QIX Deutschland: Bayer fährt mit Covestro-Aktienverkauf kräftigen Gewinn ein

Bis zum Nachmittag legt der Qualitäts-Index deutlich um 1,2 Prozent auf 12.500 Punkte zu. Der Index notiert damit nur knapp unter seinem Rekordhoch. Bayer erzielt durch Reduzierung des Covestro-Anteils 1,5 Mrd. Euro. Jungheinrich führt Wachstumsstrategie fort. Citigroup belässt BASF-Kursziel nach Zahlen bei 110 Euro.

Einer der heutigen Tagesgewinner im Qualitäts-Index ist die Bayer-Aktie. Aktuell steigt die Aktie um 2,1 Prozent auf 105,90 Euro. Der heutige Anstieg ist auf die Nachricht vom Teilverkauf von Aktien der Kunstofftochter Covestro zurückzuführen. Bayer konnte die Aktien zu 66,50 Euro an institutionelle Investoren verkaufen und nahm damit rund 1,5 Mrd. Euro ein. Durch den Verkauf von 10,9 Prozent der Covestro-Aktien sinkt der Anteil an der Kunststofftochter auf 53 Prozent. Über eine Verringerung der Covestro-Beteiligung hatte es zuletzt immer wieder Spekulationen gegeben. Vor allem weil der Pharma- und Chemiekonzern Geld für die milliardenschwere Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto benötigt. Bayer plant sich von weiteren Anteilen zu trennen und will damit neben dem Handelsvolumen auch den Wert des Streubesitzes steigern. Im Oktober 2015 hatte der Pharma- und Chemiekonzern seine Kunstofftochter zu einem Ausgabepreis von 24,00 Euro an die Börse gebracht.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für die Bayer-Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 120 Euro bestätigt. Die Anteilsreduzierung an der Kunststofftochter Covestro entspreche der kommunizierten Strategie des Pharma- und Chemiekonzerns, schrieben die Analysten in einer Studie.

Die Bayer-Aktie zählt weiterhin zu den solidesten Qualitätsaktien im QIX Deutschland. Bei einem erwarteten Gewinn von 7,98 Euro je Aktie für 2017 liegt das KGV nur bei 13. Gleichzeitig bietet die Aktie eine attraktive Dividendenrendite von 2,6 Prozent. Neben der hohen Eigenkapitalrendite von 14 Prozent, erwirtschaftet der Konzern eine EBIT-Marge von 13,5 Prozent. Für den Pharma- und Chemiekonzern sind dies grundsolide Werte im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Die Jungheinrich-Aktie verbucht heute im Qualitäts-Index ein Plus von 1,5 Prozent und notiert bei 29,05 Euro. Der Logistikkonzern wird am 3. März seine Zahlen für 2016 vermelden. Jungheinrich kann auf eine starke Bilanz für die ersten 9 Monate des abgelaufenen Geschäftsjahres zurückblicken. Vor allem die steigende Nachfrage nach Flurförderzeugen in Europa sowie das Logistiksystemgeschäft trugen dazu bei. In den ersten 9 Monaten stiegen die Bestellungen von Gabelstaplern und Lagertechnik im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 2,41 Mrd. Euro. Der Auftragseingang im Neugeschäft erhöhte sich um 14 Prozent auf 82.400 Fahrzeuge. Der Logistikkonzern profitierte dabei besonders von der großen Nachfrage in Europa.

Insgesamt erreichte der Auftragsbestand des Neugeschäftes zum 30. September 689 Mio. Euro und lag damit 34 Prozent höher als im Vorjahr. Das Produktionsvolumen verzeichnete einen Anstieg um 14 Prozent auf 78.900 Fahrzeuge. Jungheinrich entwickelte sich damit erneut besser als der Markt und die Wettbewerber. Zudem legte in den ersten 9 Monaten der Umsatz um 11 Prozent auf rund 2,19 Mrd. Euro zu. Allerdings stieg das operative Ergebnis (EBIT) nur um 2,5 Prozent. Auch die EBIT-Marge ging von 7,9 auf 7,2 Prozent zurück. Ausschlaggebend war dabei das profitablere Servicegeschäft, das nur verzögert zur Geltung kommt. Jungheinrich bestätigte damit seine Wachstumsstrategie und hat sich als umfassender Lösungsanbieter der Intralogistik mit Erfolg positioniert.

Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Jungheinrich-Aktie von 31 auf 33 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" bestätigt. Der Gabelstapler- und Hubwagenhersteller dürfte gut ins Jahr 2017 gestartet sein, so die Analysten in einer Studie. Der anhaltende Trend zu Intralogistik und Lagerautomatisierung dürfte dabei Unterstützung bieten. Zudem könnte die Ergebnisprognose ein positiver Treiber für den noch immer vertretbar bewerteten Nischenkonzern sein, so die Analysten weiter.

Die Jungheinrich-Aktie ist mit einem KGV von 16 moderat bewertet und bietet dazu eine Dividendenrendite von 1,5 Prozent. Zudem erzielt der Logistikkonzern eine solide Eigenkapitalrendite von 14 Prozent. Dies sind wichtige Aufnahmekriterien bei der Auswahl für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Die US-Bank Citigroup hat die Einstufung für die BASF-Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 110 Euro belassen. Der Markt unterschätze das Ausmaß und die Dauer des anstehenden Aufwärtszyklus für den Chemiekonzern, schrieben die Analysten in einer Studie. Das Unternehmen stehe am Beginn einer Periode mit noch nie zuvor dagewesenen Kostenvorteilen, so die Analysten weiter. Dadurch sollten das Absatzwachstum, die Rendite und der Free Cashflow gestützt werden.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.