QIX Deutschland: Brenntag gibt weitere 2024er-Umstrukturierungsdetails bekannt
Im Zuge der heutigen US-Arbeitsmarktdaten notiert der QIX Deutschland am Freitag mit 0,6 % im Plus bei 14.755 Punkten.
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Leichte Kursgewinne verbucht am Freitag im Qualitäts-Index die Brenntag-Aktie, und liegt damit bei aktuell 69,00 Euro. Dabei hatte der Chemikalienhändler gestern gemeldet, seine beiden Sparten "Specialties" und "Essentials" unabhängiger aufzustellen zu wollen. Brenntag will damit letztlich eine neue Führungsstruktur für beide Geschäftsfelder einführen, die aber erst ab 2024 umgesetzt werden soll. Beide Bereiche sollen ein Exekutivkomitee erhalten, mit einem Vorsitzenden an der Spitze. Zudem sollen bestimmte Funktionen, Verantwortlichkeiten und Aktivitäten von der Konzernebene in die Geschäftsbereiche verlagert werden, hieß es gestern in der Mitteilung. Im Spätherbst 2023 will Brenntag auf einem Kapitalmarkttag weitere Informationen zu den erwarteten finanziellen Details sowie zur Berichtsstruktur bekanntgeben. Der Händler von Spezialchemikalien war zuletzt auch ins Visier aktivistischer Investoren geraten. Dabei machte vor allem der britische Finanzinvestor Primestone, der gut 2 % an der Unternehmensgruppe hält, auf sich aufmerksam. Primestone wie auch dem US-Hedgefonds Engine Capital ging es aber in erster Linie darum, dass sich Brenntag in die beiden Sparten für Spezial- und Basischemikalien aufspalten soll. Beide erhofften sich hierdurch eine schnelle Wertsteigerung. Den neuen Plänen zufolge sollen die beiden Geschäftsbereiche künftig mit schlankeren und effizienteren Prozessen, Ressourcen und Fähigkeiten ausgestattet werden.
Brenntag will damit das Vertriebsgeschäft unabhängiger machen und eigenständiger steuern, was wiederum zu verbesserten Geschäftsergebnissen führen und Wachstumsinitiativen beschleunigen soll. Im Zuge dessen soll der bisherige Restrukturierungsvorstand Ewout van Jarwaarde zum 1. August Vorsitzender der Essentials-Sparte werden. Diese Sparte wird zudem in Zukunft bei Brenntag aus den beiden Bereichen Life Science und Material Science bestehen. Außerdem wird Michael Friede, der im Vorstand bereits für "Specialties" zuständig ist, auch das Amt des Essentials-Vorsitzenden übernehmen. Bislang konzentriert sich das Unternehmen im Geschäftsfeld Specialties auf den Vertrieb von Inhaltsstoffen für ausgewählte Branchen. Im Bereich Essentials werden von Brenntag Prozesschemikalien weltweit vermarket und verkauft. Fundamental sind die Anteilsscheine jedenfalls mit dem 16-fachen KGV weiterhin nicht unbedingt teuer. Damit befindet es sich zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.
Am Freitag gibt im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von Merck leicht nach und notiert dabei bei 147,20 Euro. In dieser Woche hatte sich die Chefin des Pharma- und Chemiekonzerns besorgt um den Standort Europa im globalen Wettbewerb geäußert. Europa fällt bei der Förderung von Innovationen etwas gegenüber anderen Regionen zurück, sagte sie dabei dem Handelsblatt. Wir arbeiten in Europa in einem hochgradig regulierten Umfeld, in dem Vorschriften nicht immer miteinander übereinstimmen, sich teils sogar widersprechen, so die Managerin von Merck. Für Unternehmen stellt sich damit die Frage, ob es den Aufwand wert ist. Trotz staatlicher Bürokratie hält Merck aber am Plan fest, bis 2025 rund 1,5 Mrd. Euro am Stammsitz Darmstadt investieren zu wollen. Für die Wettbewerbsfähigkeit Europas sind 2 Dinge entscheidend: der Schutz des geistigen Eigentums, also die Patentlaufzeiten für Medikamente. Und die Möglichkeit, Medikamente schnell zulassen und auf den Markt bringen zu können, erklärte die Merck-Chefin weiter. Zuletzt hatte auch der Merck-Wettbewerber und Arzneimittelhersteller Bayer angekündigt, sich im Pharmageschäft stärker auf die USA und China zu konzentrieren und zugleich das Umfeld in Europa als "innovationsunfreundlich" bezeichnet. Das Engagement von Merck in China verteidigte die Managerin unterdessen erneut. Wir glauben weiter an die Chancen in China, sagte sie. Forderungen, westliche Unternehmen sollten sich wegen geopolitischer Risiken von China lösen, wies sie zurück, da sie eine Abkopplung in den nächsten 2 Jahrzehnten für nicht machbar hält. Merck hatte kürzlich auch ein Kaufgebot für das erneut zum Verkauf stehende Pigmentgeschäft von dem chinesischen Farbstoffhersteller Global New Material erhalten. Das in Hongkong gelistete Unternehmen habe ein verbindliches Angebot abgegeben, berichtete im Juni die Nachrichtenagentur Bloomberg. Den Angaben zufolge strebt Merck dabei eine Bewertung von rund 1,0 Mrd. Euro an. Der bei dem Pharma- und Halbleiterunternehmen vergleichsweise kleine Pigmentbereich stand vor einigen Jahren zwischenzeitig schon einmal zur Disposition, als es wegen einer Nachfrage-Flaute in dem Geschäft schwächer lief. Seitdem wurde die gesamte Materialsparte von Merck aber immer mehr auf die Halbleiterzulieferung ausgerichtet, wofür das Management letztlich im Jahr 2019 auch den US-Halbleiterspezialisten Versum Materials erwarb.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox