QIX Deutschland: Qualitätsaktien-Index zieht weiter kräftig an und klettert auf höchsten Stand seit Auflegung

Der Qualitäts-Index steigt am Nachmittag bis auf 12.405 Punkte und erreicht damit ein neues Rekordhoch. Siemens ist bei Design- und Simulationssoftware einzigartig positioniert. Brenntag überzeugt durch Wachstumsstärke und einen hohen Free Cashflow.

Eine starke Performance zeigt heute im Qualitäts-Index die Siemens-Aktie. Mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 123,65 Euro steht die Aktie auf der Gewinnerliste mit ganz oben. Die Privatbank Berenberg hat heute das Kursziel für die Aktie von 120 auf 140 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" bestätigt. Der Industriekonzern sei mit Blick auf seine Design- und Simulationssoftware im Sektorvergleich einzigartig positioniert, so die Analysten in einer Studie. Siemens sei das einzige von ihnen beobachtete Branchenunternehmen, das seine Prognose in drei der letzten fünf Quartale angehoben habe. Die Analysten rechnen nun mit einem höheren Gewinn je Aktie in diesem Jahr.

Siemens plant gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut und weiteren Unternehmen die Digitalisierung der Industrieproduktion voranzutreiben. Der Fokus liegt dabei auf Smart-Factory-Konzepten. Zusammen mit GEA arbeitet Siemens bereits an der Digitalisierung im Sektor Pharma- und Life Science. Dabei liegt der Fokus auf digitalen und vernetzten Lösungen für die Pharmaindustrie. Das Ziel der jetzigen Zusammenarbeit ist es, den gesamten Bereich der industriellen Massenproduktion bis auf die Werkstattebene zu digitalisieren. Das Projekt Road To Digital Production soll 26 Monate laufen. Gleichzeitig ist es darauf ausgelegt, Produkte und Technologien zur Digitalisierung der Industrieproduktion zu entwickeln. Siemens erhofft sich zudem Entwicklungsergebnisse, die bei der digitalen Produktion zu Effizienzsteigerungen und optimaler Qualitätssicherung führen.

Mit einem KGV von 15 wird die Siemens-Aktie weiterhin günstig bewertet. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 2,9 Prozent. Zudem überzeugt der Konzern mit einer starken Eigenkapitalrendite von 24 Prozent und einer EBIT-Marge von 11 Prozent. Damit erfüllt Siemens wichtige Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index(QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Brenntag-Aktie zählt heute im Qualitäts-Index zu den Gewinnern. Aktuell legt sie 1,2 Prozent auf 55,40 Euro zu. Die Baader Bank hat das Kursziel für die Aktie von 48 auf 56 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Hold" belassen. Der Chemikalienhändler zeichne sich durch ein zuverlässiges Geschäftsmodell selbst in unsicheren Zeiten aus. Sowie durch Wachstumsstärke und einen hohen Free Cashflow, schrieben die Analysten in einer Studie. Die Aktie sei allerdings bereits hoch bewertet und damit recht anfällig für mögliche Gewinnmitnahmen.

Brenntag zählt mit 530 Standorten in 74 Ländern zu den Weltmarktführern im Chemievertrieb. Das Unternehmen stellt das Bindeglied zwischen Chemieherstellern und Industrieunternehmen dar, die die Chemikalien weiterverarbeiten. Insgesamt vertreibt Brenntag mehr als 10.000 unterschiedliche Chemikalien. Dabei beliefert das Unternehmen rund 180.000 Kunden, vor allem aus den Branchen Klebstoffe, Farben, Öl & Gas, Körperpflege und Pharmazeutika. Um die Industrieunternehmen mit den benötigten Chemikalien zu versorgen, unterhält Brenntag zahlreiche Lager. In den Lagern werden die Chemieprodukte zwischengelagert, gemischt und danach ausgeliefert. Brenntag erzielt damit einen weltweiten Marktanteil von 6 Prozent.

Das organische Wachstum des Unternehmens wird unter anderem durch das weltweite Wachstum der Industrieproduktion getrieben. Zudem betreibt Brenntag einen aktiven Akquisitionskurs, mit dem das Standort- und das Kundenportfolio stetig erweitert wird. Allein im Jahr 2016 wurden dabei 9 Unternehmen mit einem Unternehmenswert von 200 Mio. Euro erworben. Der jahrelange Wachstumskurs kam allerdings im letzten Jahr ins Stocken. Dabei wurde Brenntag sowohl in den USA als auch in Lateinamerika mit großen Herausforderungen konfrontiert. Das Unternehmen litt besonders unter dem Einbruch des US-amerikanischen Öl- und Gassektors in Folge des Ölpreisverfalls.

Da sich zudem die Währungsverhältnisse ungünstig entwickelten, stagnierte in den ersten 9 Monaten 2016 trotz der Zukäufe das EBITDA bei 0,61 Mrd. Euro. Währungsbereinigt konnte allerdings ein Zuwachs um 1,7 Prozent verbucht werden. Insgesamt verzeichnete Brenntag aber in den ersten 9 Monaten ein um 2,8 Prozent rückläufiges EBIT von 491,7 Mio. Euro. Sowie einen um 11 Prozent niedrigeren Gewinn von 261,5 Mio. Euro. Am 7.März wird das Unternehmen seine Zahlen für das Gesamtjahr veröffentlichen.

Als Qualitätsunternehmen erzielt Brenntag eine solide Eigenkapitalrendite von 14 Prozent und wird mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,8 bewertet. Für 2016 erwarten die Analysten einen Gewinn je Aktie von 2,43 Euro, 2017 soll der Gewinn auf 2,74 Euro je Aktie ansteigen. Damit ergibt sich ein KGV von 20. Neben der moderaten Bewertung bietet die Qualitätsaktie eine solide Dividendenrendite von 1,8 Prozent. Die Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.