QIX Deutschland: Siemens‘ überraschend starke Softwaresparte in Q3 treibt Aktie ins Plus
Adidas rechnet nach Corona-Erholung mit wieder hochprofitablen Geschäften
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Der QIX Deutschland reagiert am Donnerstag auf die teils durchwachsenen Unternehmensberichte mit leichten Abschlägen. Dabei gibt er am Nachmittag um 0,5% auf 12.990 Punkte nach. Siemens-Vorstand sieht Konzern in der aktuellen Krise dank robuster Softwaregeschäfte in den letzten 3 Monaten gut behauptet. Adidas sieht Licht am Ende des Tunnels und rechnet im laufenden Quartal mit rund eine Mrd. Euro mehr Gewinn als im verlustreichen 2.Quartal.
Einer der heutigen Spitzenwerte im Qualitäts-Index war mit einem Plus von zwischenzeitlich fast 4% die Siemens-Aktie. Aktuell liegt das Papier aber wieder etwas niedriger bei 113,20 Euro. Getrieben wird der Anstieg vor allem von Aussagen des Vorstands, das Unternehmen habe sich in dem schwierigen Umfeld gut behauptet. So spürte der Technologiekonzern in den 3 Monaten per Ende Juni zwar weiter die Nachfrageschwäche in Schlüsselindustrien wie der Autoindustrie und dem Maschinenbau. Dennoch schnitt Siemens mit seinen heutigen Zahlen deutlich besser ab als von Analysten erwartet. Allerdings beeinträchtigte die Corona-Pandemie im 3.Geschäftsquartal die Auftragslage, wobei das Neugeschäft doch recht deutlich um 7% auf 14,4 Mrd. Euro zurückging. In allen Bereichen der Münchner mit Ausnahme des Zuggeschäfts sanken dabei die Aufträge. Insgesamt nahm zugleich auch der gruppenweite Umsatz um 5% auf 13,5 Mrd. Euro ab. Das Ergebnis der Industriegeschäfte (EBITDA) stieg dank eingeleiteter Einsparungen dagegen um 8% auf knapp 1,8 Mrd. Euro. Dazu kam bei Siemens ein höherer Ergebnisbeitrag aus der Digitalisierungssparte, die von einem starken Softwaregeschäft sowie einem positiven Bewertungseffekt von Bentley Systems profitierte. Hier verzeichnete das Unternehmen beachtliche Zuwächse, insbesondere durch eine gute Nachfrage im Halbleiterbereich. Unter dem Strich stand aber ein herber Gewinneinbruch, ausgelöst hautsächlich durch die vor der Abspaltung stehende Energiesparte Siemens Energy. Dazu kam eine höhere Steuerquote. Netto verdiente Siemens folglich nur noch 539 Mio., nach rund 1 Mrd. Euro im Vorjahresquartal.
An den für Ende September geplanten Abspaltungs- und Börsenplänen hält der Mutterkonzern aber trotz aller Covid-19-Auswirkungen fest. Im Rahmen dessen erwartet das Management auch einen ordentlichen Abspaltungsgewinn. Für das gesamte Geschäftsjahr 2019/20 erwartet Siemens zudem weiterhin einen moderaten Umsatzrückgang um bis zu 5%. Die Viruskrise könnte das 4.Quartal dabei noch einmal stark beeinträchtigen. Insgesamt dürfte der Industriekonzern aber besser durch die konjunkturellen Verwerfungen kommen als andere Unternehmen. Auf dem aktuellen Kursniveau sind die Siemens-Papiere aber schon wieder deutlich höher bewertet, als noch vor 4 Monaten. So ergibt sich inzwischen ein KGV von 17, und angesichts der zuletzt erfolgten Dividendenanhebung liegt die Rendite nur noch bei 3,5%. Die hohe im operativen Geschäft erzielte Eigenkapitalrendite von 11% sowie die operative Marge von über 10% sind aber weiter bemerkenswert. Mit diesen Kennzahlen notiert die Aktie jedenfalls zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.
Im Qualitäts-Index verzeichnet heute auch die Adidas-Aktie kräftige Zugewinne von aktuell 1,6% und steht damit aktuell bei 243,90 Euro. Der Sportartikelhersteller und Lifestyle-Produzent macht nach einem erwartet coronabedingt schwierigem 2.Quartal Hoffnung auf bessere Zeiten. Nach allem, was wir heute wissen, wird sich die Erholung unseres Geschäfts im 3.Quartal fortsetzen, betonte der Vorstand bei der heutigen Vorlage der jüngsten Zahlen. Immerhin rechnet das Unternehmen damit, dass die Erlöse in den 3 Monaten bis Ende September weltweit nicht mehr so stark einbrechen wie zuletzt. Auch das operative Ergebnis soll dann wieder positiv sein. Der Betriebsgewinn könnte dem Manager zufolge dabei zwischen 600 und 700 Mio. Euro liegen, war rund eine Mrd. Euro mehr als im verlustreichen 2.Quartal wären. Dabei musste Adidas, dessen Produkte sowohl auf den Massenmarkt als auch auf Nischenbereiche von Sport- und Freizeitbekleidung zugeschnitten sind, aufgrund der raschen Corona-Ausbreitung weltweit fast alle eigenen sowie von Partnern betriebenen Läden vorübergehend schließen. Neben dem eigenen Online-Shop sind die internationalen Groß- und Einzelhandelsaktivitäten aber maßgeblich für das Gesamtgeschäft verantwortlich. Zuletzt lag hier der Anteil bei rund 60%. Allein im April fehlte dem Fashion-Unternehmen, wie sich jetzt bestätigt, diesbezüglich ein Milliardenumsatz.
So gaben die Erlöse von Adidas im jüngsten Quartal tatsächlich um 35% auf 3,6 Mrd. Euro nach. Operativ fiel dadurch sogar ein Verlust von 333 Mio. Euro an. Im Mai waren die Umsätze in der Region China, inklusive Hongkong, Taiwan und Macau, aber schon wieder gestiegen, was von Unternehmensseite her zu wieder optimistischeren Aussagen verhalf. An der Börse wurden der Ausblick auf das laufende 3.Quartal und die Zahlen jedenfalls positiv aufgenommen. Denn bei einer weiteren Normalisierung des Geschäfts dürften bei Adidas auch wieder die alten Kennzahlen sowie die hohe Rentabilität zurückkehren. Mit einer EBIT-Marge von zuletzt komfortablen 12% und einer Eigenkapitalrendite von 29% war der Sportbekleidungshersteller letztlich hochprofitabel.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox