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QIX Deutschland: Solide Pirelli-Geschäfte schieben Continental-Aktie um über 4%

04.11.19 15:10 Uhr

QIX Deutschland: Solide Pirelli-Geschäfte schieben Continental-Aktie um über 4% | finanzen.net

Nach der schon zuletzt starken Erholung zieht der QIX Deutschland am Montag in Erwartung eines bevorstehenden Teilabkommens im Handelsstreit zwischen den USA und China auf ein neues Jahreshoch. Letztlich klettert der Index dabei bis zum Nachmittag um 1,3% auf 13.775 Punkte.

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Continental profitiert von Pirelli`s überraschend starken Q3-Zahlen und muss bei angekündigter Neustrukturierung neue Widerstände überwinden. CTS EVENTIM treibt Wachstumsinitiativen mit dem Kauf eines Minderheitsanteils am französischen Ticketing-Anbieter France Billet voran.

Mit einem kräftigen Kursaufschlag von über 4% auf aktuell 127,70 Euro steht am Montag die Continental-Aktie im Qualitäts-Index auf der Gewinnerliste mit ganz oben. Dabei wird der Automobilzulieferer und führende Reifenproduzent von den zuletzt überraschend robusten Geschäftszahlen des italienischen Konkurrenten Pirelli beflügelt. Dieser hatte in den ersten 9 Monaten den Umsatz um knapp 3% auf 4,04 Mrd. Euro steigern können. Im 3.Quartal allein stand sogar ein Plus von 6,8% zu Buche. Continental selbst wird seine vollständige Bilanz aber erst am 12.November vorlegen. Zudem könnte in der unter Druck stehenden Autozulieferbranche bald ein neuer japanischer Großkonzern entstehen. Wie die beiden japanischen Unternehmen Honda und Hitachi in der letzten Woche mitteilten, werde derzeit ein Zusammenschluss eines Großteils ihrer Geschäfte in diesem Segment geprüft. Sollte die geplante Fusion tatsächlich über die Bühne gehen, würde letztlich ein Autozulieferer mit einem Umsatz von rund 17 Mrd. Dollar (15 Mrd. Euro) entstehen und damit den Abstand zu den größten Anbietern der Welt, zu denen Continental mit Jahreserlösen von zuletzt 44,4 Mrd. Euro gehört, verringern.

Gegenwind bekommen die Hannoveraner aber derzeit auch im Werk Babenhausen zu spüren. Hier hatte das Management im September angekündigt, die Serienproduktion von Steuerungsinstrumenten bis 2025 auslaufen zu lassen. Darüber hinaus soll geprüft werden, die Hälfte der Entwicklungsarbeit an andere Standorte zu verlagern. Rund 2.000 Menschen hatten jedenfalls jüngst vor der Fabrik gegen den weitreichenden Stellenabbau bei Continental protestiert. Dem Unternehmen zufolge seien in dem Werk mehr als 2.200 Arbeitsplätze davon betroffen. In der Produktion sollen dabei aber 1.800 so sozialverträglich wie möglich abgebaut werden. Das wäre immerhin die Hälfte der 3.600 Mitarbeiter, die Ende 2018 für den Konzern in Babenhausen arbeiteten. Für 450 Mitarbeiter in der Entwicklung sollen außerdem interne Lösungen gefunden werden. Damit will Continental angesichts der laufenden Digitalisierung und der anhaltenden Absatzschwäche in der Autobranche die Kosten senken. Weltweit sollen bis Ende 2023 sogar rund 15.000 Stellen konzernweit von Veränderungen betroffen sein, davon 5.000 in Deutschland.

Die Bewertung der Continental-Aktie bleibt aber nach der jüngsten Erholung dennoch interessant. Zwar liegt das derzeitige KGV inzwischen nur noch bei 11. Dafür gibt es obendrauf eine Dividendenrendite von soliden 3,6%. Dazu ist die Gesellschaft operativ ungeachtet der derzeitigen Herausforderungen mit ihrer Eigenkapitalquote von 41% und der starken Eigenkapitalrendite von 19% solide unterwegs. Die Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Fast unverändert bei 53,80 Euro zeigt sich heute im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von CTS EVENTIM. Der Ticket- und Veranstaltungsdienstleister will seine Marktposition in Frankreich weiter stärken und hat angekündigt, sich am französischen Ticketvermarkter France Billet beteiligen zu wollen. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, sei eine strategische Partnerschaft mit der Muttergesellschaft Fnac Darty S.A. geschlossen worden. Im Rahmen der Übereinkunft erwerbe CTS EVENTIM insgesamt 48% der Anteile an France Billet. Zudem bestehe die Option, in 4 Jahren die Mehrheit an dem französischen Online-Ticketing Marktführer zu erwerben. Mit der Beteiligung an France Billet baut die EVENTIM-Gruppe ihre Marktposition in einem wirtschaftlich attraktiven und kulturell vielfältigen Markt deutlich aus, kommentierte der Vorstand von CTS EVENTIM die Pläne. Dies unterstreicht unser gemeinsames Bestreben, in einem dynamischen Marktumfeld schneller voranzuschreiten, neue Entwicklungspfade zu betreten und die Innovationsfähigkeit von France Billet in einem wettbewerbsintensiven Segment zu verbessern, betonte auch der CEO von Fnac Darty. Zudem wird France Billet in der Lage sein, sich zugleich die Stärke der Fnac-Marke sowie die Expertise und die Bedeutsamkeit von CTS EVENTIM zunutze zu machen, so der französische Manager weiter.

Die Ankündigung des deutschen Konzertveranstalters, sich in Frankreich zu beteiligen, ist allerdings nicht neu. Bereits im Juli dieses Jahres gab es hierzu erste Gespräche. Letztlich sollen die bestehenden französischen Ticketing-Aktivitäten der EVENTIM-Gruppe auch Teil des Joint Ventures werden, das weiterhin unter France Billet firmieren soll. Betrieben werden dabei unter anderem die Websites francebillet.com, eventim.fr, fnacspectacles.com und billetreduc.com.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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