QIX Deutschland: Aktienrückkauf und höhere Gewinnausschüttung schieben Deutsche Post auf Mehrjahreshoch
Trotz nachlassender Inflationssorgen und soliden Unternehmensbilanzen zeigt sich der QIX Deutschland am Mittwoch eher unbeeindruckt. Der Index liegt dabei am Nachmittag unverändert bei 15.125 Punkten.
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Deutsche Post will dank des 2020er E-Commerce-Paketbooms eigene Aktien für bis zu 1 Mrd. Euro innerhalb eines Jahres zurückkaufen. Adidas setzt bei seiner künftigen Wachstumsstrategie vor allem auf den Ausbau seiner Digitalgeschäfte und will dabei bis zu 50% des Gewinns ausschütten.
Überragende Geschäftszahlen hatten im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Post in den letzten beiden Handelstagen auf neue Rekordwerte getrieben. Am heutigen Mittwoch gibt sie davon allerdings wieder etwas ab und steht aktuell im Minus bei 43,60 Euro. Immerhin will der Logistikdienstleister seine Aktionäre am Corona-bedingten Paketboom des vergangenen Geschäftsjahres mit Aktienrückkäufen und einer überraschend deutlichen Dividendenerhöhung beteiligen. Wie das Unternehmen am Montag hierzu bekannt gab, sollen dabei Rückkäufe eigener Aktien innerhalb eines Jahres im Wert von bis zu 1 Mrd. Euro stattfinden. Die Papiere sollen entweder eingezogen oder für langfristige Vergütungs-Programme genutzt werden. Zudem schlug das Management der Deutschen Post vor, die Gewinnbeteiligung um 0,20 Cent auf 1,35 Euro zu erhöhen. Ursprünglich sollte wegen der Pandemie in 2020 und den daraus resultierenden operativen Unsicherheiten die geplante Anhebung verschoben werden. Im weiteren Jahresverlauf lief es für den Paket- und Expressspezialisten allerdings weltweit immer besser. Folglich hatten Analysten im Schnitt mit einer Erhöhung der Ausschüttung auf gut 1,24 Euro gerechnet. Auch spielt der von der Deutschen Post im vergangenen Jahr erzielte höhere freie Barmittelzufluss eine wichtige Rolle, der nach vorläufigen Zahlen immerhin bei 2,5 Mrd. Euro lag. Der gruppenweite operative Gewinn (EBIT) stieg laut den seit Januar bereits bekannten Eckdaten von 4,13 auf 4,84 Mrd. Euro.
Entscheidend für diese außergewöhnlich gute Entwicklung war in erster Linie die deutliche Zunahme an beförderten Paketsendungen, aufgrund des im Covid-19-bedingeten Umfeld stark genutzten globalen Online-Handels. Als Profiteur der weiterhin boomenden Internet-Geschäfte und dank der abgeschlossenen Umstrukturierung dürfte künftig nicht nur der freie Cashflow ungehindert fließen, die Deutsche Post ist insgesamt auch für 2021 positiv gestimmt. Der Ausblick für dieses Jahr sieht ein EBIT von knapp 5,4 Mrd. Euro vor, was einem Anstieg von über 15% gleichkäme. Die Aktie des Logistikers wird derweil aber mit einem 2021er KGV von 17 sowie einem niedrigen Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,8 bewertet. Mit dem robusten Kerngeschäft und der Eigenkapitalrendite von 21% erfüllt sie aber wichtige Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.
Kräftige Zugewinne von über 4% verbucht im heutigen Marktumfeld im Qualitäts-Index dagegen die Adidas-Aktie. Somit notiert sie damit aktuell bei 294,50 Euro. Ein Grund für den starken Anstieg sind die heutigen Aussagen des Vorstands, in den kommenden Jahren Umsatz und Profitabilität des Sportartikelherstellers deutlich verbessern zu wollen. Das Unternehmen will dabei vor allem den Direktvertrieb und die digitalen Kanäle weiter ausbauen, bis 2025 sollen beide einen Großteil des geplanten Wachstums ausmachen. Zunächst erwartet Adidas von 2021 bis 2025 im Schnitt einen Umsatzanstieg von 8 bis 10 % pro Jahr, wie das Unternehmen am Mittwoch im Vorfeld seines Investorentages mitteilte. Der Anteil des direkten Vertriebsnetzes an den Erlösen soll bei dem Mode- und Lifestyle-Unternehmen auf etwa 50% des Gesamtumsatzes steigen, und auch der E-Commerce-Absatz soll sich auf 8 bis 9 Mrd. Euro in etwa verdoppeln. Zudem kündigte der Unternehmenschef heute eine höhere Rentabilität an, was insbesondere Anleger gern hören. Neben einer deutlichen Margensteigerung erwartet Adidas darüber hinaus einen jährlichen Gewinnanstieg aus dem fortgeführten Geschäft von durchschnittlich 16 bis 18%.
Davon will das Unternehmen immerhin 30 bis 50% als Dividende ausschütten, außerdem sind Aktienrückkäufe geplant. Alles in allem will das Management so 8 bis 9 Mrd. Euro seinen Aktionären zufließen lassen. In 2020 waren Umsatz und Gewinn allerdings im Zusammenhang mit der Virus-Krise noch heftig zusammengeschmolzen. Dies ging aber im Wesentlichen auf den operativen Einbruch im Frühjahr zurück, in dem ein Großteil der stationären Ladengeschäfte, in denen Adidas seine Mode- und Sportprodukte verkauft, geschlossen wurden. Die Einnahmen sanken folglich gegenüber 2019 um 16% auf 19,8 Mrd. Euro. Deutlich positiv entwickelte sich dagegen das Onlinegeschäft. Hier konnte das Unternehmen seinen Umsatz währungsbereinigt um 53% auf mehr als 4 Mrd. Euro steigern, der Anteil am Gesamterlös macht damit inzwischen mehr als 20% aus.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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