QIX Deutschland: Bechtle baut durch Microsoft-Kooperation eigenes Cloud-Geschäft stark aus

Im Qualitäts-Index notiert die Hannover Rück-Aktie heute leicht im Minus bei 101,15 Euro. Die europäischen Rückversicherer können sich auf einfachere Geschäfte in den USA einstellen. Darauf haben sich die USA und die EU nach mehr als zwanzigjährigen Verhandlungen mit dem Wegfall von Vorschriften geeinigt. Den Vorschriften zufolge mussten europäische Rückversicherer für Geschäfte in den USA gesondert Kapital vorhalten. Die Bereitstellung des Kapitals kostete die Rückversicherer aus der EU bisher jedes Jahr etwa 400 Mio. Dollar. Die EU-Kommission teilte bei der Bekanntgabe der Einigung mit, dass dadurch rund 40 Mrd. Dollar (37,6 Mrd. Euro) frei werden. Das ist ein großer Deal, von dem Versicherer, Rückversicherer und Kunden auf beiden Seiten des Atlantiks profitieren werden, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Die Lösung sei für beide Seiten ein Gewinn. Die Unternehmen könnten jetzt mehr investieren. Bereits vor Jahrzehnten war das Problem in Brüssel erkannt worden. Im vergangenen Jahr hatten die Verhandlungsführer ihre Bemühungen um eine Einigung nochmals verstärkt.

Die britische Investmentbank HSBC hat die Einstufung für die Hannover Rück-Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 115 Euro bestätigt. Die Erholung der europäischen Versicherungswerte im zweiten Halbjahr 2016 habe ihr Aufwärtspotenzial durchschnittlich auf rund 5 Prozent verringert, so Analysten in einer Branchenstudie. Dank der guten Liquidität der Assekuranzen und attraktiver Dividendenrenditen seien sie jedoch etwas nach unten abgesichert.

Den Gewinn je Aktie schätzen die Analysten bei der Hannover Rück für dieses Jahr auf 8,49 Euro, nach 8,80 Euro im letzten Jahr. Für die Aktie ergibt das ein KGV für 2017 von 12. Die Dividendenrendite für 2016 liegt bei der geplanten Ausschüttung von 5,00 Euro bei attraktiven 4,9 Prozent. Die Aktie des Rückversicherers zählt damit zu den attraktivsten Dividendenzahlern im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Die Bechtle-Aktie zeigt sich heute im Qualitäts-Index unverändert und steht aktuell bei 93,85 Euro. Der IT-Dienstleister gab gestern eine Partnerschaft mit Microsoft bekannt. Zukünftig arbeitet Bechtle mit dem US-Softwarekonzern im Bereich Cloud-Services zusammen und baut damit das eigene Portfolio deutlich aus. Mit der Partnerschaft ist Bechtle nun in der Lage, Cloud-basierte Dienste wie Software as a Service (SaaS) anbieten zu können. Sowie die Cloud-basierten Dienste Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS). Bechtle wird dabei als Direct Partner für Beratung, Konzeptionierung und Bereitstellung von Diensten bis hin zum technischen Support verantwortlich sein. Seinen Kunden kann der IT-Dienstleister damit Anwendungen wie Windows 10 und Microsoft Azure (IaaS- und PaaS) in Cloud-Umgebungen anbieten. Sowie Office 365 und Microsoft Dynamics CRM. Bereits im Vorfeld hatte Bechtle angekündigt, das eigene Angebot an Cloud-Services ausbauen zu wollen. So wurde bereits Mitte letzten Jahres bei Bechtle die eigene Cloud-Strategie überarbeitet und IT-Systeme ausgelagert.

Die Analysten von Kepler Cheuvreux bestätigten zuletzt die Einstufung für die Bechtle-Aktie nach einem Treffen mit dem Management auf "Buy". Das Kursziel wurde bei 116 Euro belassen. Das organische Wachstum des IT-Dienstleisters sollte im vierten Quartal wieder anziehen, so die Analysten in einer Studie. Auch die Margen dürften steigen, da sich Bechtle stärker auf margenträchtigere Dienstleistungen fokussiere.

Für 2016 bestätigte Bechtle zuletzt das Ziel einer deutlichen Umsatz- und Ergebnissteigerung. Der IT-Dienstleisters erwartet dabei vor Steuern statt einer konstanten Marge einen leichten Anstieg. 2015 erreichte Bechtle eine EBIT-Marge von 4,6 Prozent. Der Jahresumsatz lag bei 2,83 Mrd. Euro und der operative Gewinn bei 129,5 Mio. Euro. Neben der hohen Eigenkapitalquote von 53,9 Prozent erzielt Bechtle eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent. Das sind sehr solide Werte und die Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Die US-Bank JPMorgan hat die BASF-Aktie von "Underweight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 60 auf 105 Euro angehoben. Die Perspektiven für den europäischen Chemiesektor hätten sich merklich aufgehellt, so die Analysten in einer Branchenstudie. Stabilisierende Produktionskapazitäten bei anziehender Nachfrage sollten den Chemikalienpreisen auf die Sprünge helfen. Hinzu kämen noch vorteilhafte Währungseffekte. Besonders positiv seien die Aussichten für den deutschen Chemieriesen und dessen unterbewertete Aktie, so die Analysten weiter.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.