Uniper-Aktie klettert: Uniper hebt Jahresprognose an
Der Energiekonzern Uniper hat nach einer besser als erwartet gelaufenen ersten Jahreshälfte seine Prognose für 2024 angehoben.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde sich zwischen 1,9 und 2,4 Milliarden Euro bewegen, teilte das im Zuge der Energiekrise verstaatlichte Unternehmen am Mittwoch überraschend in Düsseldorf mit. Bislang war der Vorstand von 1,5 bis 2 Milliarden ausgegangen. Das bereinigte Nettoergebnis soll statt höchstens 1,1 Milliarden Euro nun mindestens diesen Wert erreichen und im besten Fall bei 1,5 Milliarden Euro liegen. Gemessen an 2023 bleibt es wegen der im Vergleich gesunkenen Rohstoffpreise aber bei einem deutlichen Gewinnrückgang.
Im ersten Halbjahr erzielte Uniper den vorläufigen Zahlen zufolge einen operativen Gewinn von gut 1,7 Milliarden Euro und damit fast 60 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das bereinigte Nettoergebnis fiel ähnlich stark auf etwas über 1,1 Milliarden Euro. Die endgültigen Zahlen will Uniper am 8. August vorlegen.
Als Grund für die überraschend starke Entwicklung in den ersten sechs Monaten nannte Konzernchef Michael Lewis unter anderem die für Uniper positive Marktpreisentwicklung für Gas. Er betonte aber auch, dass sich das erwartete Gesamtjahresergebnis in den kommenden Jahren in Anbetracht des herausfordernden Marktumfeldes nicht in dieser Größenordnung wiederholen werde.
Uniper zählt zu den größten Energieunternehmen in Deutschland. Die Firma ist Deutschlands größter Gashändler. Beliefert werden mehr als 1000 Stadtwerke und große Industrieunternehmen. In Deutschland und vier weiteren europäischen Ländern betreibt das Unternehmen außerdem viele Kraftwerke, die Strom aus Gas, Kohle, Wasserkraft, Atomkraft und Öl erzeugen. Investitionen in weitere erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gaskraftwerke sind geplant. Uniper ist daneben Deutschlands größter Erdgas-Speicherbetreiber. Investieren will Uniper auch in die Wasserstoffspeicherung. Privatkunden beliefert Uniper außer bei Fernwärme nicht. Weltweit beschäftigt Uniper rund 7000 Menschen.
Uniper geriet 2022 in Schieflage, nachdem Russland nach dem Angriff auf die Ukraine seine Gaslieferungen erst verringerte und dann einstellte. Die Ersatzbeschaffungen kosteten Milliarden. Damit Uniper nicht in die Knie ging, zahlte Deutschland Beihilfen von rund 13,5 Milliarden Euro und wurde mit über 99 Prozent Mehrheitseigentümer. Der Bund ist verpflichtet, seine Beteiligung bis spätestens 2028 auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren. Die Beihilfen wurden von der EU-Kommission unter Auflagen genehmigt.
Die Uniper-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 3,30 Prozent im Plus bei 42,23 Euro.
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DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
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01.08.2024 | Uniper Underweight | Barclays Capital |
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