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QIX Deutschland: Neue F&E-Partnerschaft mit Novartis-Tochter Sandoz wird bei Evotec mit 10 %-igem Kursfeuerwerk gefeiert und Knorr-Bremse schließt Startquartal mit 14 % Umsatzplus ab

11.05.23 15:17 Uhr

QIX Deutschland: Neue F&E-Partnerschaft mit Novartis-Tochter Sandoz wird bei Evotec mit 10 %-igem Kursfeuerwerk gefeiert und Knorr-Bremse schließt Startquartal mit 14 % Umsatzplus ab | finanzen.net

Der QIX Deutschland profitiert am Donnerstag von einigen starken Quartalsberichten und legt dabei am Nachmittag leicht auf 15.320 Punkte zu. Evotec geht neue Kooperation mit dem Generikahersteller Sandoz zur Entwicklung mehrerer Nachahmer-Medikamente ein, die künftige Zahlungen von bis zu 640 Mio. USD verspricht. Industriezulieferer Knorr-Bremse verbucht dank guter Nachfrage und höherer Preise in Q1 um 14 % gestiegene Erlöse und bekräftig Jahresziele.

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Am gestrigen Handelstag war im Qualitäts-Index die Aktie von Evotec mit fast 10 % der absolute Tagesgewinner. Und auch am Donnerstag zieht sie um 2,0 % auf aktuell 19,25 Euro an. Ausschlaggebend für den starken Anstieg vom Mittwoch war die Nachricht, dass der innovative Biotech-Dienstleister eine neue Partnerschafts-Vereinbarung mit der Novartis-Tochter Sandoz abgeschlossen hat. Bei der neuen Kooperation mit Sandoz geht es vor allem um die Entwicklung und anschließende Herstellung mehrerer Nachahmer-Medikamente, wie Evotec am Dienstagabend mitgeteilt hatte. Dabei soll der Entwicklungsprozess der sogenannten "Biosimilars" in den kommenden 12 bis 18 Monaten in den neu gebauten Produktionsanlagen (Jpod) von Evotec`s US-Tochter anlaufen. Darüber hinaus sicherte sich die Novartis-Tochter auch noch eine Option zur nicht-exklusiven Einlizenzierung der entsprechenden "J.Design"-Technologie von Just - Evotec Biologics, um noch in diesem Jahrzehnt eine eigene hochmoderne "Jpod"-Anlage zu bauen. Im Rahmen der Sandoz-Zusammenarbeit soll Evotec gleich zum Start auch eine Vorabzahlung in zweistelliger Millionenhöhe erhalten. Außerdem winken dem F&E-Plattformanbieter in der Zukunft bis zu 640 Mio. USD, die aber vom erfolgreichen Entwicklungsfortschritt abhängen. Weitere Zahlungen könnten dann noch in Abhängigkeit vom Voranschreiten der kommerziellen Herstellung und der Ausübung der Lizenz folgen.

Insgesamt ist die neue Partnerschaft für den Wirkstoffforscher und -produzenten Evotec ein weiterer Erfolgsschritt. Denn der Unternehmen hat viel Geld in den Bau eines hochmodernen Produktionsstandorts seiner Tochter Just - Evotec Biologics im US-Bundesstaat Washington gesteckt. Eine weitere sogenannte Jpod-Anlage lässt Evotec zudem gerade im französischen Toulouse aufbauen. Dementsprechend verwundert die gestrige Aktienkursexplosion nicht. Bisher hatte der Evotec-Vorstand auch damit geworben, die Herstellung von Biologika, also biologische Arzneimittel, dank der Technologie der in 2019 übernommenen US-Tochter auf ein neues Niveau heben und äußerst schnell und kostengünstig produzieren zu können. Dabei gestaltete sich für Evotec der Anlauf in den USA zunächst nur langsam, denn die Hamburger verfügten dort zeitweise über mehr Kapazitäten als Kunden. Dies dürfte sich aber dem Manager zufolge noch in diesem Jahr ändern. Deshalb rechnet er auch für 2023 mit einem kräftigen Gewinnschub. Evotec hatte sich jedenfalls zuletzt auch ehrgeizige langfristige Umsatzziele gesteckt, die einen Anstieg der Einnahmen bis 2025 auf rund 1,0 Mrd. Euro vorsehen. Bis dahin werden von dem Biotech- und Pharmadienstleister auch zusätzliche Renditeverbesserungen anstrebt.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Kräftige Zugewinne von über 4,0 % auf aktuell 66,80 Euro verbucht am Donnerstag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Knorr-Bremse. Was die Anteilsscheine des Lkw- und Zugbremsenproduzenten heute antreibt, ist das sich gegenwärtig verbessernde Geschäftsumfeld und solide Q1-Zahlen. Wie das Unternehmen heute bekannt gab, war zum Jahresstart eine gute Nachfrage nach den Bremssystemen und anderen sicherheitsrelevanten Lösungen für Schienen- und Nutzfahrzeuge vor allem in Asien und Nordamerika zu spüren. Nur in der Sparte für Schienenfahrzeuge haperte es, hier zeigte sich im Ergebnis insbesondere der Wegfall des Russlandgeschäfts, aber auch die hohe Inflation. Knorr-Bremse konnte dennoch im 1. Quartal seine gruppenweiten Erlöse um beachtliche 14 % auf 1,91 Mrd. Euro steigern. Und auch der Auftragseingang stieg um rund 3 % auf 2,18 Mrd. Euro, obwohl das Management die Verkaufspreise zuletzt erneut anhob. Allerdings lag die operative Marge des Industriezulieferers mit 10,0 % um fast 1,0 % unter dem Vorjahreswert. Gerade im Zuggeschäft machte sich dabei der von Knorr-Bremse vollzogene Rückzug aus Russland mit einem Ergebnisrückgang bemerkbar. Zudem trafen allgemein höhere Kosten die Sparte rund um Zugbremsen, Türsysteme und Klimaanlagen. In den kommenden Quartalen sollen aber anziehende Einnahmen, das aufgelegte Sparprogramm und der geplante Verkauf von Kiepe Eletric die Marge wieder heben.

Dagegen profitierte Knorr-Bremse im Segment "Nutzfahrzeuge" von der positiven Q1-Entwicklung der Lkw-Produktion in Europa, Nordamerika und China. Hier hatten vor allem Lkw-Bauer wie Daimler Truck, Traton und Volvo mehr produziert, was dem Unternehmen mit seinem Sortiment an Brems- und Steuersystemen durchaus in die Hände spielte. Unter dem Strich wurde damit von Knorr-Bremse in den ersten 3 Monaten ein Quartalsgewinn von 132,5 Mio. Euro eingefahren, was 5 % über dem Vorjahr lag. Das Management bestätigte heute trotz schwieriger Konjunkturlage auch den Ausblick. Zudem wird derzeit auch die Trennung von weiteren Beteiligungen, die nicht mehr zur Unternehmens- und Profitabilitätsstrategie passen, vorangetrieben. Im Juli will der Vorstand von Knorr-Bremse seine Pläne dazu öffentlich machen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an. Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Bildquellen: Traderfox