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QIX Deutschland: Analysten loben Bayers Rückorientierung zur Agrochemie und günstige Fundamentaldaten

20.08.18 14:35 Uhr

QIX Deutschland: Analysten loben Bayers Rückorientierung zur Agrochemie und günstige Fundamentaldaten | finanzen.net

Der Optimismus zu den die in dieser Woche stattfindenden Gespräche zwischen den USA und China treiben am Montag den QIX Deutschland deutlich an. Demnach klettert der Index bis zum Nachmittag um 1,0% ins Plus auf 14.115 Punkte.

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Bayer kann nach dem Abschluss des Verkaufs einiger Geschäftssparten mit der geplanten Integration von Monsanto beginnen. Talanx saniert seine Industrieversicherungs-Sparte und plant die Tarife teilweise deutlich anzuheben.

Beflügelt von der heutigen guten Stimmung zählt die Bayer-Aktie im Qualitäts-Index mit zu den absoluten Tagesgewinnern. Dabei klettert sie um 2,9% auf 80,65 Euro. Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Aktie heute mit "Outperform" und einem Kursziel von 95 Euro in die Bewertung wieder aufgenommen. Die mit der Monsanto-Übernahme erfolgte Rückorientierung hin zur Agrochemie sei attraktiv, schrieben die Analysten in einer Studie. Sie lobten zudem die Fundamentaldaten der Pharmasparte und halten Bayer im Branchenvergleich für unterbewertet.

Für den Leverkusener Konzern sind nach dem Abschluss des Verkaufs einiger Geschäftssparten an BASF alle Voraussetzungen erfüllt, um die geplante Integration von Monsanto beginnen zu können. Immerhin hatte Bayer, die mit der Übernahme verbundenen Ziele, zuletzt nochmals bekräftigt. Eine angepasste Guidance für das laufende Geschäftsjahr will das Unternehmen aber im Rahmen der Berichterstattung zum 2.Quartal am 5.September geben. Allerdings steht die Bayer-Aktie derzeit unter dem Einfluss der juristischen Auseinandersetzung hinsichtlich möglicher Gesundheitsgefahren, die von Glyphosat ausgehen sollen. Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem jüngsten Schadenersatzurteil gegen den übernommenen US-Saatguthersteller Monsanto belasten den Pharma- und Agrarchemiekonzern indes stärker als erwartet. Zudem dürfte Bayer in Europa kurz vor der Zulassung des Gerinnungshemmers Xarelto für eine weitere Indikation stehen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte erst kürzlich ein positives Votum für das Mittel zur Behandlung von Erwachsenen mit koronarer Herzkrankheit oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit abgegeben. Die Zulassung selbst hatte Bayer bereits Ende 2017 beantragt. Außerhalb der USA wird das Mittel von den Leverkusenern vermarktet, auf dem US-Markt hingegen durch eine Tochter des US-Konzerns Johnson & Johnson. Auch dort läuft noch ein Antrag auf eine Zulassungserweiterung. Für das Pharmageschäft von Bayer zählt Xarelto aber inzwischen mit zu den wichtigsten Umsatztreibern. Allein 2017 waren die Erlöse mit dem Medikament um fast 13% auf 3,3 Mrd. Euro angewachsen.

Auch mit der heutigen Kurserholung überzeugt die Bayer-Aktie mit einer grundsätzlich niedrigen Bewertung. Bei einem 2018er geschätzten Gewinn von 6,47 Euro liegt das aktuelle KGV bei unter 13. Und die von Management zuletzt angehobene Dividende ergibt eine attraktive Kapitalrendite von 3,4%. Neben der Eigenkapitalrendite des Konzerns von 20% überzeugt zudem operativ auch die EBIT-Marge von 17%. Das sind allesamt solide Kennzahlen und die Aktie befindet sich damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Talanx-Aktie gehört im Qualitäts-Index heute mit zu den Tagesfavoriten. Aktuell verbucht sie dabei leichte Kursgewinne auf 31,35 Euro. Die französische Großbank Société Générale hatte jüngst die Einstufung für die Aktie nach einer Analystenveranstaltung auf "Buy" mit dem Kursziel von 38 Euro bestätigt. Mit einem neuen Management im Bereich der Industrieversicherungen habe sich der Konzern zuversichtlich gezeigt, dass sich die Geschäftsentwicklung in der Sparte zum positiven entwickeln werde, schrieben die Analysten in einer Studie.

Talanx als drittgrößter Versicherungskonzern Deutschlands hatte zuletzt angekündigt, sein Geschäft mit Feuerversicherungen für große Industrie-Unternehmen sanieren zu wollen. Dieser Teil des Geschäfts, in dem wir traditionell einen hohen Marktanteil haben, sei stark defizitär, sagte der Vorstandschef erst in der vergangenen Woche. Das sei aber kein Einzelproblem. Wie der Branchenverband GDV schätzt, erwirtschaftet die Branche in der Industrie-Sachversicherung im laufenden Jahr im Schnitt mit jedem Euro Beitrag gut 15 Cent Verlust. Einige Versicherer haben sich dem Talanx-Vorstand zufolge aus diesem Markt bereits zurückgezogen. Die steigenden Schäden lägen vor allem an der Globalisierung, wodurch Brände in einer Fabrik etwa zu Produktionsstopps bei immer mehr Lieferanten führten.

Nun will Talanx die Feuer-Sparte, die für rund ein Fünftel der Beiträge im Industriegeschäft steht, mit Preiserhöhungen bis 2020 wieder profitabel machen. Dazu soll neben der Reduzierung von Anteilen auch die Aufgabe von Geschäften beitragen. Zusätzlich ist ein Prämienanstieg bei den betroffenen Unternehmen binnen 18 Monaten um 20% geplant. Rund ein Drittel der notwendigen Preiserhöhungen sind zur Jahresmitte bereits umgesetzt, erklärte das Unternehmen. Im 1.Halbjahr lag die Schaden-Kosten-Quote in der Feuerversicherung bei 119%, in der Industrieversicherung schrieb Talanx knapp 28 Mio. Euro Verlust. Der Versicherer sieht sich dennoch auf Kurs, die geplanten 850 Mio. Euro Gewinn in diesem Jahr zu schaffen. Obwohl die Rückversicherungs-Tochter Hannover Rück in diesem Jahr mehr als 300 Mio. Euro Sonderbelastungen durch den Teilrückzug aus den USA erwartet.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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