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QIX Deutschland: Bechtle verbucht mit +13 % beschleunigte Umsatzzuwächse im 2. Quartal

25.07.22 15:18 Uhr

QIX Deutschland: Bechtle verbucht mit +13 % beschleunigte Umsatzzuwächse im 2. Quartal | finanzen.net

Ungeachtet des schwachen Ifo-Geschäftsklima-Index tendiert der QIX Deutschland am Montag ohne neue Impulse seitwärts. Am Nachmittag notierte er dabei unverändert bei 13.515 Punkten.

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IT-Geschäft von Bechtle wächst trotz Lieferschwierigkeiten auch in Q2 mit starken Zuwachsraten, 2022 sollen die Erlöse weiterhin um 5 bis 10 % zulegen. Linde und Airbus wollen künftig bei der Wasserstoff-Infrastruktur an Flughäfen zusammenarbeiten, und ab 2023 auch an "Power-to-Liquid"-Flugzeug-Kraftstoffen forschen.

Einen deutlichen Kurssprung von fast 7 % verbucht am Montag im Qualitäts-Index dank anhaltend robuster IT-Geschäfte die Aktie von Bechtle. Aktuell notiert sie damit bei 42,80 Euro. Dabei trotzt das IT- und Technologieunternehmen weiterhin den weltweiten Lieferengpässen bei Hardwarekomponenten. Zudem bekräftigte der Vorstand heute erneut die Jahresprognose. Der Umsatz sei im 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahr um rund 13 % auf etwa 1,4 Mrd. Euro gestiegen, teilte Bechtle am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen überraschend mit. Zu verdanken war dies insbesondere der weiterhin starken Entwicklung im Online-Shop, in dem die Firma hauptsächlich Hard- und Software verkauft. Aber auch das Kerngeschäft, das im Einrichten und dem Betrieb von IT-Infrastrukturen bei öffentlichen Einrichtungen und Gewerbekunden besteht, lief zuletzt gut. Was Investoren aber heute besonders überraschte, was das beschleunigte Wachstum bei Bechtle. Denn im Vorquartal (Q1) legten die Erlöse nur um rund 7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Außerdem musste der IT-Berater in den ersten 3 Monaten im operativen Geschäft noch einen Abfluss von rund 127,1 Mio. Euro an freien Cashflow-Mitteln verbuchen. Der Grund dafür war hauptsächlich fehlende Hardware für projektgebundene Aufträge, was den Lagerbestand mit Material aus noch nicht abgeschlossenen Aufträgen bei Bechtle deutlich erhöhte.

Laut Vorstand dürften sich die Lieferprobleme im IT-Sektor aber im 2. Halbjahr sukzessive entspannen, sodass die Wachstumsdynamik im Jahresverlauf sogar weiter zunehmen soll. Der Manager betätigte heute dazu die bisherigen Umsatz- und Margenpläne für das laufende Geschäftsjahr 2022. Diese sehen einen Erlösanstieg von 5 bis 10 % vor. Die Marge des IT-Spezialisten, bezogen auf das Vorsteuerergebnis, soll außerdem auf dem Niveau von 2021 gehalten werden, als sie 6 % betrug. Die Bechtle-Aktie ist gegenwärtig mit einem KGV von 30 auch günstiger bewertet als noch zu Jahresbeginn. Aber um diese Bewertung jedoch zu rechtfertigen, muss das IT-Geschäft in den kommenden Jahren weiter wachsen. Dafür ist die Eigenkapitalquote des Unternehmens mit zuletzt 43 % sehr solide, und auch die Eigenkapitalrendite von 17 % weiß zu überzeugen. Damit erfüllt Bechtle letztlich auch wichtige Kriterien für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ungeachtet der wieder besseren Marktstimmung gibt am Montag im Qualitäts-Index die Linde-Aktie leicht auf 279,90 Euro nach. Dabei war der Industriegase-Produzent und Anlagenbauer zuletzt dank der anhaltend starken Nachfrage nach Industriegasen wie Sauerstoff oder auch Stickstoff für dieses Jahr noch optimistischer geworden. Folglich peilt das Management für 2022 inzwischen ein Ergebniswachstum je Aktie von mehr als 10 % an. Viele Anleger sehen Linde aufgrund der Qualität des Geschäfts und der robusten Cashflows, die sich vor allem in Zeiten hoher Gas- und Ölpreise ergeben, zudem als Inflationsschutz. Auch dürfte der Auftragsbestand durch die neuen europaweiten LNG-Projekte angesichts des geplanten Ausstiegs der EU aus russischem Gas noch in diesem Jahr signifikant ansteigen. Dazu investiert das Unternehmen, das einem Großanteil seiner Erlöse aber in Nordamerika erwirtschaftet, in die derzeit boomende Entwicklung rund um die Wasserstoff-Trends. Hierbei ist für Linde vor allem die CO2-neutrale Herstellung von Stahl und Glas, aber auch die Produktion von Gas für elektronische und weltraumbezogene Anwendungen ein vielversprechendes Wachstumsfeld. Zuletzt gab das Management von Linde jedenfalls eine Partnerschaft mit dem Flugzeugbauer Airbus bei der Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur an Flughäfen bekannt. Die Kooperation umfasse die Zusammenarbeit bei der Versorgung mit Wasserstoff von der Produktion über die Speicherung am Flughafen bis zur Betankung der Flugzeuge, wurde von beiden Unternehmen auf der Luftfahrtmesse ILA in Berlin mitgeteilt.

Linde soll dabei die Infrastruktur für das erste Airbus-Passagierflugzeug mit Wasserstoff-Antrieb schaffen, das der Flugzeug-Hersteller bis 2035 entwickeln und zum Einsatz bringen will. Wir freuen uns, dass wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Airbus auf eine globale Ebene ausweiten können, kommentierte der Vorstand der Clean Energy-Sparte von Linde die Pläne. Darüber hinaus wollen beide Unternehmen ab Anfang 2023 das Potenzial sogenannter Power-to-Liquid-Kraftstoffe analysieren. Hierbei handelt es sich um nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) aus synthetisch hergestelltem flüssigen Kohlenwasserstoff, der in Flugzeugen zumindest als Beimischung eingesetzt werden kann. Dabei schätzen Analysten, dass allein der Bereich rund um "grünen" Wasserstoff für Linde ein Umsatzwachstum bis 2050 von jährlich 4 bis 6 % bringen könnte. Im Jahr 2021 erzielte der Industriegase-Spezialist damit bereits 2 Mrd. USD an Erlösen und will den bisher unterrepräsentierten Wasserstoff -Umsatz in den nächsten Jahren angesichts künftiger Wachstumspotenziale vervielfachen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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