TAG-Aktie auf höchstem Stand seit 2002: Höhere Mieten treiben TAG Immobilien weiter an - Neue Wandelanleihe
Steigende Mieten in Ballungszentren treiben TAG Immobilien weiter an.
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Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen. Allerdings ist eine Anhebung der Prognose im weiteren Jahresverlauf möglich, wie die im MDAX notierte Gesellschaft am Donnerstag in Hamburg bei den Halbjahreszahlen mitteilte. Erst jüngst erwarb das Unternehmen rund 4200 Wohnungen, die meisten davon im August, etwa in Merseburg, Plauen, Gotha und Magdeburg.
Im ersten Halbjahr erhöhte sich das operative Ergebnis (FFO1) im Jahresvergleich um rund acht Prozent auf 86,5 Millionen Euro. Die für Immobilienunternehmen wichtige operative Kenngröße FFO1 (Funds from Operations) soll 2020 laut der aktuellen Prognose wie bereits bekannt auf 168 bis 170 Millionen Euro zulegen.
Die Corona-Pandemie trifft deutsche Wohnungskonzerne im Vergleich zu anderen Branchen kaum, auch wenn viele von ihnen während der Krise auf Kündigungen infolge von Zahlungsschwierigkeiten sowie auf Mieterhöhungen verzichten. Bis Ende Juni hätten nur etwa 0,1 Prozent der Wohnungsmieter wegen Covid-19 ihre Miete nicht bezahlen können, teilte TAG Immobilien weiter mit. Die Mieten stiegen allerdings in den ersten sechs Monaten auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Effekte aus dem Leerstandsabbau mit 1,4 Prozent weniger stark als noch im Vorjahr. Insgesamt bewirtschaften die Hamburger rund 85 500 Wohnungen in Deutschland.
Die Kaltmieten kletterten in den ersten sechs Monaten um 1,5 Prozent auf 159,7 Millionen Euro. Das Konzernergebnis reduzierte sich allerdings wegen eines geringeren Bewertungsgewinns um rund neun Prozent auf 212,8 Millionen Euro.
Den größeren Immobilienkonzernen weht aufgrund steigender Mieten in den deutschen Ballungsgebieten ein immer stärkerer politischer Gegenwind entgegen. Erst jüngst verlängerte der Bundestag angesichts der anhaltenden Wohnungsnot die Mietpreisbremse um fünf Jahre und verschärfte sie zudem. Künftig können Mieter zu viel gezahlte Miete erstmals auch rückwirkend für bis zu zweieinhalb Jahre zurückfordern.
In Berlin trat vor kurzem ein Gesetz für einen Mietendeckel in Kraft. Damit werden die Mieten für 1,5 Millionen Wohnungen in der Hauptstadt, die vor 2014 gebaut wurden, in den kommenden fünf Jahren eingefroren. Für Neuvermietungen gelten Obergrenzen. Die Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und FDP wollen das Gesetz zur Mietbegrenzung wieder kippen und reichten deshalb im Rahmen eines Normenkontrollverfahrens Klage beim Bundesverfassungsgericht ein.
Die Immobilien des Hamburger Konzerns liegen in den sogenannten B- und C-Standorten und damit in den weiteren Einzugsgebieten der Metropolen und in mittelgroßen Städten. Der größte Teil der Wohnimmobilien steht in ostdeutschen Städten wie etwa Gera, Leipzig, Chemnitz, Erfurt sowie im Umfeld von Berlin. Erst vor wenigen Monaten stieg TAG Immobilien mit dem Zukauf des Projektentwicklers Vantage Development in den polnischen Markt ein.
TAG Immobilien begibt neue Wandelanleihe
Die TAG Immobilien AG begibt eine vorrangige, unbesicherte Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von rund 450 Millionen Euro. Das Papier habe eine Laufzeit bis August 2026, teilte der Immobilienkonzern mit.Den Inhabern der ausstehenden vorrangigen, unbesicherten Wandelanleihe im Volumen von 262 Millionen Euro mit Laufzeit bis 2022 werde zugleich ein Angebot zum Ankauf der Papiere im Gesamtnennbetrag von bis zu 131 Millionen Euro gemacht. Dies soll im Wege eines modifizierten holländischen Auktionsverfahrens geschehen.
Die Nettoerlöse der Emission der neuen Wandelschuldverschreibungen werden unter anderem für den Erwerb von mehr als 4.200 Einheiten zu einem Gesamtkaufpreis von 163 Millionen Euro verwendet.
Die neuen Wandelschuldverschreibungen werden wandelbar sein in Stammaktien, die einem Anteil von rund 9,7 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft entsprechen, oder sie können in bar zurückgezahlt werden. Die anfängliche Wandlungsprämie liegt zwischen 32,5 und 37,5 Prozent über dem Referenzkurs. Der Kupon liegt zwischen 0,375 und 0,875 Prozent und wird halbjährig nachträglich gezahlt.
TAG-Aktien auf 18-Jahreshoch
Ein krisenfestes Quartal und die Aussicht auf eine Prognoseerhöhung für das Jahr hat am Donnerstag die Aktien der AG Immobilien bei 25,64 Euro ein 18-Jahres-Hoch beschert. Ohnehin waren Immobilienwerte am vorletzten Handelstag der Woche als "sichere Häfen" gefragt, weil Anleger nach den warnenden Aussagen der US-Notenbank Fed das Risiko scheuten. So konnten auch die Anteilsscheine etwa von Branchengrößen wie Vonovia im DAX, sowie Aroundtown und Grand City Properties im MDAX um teils mehr als ein Prozent zulegen.
Die ebenfalls im MDAX gelisteten TAG-Papiere waren am frühen Morgen gleich in der ersten Handelsstunde auf das höchste Niveau seit dem Jahr 2002 geklettert. Danach kamen sie wieder etwas zurück, so betrug das Kursplus schlussendlich noch 6,89 Prozent auf 25,44 Euro.
Mit dem 18-Jahres-Hoch ist nun auch der Kurseinbruch im Zuge der Corona-Krise Geschichte. Bis zum großen allgemeinen Crash hatten sich die Anteile der Hamburger Immobiliengesellschaft bis auf 25,18 im Februar vorgeschoben. Dass es inzwischen für die TAG-Papiere wieder so gut aussieht, hängt auch mit dem vergleichsweise stabilen Geschäft der gesamten Immobilienbranche trotz Pandemie zusammen. Auch die Ende Mai abgeblasene Fusion mit LEG Immobilien hatte nicht lange auf den Papieren der Hanseaten gelastet.
Der TAG-Konzern, der sich auf Immobilien in sogenannten B- und C-Standorten und damit in den weiteren Einzugsgebieten der Metropolen und in mittelgroßen Städten konzentriert, hatte im ersten Halbjahr vor allem von steigenden Mieten in den Ballungszentren profitiert.
Einige Börsianer zeigten sich indes von den Aussagen zu den Zielen wenig überrascht. Ein Branchenkenner erklärte, es sei zu erwarten gewesen, dass die Prognosen zumindest bestätigt würden, da die Branche bisher kaum einem Einfluss durch die Covid-19-Pandemie ausgesetzt gewesen sei.
Ob das Unternehmen die Prognosen im weiteren Jahresverlauf tatsächlich erhöhe, hänge vom Zeitpunkt des Abschlusses früherer Zukäufe ab, merkte Analyst Andreas Remke von der Baader Bank an. Seine Schätzung der Ergebnisgröße Funds from Operations (FFO) liege bereits leicht über der bisherigen Prognosespanne der Immobiliengruppe. Der Mittelzufluss dürfte hoch bleiben und die Expansion des Unternehmens in Polen sei wachstumsträchtig.
Warburg-Experte Simon Stippig betonte in einer ersten Reaktion, dass die Quartalszahlen der Gesellschaft im Rahmen seiner Erwartungen ausgefallen seien. Allerdings habe er mit einem etwas stärkeren Anstieg der Bewertungsgewinne gerechnet. Wie sein Baader-Kollege geht aber auch Stippig in seinen Schätzungen bereits davon aus, dass TAG Immobilien die aktuellen Zielvorgaben im Gesamtjahr toppen wird. Denn rechne man den operative Halbjahresgewinn aufs Jahr hoch, dann läge das Unternehmen bereits über seinem eigenen Zielkorridor.
(dpa-AFX und Dow Jones Newswires)
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