Danone streicht trotz Umsatzanstieg die Prognose - Aktie leichter
Der französische Lebensmittelkonzern Danone hat im ersten Quartal von Hamsterkäufen durch die Corona-Krise profitiert.
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Da die Unsicherheit durch die Coronavirus-Pandemie aber extrem hoch ist, den Nahrungsmittelhersteller vor große Herausforderungen bei der Produktion stellt und zudem zum Teil die Produktpalette auf die neue Nachfragesituation umgestellt werden muss, zieht der Konzern seine Ende Februar bereits gesenkte Prognose für 2020 zurück. Dies teilte das im EURO STOXX 50 notierte Unternehmen am Dienstag in Paris mit.
Dauer und Umfang der COVID-19-Auswirkungen über die verschiedenen Märkte hinweg seien schwer abzuschätzen, teilte Danone mit. Die Nachfrage- und Angebotssituation dürfte weltweit äußerst volatil und unvorhersehbar für den Rest des Jahres sein, hieß es. Konzernchef Emmanuel Faber verwies darauf, dass die Bedingungen im zweiten Quartal bei Danone erheblich von den weltweiten Corona-Auswirkungen beeinflusst sein werden. Der Umsatzanstieg aus dem ersten Quartal dürfte sich nicht fortsetzen.
Danone geht davon aus, dass es deutliche Veränderungen bei den Essgewohnheiten, Lebensweisen und Einkommen der Menschen geben wird. Dies stehe auch im Zusammenhang mit den jeweiligen Strategien der Regierungen zur Bewältigung der Krise. Der Konzern sieht sich unter anderem mit der Herausforderung konfrontiert, dass sich das Einkaufsverhalten der Kunden stark verändert habe und die wöchentliche Nachfrage schwanke. Zuletzt sei etwa der Bedarf nach größeren Verpackungen gestiegen, während die Lieferketten infolge des Virus gleichzeitig eingeschränkt seien.
Aus Sicht von Martin Deboo vom Analysehaus Jefferies hat Danone mit seinen Quartalszahlen klar über den Schätzungen gelegen. Dass der Konzern seinen Ausblick dennoch zurückgezogen hat, könnte laut dem Experten möglicherweise auf einen beginnenden Trend hindeuten. Zugleich bestätigten die Zahlen des Auftaktquartals aber seine positive Sicht auf die Branche und auf Danone selbst. Derweil spricht das Analysehaus Mainfirst von "starken Umsatzzahlen" im ersten Quartal, bei denen die Franzosen vom Hamstern der Lebensmittel wegen der Corona-Krise profitiert habe.
Im Hinblick auf die langfristigen Ziele bis zum Jahr 2030 bleibt Danone zuversichtlich und geht nach wie vor davon aus, sie zu erreichen, wie der Konzern betonte. So soll sich das Wachstum im besagten Zeitraum weiter beschleunigen.
Schon Ende Februar hatte Danone die Auswirkungen der Corona-Krise vor allem im wichtigen China-Geschäft gespürt. Inzwischen sind alle Regionen der Welt von der Pandemie betroffen, so dass die Unsicherheit deutlich gestiegen ist. Im ersten Quartal stieg der Umsatz trotzdem um 1,7 Prozent auf 6,24 Milliarden Euro - bereinigt um die Effekte von Währungsumrechnungen und sowie Zu- und Verkäufen habe das Wachstum 3,7 Prozent betragen. Allerdings war die Nachfrage nach Wasser klar rückläufig. Mit den vorgelegten Zahlen übertraf Danone dennoch die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten, die nur mit einem leichten Umsatzanstieg gerechnet hatten.
So reagierte die Danone-Aktie
Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten schlecht an. Nachdem die Danone-Aktie kurz nach Handelsbeginn in Paris zunächst kaum reagiert hatte, lag sie zum Schluss um 1,76 Prozent bei 62,84 Euro im Minus. Im laufenden Jahr haben die Papiere jetzt bereits rund 15 Prozent an Wert eingebüßt. Auf längere Sicht sieht es zwar etwas besser aus, doch fällt das Plus in den zurückliegenden drei Jahren mit weniger als 1 Prozent äußerst gering aus.
/eas/kro/fba
PARIS (dpa-AFX)
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