OSRAM-Anleger unentschlossen: Optische Halbleiter treiben Wachstum im ersten Quartal
Der Lichtkonzern OSRAM ist mit einem operativen Wachstum in das neue Geschäftsjahr gestartet.
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Dabei profitierte das Unternehmen von guten Geschäften mit optischen Halbleitern und der anhaltend positiven Nachfrage im Automobilbereich. Das erste Quartal gehört traditionell zu den stärksten von OSRAM. Die Jahresprognose wurde bekräftigt. OSRAM-Chef Olaf Berlien sieht die Weichen "richtig gestellt".
"Verglichen zum Vorjahr haben wir unser Wachstum sogar nochmals beschleunigt. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist anhaltend stark", erklärte Berlien. Der Umsatz stieg im ersten Quartal (per Ende Dezember) um 5,4 Prozent auf 991 Millionen Euro, wie Osram mitteilte. Auf vergleichbarer Basis - wechselkurs- und portfoliobereinigt - wuchs der Umsatz um nahezu 8 Prozent. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 4,7 Prozent auf 179 Millionen Euro, die entsprechende Marge lag mit 18 Prozent geringfügig niedriger als im Vorjahr, als 18,2 Prozent erreicht wurden.
Ledvance-Verkauf kommt voran
Nicht enthalten in den Zahlen ist das Lampengeschäfts Ledvance, das an ein chinesisches Konsortium um den LED-Hersteller MLS verkauft werden soll und daher als nicht fortgeführtes Geschäft bilanziert ist. Der Verkauf soll im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden. Dabei zeigte sich Berlien optimistisch, einen Abschluss noch vor September 2017 zu erreichen, da OSRAM schneller vorankomme als einmal geplant.
So habe das Unternehmen mit 14 von zwölf Genehmigungen von Regulierungsbehörden den überwiegenden Teil bereits erhalten. Offen sind noch Freigaben aus USA und China.
Keine Gespräche mit chinesischen Investoren
Aktuell kein Thema mehr ist offensichtlich eine mögliche Beteiligung chinesischer Unternehmen an OSRAM selbst. "Aktuell führe ich keine Gespräche mit chinesischen Investoren", sagte Berlien.
Im vergangenen Jahr hatten Gerüchte über eine mögliche Übernahme OSRAMs durch chinesische Gesellschaften wie San'an Optoelectronics und den Finanzinvestor GSR Go Scale Capital den Aktienkurs befeuert. San'an und später auch Berlien hatten Gespräche eingeräumt. Dagegen waren jedoch die Gewerkschaften Sturm gelaufen. Auch in der Politik war Kritik an der generellen Einkaufstour von chinesischen Firmen in Deutschland laut geworden.
Wachstum in allen Bereichen
Im Auftaktquartal trugen alle Bereiche zum Wachstum bei. Das Geschäft mit optischen Halbleitern steigerte den Umsatz um 15,2 Prozent auf 387 Millionen Euro. OSRAM habe volle Auftragsbücher, erläuterte Berlien. Das Unternehmen profitiere derzeit besonders von Zuwächsen im Infrarotbereich. Das EBITDA stagnierte im Quartal dabei bei 101 Millionen Euro, die entsprechende Marge sank auf 26,2 Prozent von 29,7 Prozent. Allerdings hatte die Sparte im Vorjahr hier von einer Lizenzvereinbarung profitiert.
Im Segment Spezialbeleuchtung erwies sich die anhaltend gute Nachfrage im Automobilbereich als Wachstumstreiber, der Umsatz stieg um knapp 10 Prozent auf 588 Millionen Euro. Auch das EBITDA verbesserte sich - auf 93 Millionen von 82 Millionen Euro. Die Sparte Lichtlösungen und -Systeme konnte den Umsatz um 3,3 Prozent steigern. Bereinigt erreichte der Bereich operativ den Breakeven.
Nettogewinn deutlich geringer nach Felco-Verkauf im Vorjahr
Der Nettogewinn fiel hingegen deutlich niedriger aus, er verringerte sich auf 98 Millionen Euro von 337 Millionen. Allerdings hatte der Konzern im Vorjahr von einem Buchgewinn aus dem Verkauf von Anteilen an der Foshan Electrical & Lighting Co (Felco) profitiert, wodurch ein Buchgewinn von rund 270 Millionen Euro anfiel.
In diesem Quartal verbuchte OSRAM einen Einmalgewinn im niedrigen zweistelligen Millionenbereich aus einem Grundstücksverkauf in Korea. Zudem war die Steuerlast in diesem Quartal deutlich geringer als im Vorjahr.
Prognose für 2016/17 bestätigt
Die Konzernprognose für das Ende September endende Geschäftsjahr 2016/17 bestätigte OSRAM. Das Unternehmen erwartet im fortgeführten Geschäft ein vergleichbares Umsatzplus von 5 bis 7 Prozent, eine bereinigte EBITDA-Marge von mindestens 15 Prozent sowie ein Ergebnis je Aktie zwischen 2,35 bis 2,65 Euro. Zudem strebt OSRAM weiterhin eine Dividende von mindestens 1,00 Euro je Aktie an.
Auch mittelfristig zeigte sich Berlien zuversichtlich. Großes Potenzial sieht er im US-Geschäft. Er verwies dabei auf Aussagen des neuen Präsidenten Donald Trump, die Infrastruktur stärken zu wollen. Auch das Thema Smart Cities gewinne an Bedeutung. "Ich sehe riesiges Potenzial in den USA und bin sehr optimistisch", so der Vorstandschef. Zuletzt war nicht nur in der Politik, sondern auch bei Vertretern der deutschen Wirtschaft Kritik an der zunehmend protektionistischen Tendenz Trumps laut geworden.
Die OSRAM-Aktie startete mit einem Plus von fast 2 Prozent in den Handel, gab den überwiegenden Teil der Gewinne jedoch im Verlauf wieder ab. Am Mittag notiert das Papier über ein Prozent im Plus.
DJG/nas/brb/smh Dow Jones Newswires
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