Puffer für schlechte Zeiten

Bundesbank: Finanzinstitute sollten Abwehrkräfte stärken

14.11.18 13:05 Uhr

Bundesbank: Finanzinstitute sollten Abwehrkräfte stärken | finanzen.net

Die Bundesbank warnt angesichts wachsender Risiken für die deutschen Konjunktur vor einer Verwundbarkeit des Finanzsystems.

"Jetzt ist es daher an der Zeit, stärkere Abwehrkräfte und Puffer für schlechtere Zeiten aufzubauen", mahnte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch am Mittwoch bei der Präsentation des aktuellen Finanzstabilitätsberichts. Internationale Handelskonflikte könnten die Exportnation Deutschland empfindlich treffen. Zudem sei ein ungeordneter Brexit nach wie vor nicht auszuschließen.

Sorge bereitet der Bundesbank, dass Finanzinstitute in der nach wie guten wirtschaftlichen Lage künftige Kreditrisiken unterschätzen könnten. Sollte sich die Konjunktur überraschend abkühlen, könnten Kreditausfälle die Folge sein. Das belaste die Eigenkapitalpuffer der Institute. Die Folge: Die Geldhäuser könnten die Kreditvergabe einschränken. Das kann einen Konjunkturabschwung verstärken, weil Verbraucher und Unternehmen weniger Geld für Investitionen haben.

Zwar haben die Institute seit der Finanzkrise 2007/2008 deutlich dickere Kapitalpolster. Die bestehenden Puffer könnten bei einem Abschwung unter bestimmten Umständen jedoch nicht ausreichen, warnte der für Banken und Finanzaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling.

Am deutschen Immobilienmarkt sieht die Bundesbank trotz teils kräftig gestiegener Preise noch keinen Handlungsbedarf. Zwar seien die Preise für Wohnimmobilien in deutschen Städten um 15 bis 30 Prozent überbewertet. Es gebe aber keine Anzeichen, dass die Finanzhäuser ihre Standards für die Kreditvergabe senken würden. Die Bundesbank befürchtet allerdings, dass der Wert von Sicherheiten für Immobilienkredite überschätzt werden könnte.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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