KUKA wächst weiter - Gewinn unter Erwartungen

Während dabei der Umsatz die Markterwartungen übertraf, lag der operativen Gewinn leicht unter den Schätzungen. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern.

Die Aktie gibt am Mittwoch aber trotz der guten Zahlen nach. Marktbeobachter von Baader-Helvea bewertet die Zahlen zwar als "sehr stark". Andererseits sei das Aufwärtspotenzial wegen der hohen Bewertung gering, meinen die Analysten. Kuka notieren am späten Vormittag um 2,6 Prozent niedriger auf 77,60 Euro.

Der Auftragseingang stieg von Juli bis September um ein Viertel auf 694,9 Millionen Euro, der Umsatz legte um ein Drittel auf 722 Millionen Euro zu, wie Kuka weiter mitteilte. Ohne den Beitrag des schweizerischen Technologieunternehmens Swisslog lag der Auftragszuwachs bei lediglich 2,1 Prozent und der Umsatzanstieg bei 5,3 Prozent. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) erreichte 37,5 Millionen, die EBIT-Marge sank durch das stärkere Umsatzwachstum auf 5,2 Prozent. Nach Steuern verdiente Kuka mit 21,9 Millionen Euro gut 3 Prozent weniger.

Analysten hatten Kuka im Konsens einen Auftragseingang von 707 Millionen Euro und einen Umsatz von 713 Millionen zugetraut. Das EBIT sahen die Marktbeobachter bei 39 Millionen, unter dem Strich hatten sie mit einem Gewinn von 22 Millionen Euro gerechnet.

Swisslog buchte im dritten Quartal einen Auftragseingang von 127,3 Millionen Euro und einen Umsatz von 154,3 Millionen Euro. Im Vorjahr wurde Swisslog noch nicht konsolidiert. Zudem konnte der Geschäftsbereich am Mittwoch einen Großauftrag von dem saudi-arabischen Lebensmittelkonzern Almarai vermelden. Die Projekte zur Automatisierung der Distributionslogistik in Al Kharj mit einem Auftragsvolumen von rund 43 Millionen Euro werden bis Ende 2018 umgesetzt, teilte Kuka am Mittwoch mit.

Der Geschäftsbereich Robotics verbuchte im dritten Quartal einen weiteren Großauftrag von BMW zur Lieferung von ca. 1.000 Industrierobotern, die überwiegend im Karosseriebau in Nordamerika eingesetzt werden können. Insgesamt erzielte die Sparte Auftragseingänge in Höhe von 222,4 Millionen Euro und damit ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ging allerdings wegen der rückläufigen Entwicklung im Bereich Automotive zurück.

Im Bereich Systems war die Entwicklung entgegengesetzt: der Auftragseingang lag mit 355,1 Millionen Euro um 6 Prozent unter Vorjahr. KUKA begründete das mit schwierigeren Marktbedingungen auf dem europäischen Automobilmarkt und großen Aufträgen im Bereich Flugzeugbau im Vorjahr. Der Umsatz legte allerdings dank der guten Auftragslage aus den Vorquartalen und der entsprechend sehr hohen Auslastung zu.

Der MDAX-Konzern hatte seine Jahresprognose Ende Juli nach einem guten Geschäftsverlauf sowie Buchgewinnen aus Veräußerungen der Tochter HLS an Finanzinvestoren und des Geschäftsbereichs Werkzeugbau an die Porsche AG angehoben. Für das Gesamtjahr 2015 stellt Kuka weiterhin einen Umsatz von rund 2,9 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge in der Bandbreite von 6,5 bis 7,0 Prozent in Aussicht.

FRANKFURT (Dow Jones)