QIX Deutschland: Commerzbank rechnet bei Deutsche Post nach Tochterverkauf mit höherer Marge und Dividende

Die Deutsche Post-Aktie liegt heute im Qualitäts-Index leicht im Minus und notiert damit bei 34,90 Euro. Die Commerzbank hat die Einstufung für die Aktie nach dem Verkauf des Marketingdienstleisters Williams Lea auf "Buy" mit dem Kursziel von 41 Euro bestätigt. Die Konzernmarge dürfte von dieser Transaktion leicht profitieren, schrieben die Analysten in einer Studie. Auch die Aktionäre könnten belohnt werden.

Die Deutsche Post gab gestern bekannt, ihre britische Dienstleistungstochter Williams Lea Tag an den Finanzinvestor Advent verkaufen zu wollen. Advent sehe Wachstumspotential bei dem auf Marketing- und Kommunikationslösungen spezialisierten Unternehmen, kommentierte der Finanzinvestor den geplanten Kauf. Williams Lea Tag hat derzeit über 10.000 Beschäftigte und ist in mehr als 40 Ländern präsent. Die Deutsche Post erklärte, der Verkauf erlaube es ihr, sich noch stärker auf ihr Kerngeschäft rund um die Logistik zu konzentrieren. Der Logistikkonzern hatte Williams Lea im Jahr 2006 gekauft und bereits seit Monaten nach einem möglichen Interessenten Ausschau gehalten.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Analysten bei dem Post-Konzern einen Gewinn je Aktie von 2,24 Euro. 2018 soll der Gewinn bereits bei 2,41 Euro liegen. Selbst nach dem Rekordlauf der letzten Wochen ergibt sich damit für die Deutsche Post-Aktie ein moderates KGV von 15. Dazu ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis weiterhin niedrig und liegt bei 0,7. Der Konzern überzeugt zudem mit einer soliden Dividendenrendite von 3,0 Prozent und einer hohen Eigenkapitalrendite von 24 Prozent. Damit entspricht die Aktie wichtigen Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Leicht im Plus bei 32,70 Euro steht heute im Qualitäts-Index die ProSiebenSat.1 Media-Aktie. Der Vorstand des Medienkonzerns liebäugelt laut Manager Magazin mit einem Börsengang seiner Internetportale. Der Teil-IPO eines Bereichs wie unseres Commerce-Geschäfts kann eine Option sein, sagte der Vorstand in einem Interview der Zeitschrift. ProSiebenSat.1 Media stehe zwar nicht unter Zeitdruck, aber erste Schritte könnten bis 2019 möglich sein. Zur digitalen Konzernsparte gehören die bekannten Internetportale wie Weg.de, Brille24.de oder Parship. Das starke Digitalgeschäft hatte zuletzt dem schwächelnden TV-Geschäft von ProSiebenSat.1 Media geholfen. Allein im 2.Quartal lag das Wachstum des Commerce-Portfolios im Vergleich zum Vorjahr bei 50 Prozent. Unser Geschäftsfeld Digital Commerce hat inzwischen eine erfreuliche Größe und eine überzeugende Profitabilität, so der Vorstand. Wir sind also in der komfortablen Situation, über diverse Optionen nachdenken zu können. Aktuell schätzen Analysten bei ProSiebenSat.1 Media für 2017 den Gewinn auf 2,44 Euro je Aktie und 2,58 Euro für das nächste Geschäftsjahr. Die Aktie des Medienkonzerns wird dementsprechend nur mit einem KGV von 13 bewertet. Zudem gehört die Aktie mit 5,8 Prozent Rendite zu den attraktivsten Dividendenzahlern im Qualitätsaktien-Index (QIX). Auch die hohe EBIT-Marge von 20 Prozent und die starke Eigenkapitalrendite von 28 Prozent überzeugen.

Die Privatbank Berenberg hat die SAP-Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 106 Euro in die Bewertung aufgenommen. Der Konzern profitiere weiterhin von den Investitionen in die Datenbanksoftware Hana und in die Datenwolke (Cloud), schrieben die Analysten in einer Branchenstudie zu Software-Unternehmen und zum Thema Automatisierung. Der Zyklus stehe erst am Anfang.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.