TAG Immobilien-Aktie verliert: TAG Immobilien hat in H1 operativ weniger verdient

Unter dem Strich ergab sich ein Verlust, der vor allem auf der Neubewertung des Portfolios beruhte, die - wie bei Wettbewerbern - wegen der neuen Einschätzung des Immobiliensektors infolge der jüngsten Zinserhöhungen deutlich weniger positiv ausfiel.

Für die Jahresziele sieht sich der Hamburger Wohnimmobilienkonzern, der im MDAX gelistet ist, auf Kurs.

Im Zeitraum Januar bis Juni erwirtschaftete TAG einen operativen Gewinn FFO I von 89,1 (Vorjahr 96,2) Millionen Euro bzw 0,51 (Vj 0,66) Euro je Aktie. Der FFO II, der auch das polnische Geschäft beinhaltet, betrug rund 112 Millionen Euro bzw 0,64 Euro je Aktie.

Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) betrug 122 Millionen Euro, er übertraf die 118 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums.

Nach Steuern ergab sich ein Verlust von rund 305 (Vj Gewinn 302) Millionen Euro.

Bereits die Wettbewerber Deutsche Wohnen, sein Mutterkonzern Vonovia sowie LEG Immobilien hatten ein Bewertungsergebnis des Portfolios, das deutlich negativ ausfiel. Deutsche Wohnen erklärte dies mit dem höheren Zinsniveau, infolgedessen sich Renditekriterien und Investitionsentscheidungen - auch bei potenziellen Transaktionspartnern - verändert hätten, was sich auf die Beurteilung von Geschäftsmodellen und die Bewertung von Vermögenswerten ausgewirkt habe.

Im Gesamtjahr sieht TAG den operativen Gewinn FFO I weiter in der Spanne von 170 bis 174 Millionen Euro bzw bei 0,98 EUR je Aktie, ein Rückgang zum Vorjahr. Den operativen Gewinn FFO II, der auch das polnische Geschäft enthält, sieht TAG Immobilien weiter bei 240 bis 246 Millionen Euro bzw 1,38 Euro je Aktie.

TAG-Immobilien-CFO: Dividende 2023, falls Marktbedingungen erlauben

TAG Immobilien hat noch nicht entschieden, ob für 2023 wieder eine Dividende ausgeschüttet wird - auch wenn der MDAX-Konzern einen operativen Gewinn FFO erwartet, aus dem sich die Dividende speist. Beim FFO rechnet TAG allerdings mit einem Rückgang zum Vorjahr, in dem trotz eines FFO-Gewinns die Dividende ausgesetzt wurde.

Die Entscheidung zur Dividende werde am Jahresende fallen und davon abhängen, ob "die Marktbedingungen und der Abschluss der Refinanzierungen dies zulassen". Dies geht aus der Investorenpräsentation zum Halbjahresbericht hervor. CFO Martin Thiel sagte auf eine entsprechende Frage in der Analysten-Telefonkonferenz, entscheidend für die Dividenden-Entscheidung sei die Liquiditäts-Situation des Konzerns zu dem Zeitpunkt, wenn er seine Prognose für 2024 veröffentliche. Derzeit sei die Marktsituation "durch hohe Unsicherheit gekennzeichnet".

Im vergangenen Jahr hatte der Hamburger Wohnimmobilienkonzern trotz eines FFO-Gewinns die Dividende ausfallen lassen, um die Kapital- und Finanzierungsbasis zu stärken. Für 2021 erhielten die Aktionäre 0,93 Euro je Aktie.

Der Konzern rechnet für 2023 mit einem Rückgang beim operativen Gewinn FFO I auf 0,98 Euro je Aktie (2022: 1,24 Euro), beim FFO II auf 1,38 je Aktie (2022: 1,56 Euro). Die jüngsten Zinserhöhungen haben die Refinanzierungen für die Branche deutlich verteuert.

Die TAG Immobilien-Aktie notiert im XETRA-Handel am Montag zeitweise 5,49 Prozent tiefer bei 9,84 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)