QIX Deutschland: Hohe Nachfrage nach Mikro-LEDs und Leistungschips dürfte 2023 bei AIXTRON zu Umsatzplus führen
Die anlaufende Berichtssaison und starke Q1-Wachstumszahlen aus China helfen dem QIX Deutschland am Dienstag in die Pluszone. Der Index liegt am Nachmittag mit 0,8 % im Plus bei 15.280 Punkten.
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Chipindustrieausrüster Aixtron profitiert von breit angelegten Wachstumstreibern und rechnet für 2023 mit einem Umsatzzuwachs auf 580 bis 640 Mio. Euro. RWE will sein Atomkraftwerk Emsland bis 2037 frei von Radioaktivität ausweisen und investiert nun massiv in die Entwicklung der deutschen Wasserstoffwirtschaft.
Am Dienstag ist im Qualitäts-Index die Aktie von Aixtron angesichts der wieder guten Marktstimmung mit einem Plus von 1,7 % auf 29,17 Euro einer der Tagesgewinner. Dabei wurde der Halbleiterzulieferer noch am Montag von der Sorge vor Investitions-Einschränkungen in der Chipbranche belastet. Zuvor hatte der taiwanische Chipfertiger TSMC gemeldet, seine für 2023 geplanten Investitionen im Zuge der überraschend trägen Geschäftserholung auf 28 bis 32 Mrd. USD zurückschrauben zu wollen, ursprünglich waren 32 bis 36 Mrd. USD angesetzt. Aixtron war zwar gestern teils deutlich im Minus. Der Chipindustrieausrüster profitiert aber generell von breit angelegten Wachstumstreibern, und gilt dabei als Marktführer für Depositionsanlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern. Diese hochkomplexen Anlagen werden von Kunden wie Infineon oder Samsung genutzt, um damit ultradünne Schichten auf Halbleiterwafern aufzubringen. Die Halbleiter auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC), die auf den Anlagen von Aixtron produziert werden, kommen dabei in unterschiedlichsten Bereichen wie der Stromversorgung von Datenzentren und von E-Autos zum Einsatz. Anwendung finden die gefertigten Chips zudem in der 5G-Mobilfunknetz-Infrastruktur und in Lasern sowie in komplexen Sensoren von autonomen Autos. In Summe wurden von dem Unternehmen mit GaN- und SiC-Anlagen im vergangenen Jahr schon über 40 % der Gesamterlöse erzielt. Als Schlüsseltechnologie für E-Mobilität und die effiziente Wandlung erneuerbarer Energie dürfte aber vor allem die "SiC"-Sparte bei Aixtron in Zukunft zum größter Wachstumstreiber werden.
Allerdings hat der Chipanlagenbauer mit Maschinen zur Herstellung von Mikro-LEDs operativ sogar ein noch heißeres Eisen im Feuer. Dabei könnte die Technologie gerade für die Display-Industrie ein neues Zeitalter einläuten. Zumal sie bestehende Flüssigkristall-Displays (LCD) und organische Leuchtdioden (OLED) bezüglich Stromverbrauch und Pixeldichte übertreffen. Aixtron erwartet hier eine Beschleunigung des Geschäfts ab Ende des Jahres, da die neuen Displays zunächst in Smartwatches, unter anderem von Apple, zum Einsatz kommen dürften. Insgesamt dürften 2023 die verkauften Mikro-LED-Anlagen rund 10 % der Einnahmen ausmachen. Aber der Zulieferer wächst schon jetzt mit beachtlichen Zuwächsen. Denn während andere Halbleiterunternehmen in 2022 aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage mit Umsatz- und Gewinnrückgängen zu kämpfen hatten, konnte sich Aixtron über ein Erlösplus von 8 % auf 463 Mio. Euro freuen. Und auch der Ordereingang stieg bis Ende Dezember dank neuer SiC-Depositionsanlagen mit 18 % deutlich. Im laufenden Jahr soll sich der Umsatz sogar um mindestens ein Viertel auf 580 bis 640 Mio. Euro erhöhen. Bei einer EBIT-Marge zwischen 25 bis 27 % dürfte operativ von Aixtron auch deutlich mehr Gewinn erzielt werden.
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Leichte Abgaben auf aktuell 40,45 Euro zeigt dagegen am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie von RWE. Dabei rechnet der Energieversorger nach der am 15. April erfolgten Abschaltung des betriebenen Atomkraftwerks Emsland im niedersächsischen Lingen mit einer 14 Jahre dauernden ersten Rückbauphase, einschließlich Nachbetrieb. Der eigentliche Rückbau des 1988 ans Netz gegangenen Kraftwerks werde nach der Rückbaugenehmigung beginnen, die das niedersächsische Umweltministerium erteilen muss, sagte jüngst ein Sprecher von RWE. Der Antrag dafür sei bereits 2016 eingereicht worden. RWE als Betreiber will, den bisherigen Planungen entsprechend, die Anlage im Jahre 2037 nachweislich frei von jedweder Radioaktivität ausweisen, damit sie aus dem Geltungsbereich des Atomgesetzes entlassen werden kann. Im Anschluss daran soll dann der konventionelle Anlagenrückbau erfolgen. Die zu erwartenden Kosten für Nachbetrieb und Rückbau eines Kernkraftwerks schwanken laut RWE je nach Größe, Alter und Betriebsstunden der Anlagen zwischen 500 Mio. und 1,0 Mrd. Euro. Beton, Glas, Schrott oder Kunststoff bilden dabei mit rund 90 % den überwiegenden Teil der Abfälle beim Rückbau. Allerdings fordert die Energiebranche nach dem Atomausstieg jetzt mehr Tempo beim Bau neuer Gaskraftwerke in Deutschland. So sagte die Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, der Deutschen Presse-Agentur, um die Versorgungssicherheit auch langfristig jederzeit gewährleisten zu können, brauchen wir wasserstofffähige Gaskraftwerke, die gesicherte, regelbare Leistung als Partner der Erneuerbaren Energien bereitstellen.
Dies kommt natürlich auch RWE entgegen, denn der Versorger gilt nicht nur zu den aussichtsreichsten Werten im Green-Tech-Bereich. Das Management will auch an erster Front die Entwicklung zur Wasserstoffwirtschaft in Deutschland begleiten. Dabei hatte das Unternehmen bereits in 2022 verkündet, in Brunsbüttel ein Terminal für grüne Energieimporte zu planen. Der gemeinsam von RWE und weiteren Partnern dort im Aufbau befindliche Importhafen für Flüssigerdgas LNG soll direkt langfristig sogar zur Umrüstung von LNG auf Wasserstoff ausgebaut werden. Zunächst aber ist in Brunsbüttel geplant, ab 2026 jährlich rund 300.000 Tonnen grünes Ammoniak ankommen zu lassen und von dort an Kunden weiter zu verteilen. In dieses Terminalprojekt will RWE letztlich die gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen, vom Import über die Umwandlung bis hin zum Transport zu Industriekunden.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox
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13.12.2024 | AIXTRON SE Hold | Deutsche Bank AG | |
06.12.2024 | AIXTRON SE Hold | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | AIXTRON SE Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
02.12.2024 | AIXTRON SE Buy | Warburg Research | |
01.11.2024 | AIXTRON SE Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.12.2024 | AIXTRON SE Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
02.12.2024 | AIXTRON SE Buy | Warburg Research | |
01.11.2024 | AIXTRON SE Buy | Warburg Research | |
31.10.2024 | AIXTRON SE Kaufen | DZ BANK | |
31.10.2024 | AIXTRON SE Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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13.12.2024 | AIXTRON SE Hold | Deutsche Bank AG | |
06.12.2024 | AIXTRON SE Hold | Jefferies & Company Inc. | |
01.11.2024 | AIXTRON SE Hold | Deutsche Bank AG | |
01.11.2024 | AIXTRON SE Equal Weight | Barclays Capital | |
01.11.2024 | AIXTRON SE Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.04.2024 | AIXTRON SE Sell | UBS AG | |
11.04.2024 | AIXTRON SE Sell | UBS AG | |
05.03.2024 | AIXTRON SE Sell | UBS AG | |
29.02.2024 | AIXTRON SE Sell | UBS AG | |
14.02.2024 | AIXTRON SE Sell | UBS AG |
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