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QIX Deutschland: Bechtle will französischen IT- Berater Apixit kaufen

11.07.23 15:06 Uhr

QIX Deutschland:  Bechtle will französischen IT- Berater Apixit kaufen | finanzen.net

Vor den morgigen US-Inflationsdaten zieht der QIX Deutschland am Dienstag um 1,1 % auf 14.925 Punkte an.

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Biotech-Dienstleister Evotec vertieft die bisherige neurologische Zusammenarbeit mit Bristol Myers Squibb und erhält zugleich eine Vorabzahlung von 40 Mio. USD. IT-Spezialist Bechtle will mit dem Erwerb von IT- und Cybersecurity-Berater Apixit seine Marktstellung in Frankreich und Europa weiter stärken.

Mit Kurszuwächsen von fast 5,0 % auf derzeit 21,37 Euro ist am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie von Evotec erneut einer der Tagesfavoriten. Verantwortlich für den heutigen Höhenflug ist dabei vor allem die Meldung, dass der Arzneimittelforscher die bisherige Zusammenarbeit mit dem US-Pharmariesen Bristol Myers Squibb erneut ausbauen kann. Bristol Myers Squibb habe von seiner Option zum Abschluss einer exklusiven globalen Lizenzvereinbarung im Bereich Neurodegeneration Gebrauch gemacht hat, teilte Evotec heute hierzu mit. Die Lizenz umfasse ausgewählte Forschungsprogramme, die im Rahmen der Kooperation entwickelt und vorangetrieben wurden und die in der Wirkstoffentdeckung weit vorangeschritten seien, hieß es weiter. Den Angaben zufolge soll Evotec zunächst eine Vorabzahlung in Höhe von 40 Mio. USD erhalten. Dazu kommen künftig noch leistungs-basierte Meilensteinzahlungen sowie gestaffelte Lizenzgebühren bis zum niedrigen zweistelligen Prozentsatz auf Produktverkäufe. Bereits seit 2016 arbeiten beide Unternehmen bei der Suche nach Wirkstoffen zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen zusammen. Für 2023 erwartet Evotec als F&E-Plattformanbieter und Pharmadienstleister diesbezüglich weitere Neuverträge und Vertragsverlängerungen mit anderen Unternehmen der globalen Pharma- und Biotechnologieindustrie. Im bisherigen Jahresverlauf konnte das Evotec-Management hierzu bereits mehrere hohe leistungsabhängige Zahlungseingänge vermelden.

Unter anderem aus der schon einmal im März verlängerten Zusammenarbeit mit Bristol Myers Squibb und einer neuen Krebs-Allianz mit dem Gesundheitskonzern Johnson & Johnson. Und im Mai konnte Evotec eine lukrative Forschungspartnerschaft für die Entwicklung und Produktion mehrerer Nachahmer-Medikamente mit der Novartis-Tochter Sandoz vermelden. Die Hamburger hatten diesbezüglich auch schon eine Vorabzahlung in zweistelliger Millionenhöhe erhalten. Bei der Aktie des innovativen Biotech-Dienstleisters war dabei in 2022 noch viel Negatives eingepreist worden. In diesem Jahr aber soll der Betriebsgewinn von Evotec wieder zulegen, nachdem im Vorjahr hohe Kosten belastet hatten. Die Unternehmensführung setzt in den kommenden Monaten zudem auf eine starke Auftragslage und einen besseren Umsatzmix. Die 2022er-Erlöse waren jedenfalls angesichts eines florierenden Kerngeschäfts und des starken Schlussquartals um mehr als 20 % auf rund 751 Mio. Euro gestiegen. Jedoch zehrten bei Evotec hohe Ausgaben beim Produktionsaufbau für biologisch hergestellte Wirkstoffe (Biologika) sowie die allgemeine Preisinflation am Gewinn. Der Pharma-Wirkstoffforscher will aber bis zum Jahr 2025 einen Umsatzwert von 1,0 Mrd. Euro erreichen, bei zugleich höherer Profitabilität.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Am Dienstag verzeichnet im Qualitäts-Index dagegen die Bechtle-Aktie nur leichte Gewinne auf aktuell 36,55 Euro. Dabei hatte das IT-Unternehmen zuletzt bekannt gegeben, den französischen IT- und Cybersecurity-Berater Apixit übernehmen zu wollen. Mit dem Erwerb würde Bechtle seine Marktstellung vor allem in Frankreich und Europa weiter stärken. Neben Deutschland ist der IT-Infrastruktur-Dienstleister mit seinem Geschäft auch in Österreich, der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden präsent. Und die Apixit-Übernahme wäre sogar der 110. Firmenzukauf in der bisherigen Unternehmensgeschichte von Bechtle. Die künftige Tochter entstand 2018 aus der Fusion der beiden IT-Spezialisten DCI und RETIS. Zuletzt erzielte Apixit mit rund 340 Mitarbeitern einen Jahreserlös von 85 Mio. Euro. Mit über 45 % Umsatzanteil lag der Schwerpunkt dabei im Bereich Cybersecurity inklusive allen sicherheits-relevanten IT-Services. Das IT-Unternehmen bediente zuletzt auch mehr als 1.000 mittelständige Unternehmen sowie einige Großkunden mit entsprechender IT-Infrastruktur, digitalen Arbeitsplatzkonzepten und Netzwerklösungen. Bechtle selbst ist auf dem französischen Markt schon seit 2000 aktiv, und bietet seine IT-Dienste vor allem über die Töchter Bechtle Comsoft und Inmac Wstore sowie Cadmes an. Letztlich gilt Frankreich nach Großbritannien und Deutschland als drittgrößter IT-Markt Europas.

Das Apixit-IT-Geschäft aber würde mit dem geplanten Zukauf auch die bisherigen 6 Standorte von Bechtle ergänzen. Zudem dürfte der deutsche IT-Berater auch Zugang zu dem Network Operations Center (NOC) und Security Operations Center (SOC) von Apixit erhalten. Mit Apixit gehen wir den nächsten großen Schritt auf dem Weg zur Marktführerschaft in Europa, sagte der Bechtle-Vorstand, zuständig für die Länder Frankreich, Benelux und Großbritannien. Über den angebotenen Kaufpreis wurde allerdings nichts gesagt. Dank der Übernahme steigt aber bei Bechtle die Zahl der EU-weiten Mitarbeiter auf fast 1.200, wobei das IT-Geschäft in Deutschland noch immer mit großem Abstand das größte der Unternehmensgruppe ist. Bis zum Jahr 2030 soll aber neben Zukäufen auch die zunehmende Digitalisierung für Bechtle den Weg zum europäischen IT-Marktführer inklusive einer Erlösgröße von knapp 10 Mrd. Euro ebnen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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