1 Prozent auf 215,0 Mio. Euro zu. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verzeichnete in den ersten 3 Monaten ein deutliches Plus von 8,8 Prozent auf 167,6 Mio. Euro. Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge konnte United Internet indes um 190.000 Stück auf 17,16 Millionen steigern, lag damit aber unter den Erwartungen. Ebenfalls zulegen konnte der operative Gewinn je Aktie, der sich von 0,50 Euro im Vorjahr auf 0,55 Euro erhöhte. Darin sind jedoch die Abschreibungen auf die schwache Aktienkursentwicklung bei Rocket Internet im 1.Quartal 2016 nicht berücksichtigt.

Für das 2.Quartal rechnet United Internet mit einem Werbeumsatz auf Höhe der Planungen. Daher wurde die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Dabei erwartet das Unternehmen ein deutliches Umsatzwachstum von rund 7 Prozent. Das EBITDA soll um etwa 12 Prozent ansteigen.

Am Freitag hatte United Internet zudem gemeldet, das Mobilfunkunternehmen Drillisch übernehmen zu wollen. Der Vorstand will so eine starke vierte Kraft im deutschen Markt neben den Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland etablieren. Die Investmentbank Barclays hat daraufhin die United Internet-Aktie von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 41 auf 55 Euro erhöht. Die Übernahme des Mobilfunk-Rivalen Drillisch ermögliche hohe Kosteneinsparungen, ging aus einer Studie der Analysten hervor. United Internet erhalte Zugang zu dem bedeutenden, sogennanten MBA-MVNO-Vertrag von Drillisch und könne so wie ein Netzbetreiber agieren.

Die Commerzbank hat das Kursziel für die Henkel-Aktie von 136 auf 144 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Angesichts des guten 1.Quartals haben sie ihre Schätzungen angehoben und erwarten nun im Gesamtjahr 10 Prozent Wachstum beim bereinigten Gewinn je Aktie, schrieben die Analyst in einer Studie.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.