Wintershall DEA schraubt Produktionsziele hoch - IPO-Pläne noch aktuell
Der vor einem möglichen Börsengang stehende Öl- und Gaskonzern Wintershall DEA hat nach dem dritten Quartal die Jahresziele für die Produktion erhöht.
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Allerdings lasten die niedrigeren Preise auf dem operativen Ergebnis, wie das Unternehmen mit Sitz in Kassel und Hamburg am Mittwoch mitteilte. Weil die Preise für die Nordseesorte Brent im Durchschnitt 20 Prozent und die Gaspreise 60 Prozent unter den Vorjahreswerten lagen, sackte das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um ein gutes Viertel auf 708 Millionen Euro ab. Gesunkene Produktionskosten konnten das nicht auffangen.
"Im Umfeld fallender Marktpreise haben wir großen Fokus auf das Erzielen von Effizienzsteigerungen gelegt", sagte Vorstandschef Mario Mehren. Die Produktionskosten seien im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 3,8 Dollar je Fass zurückgegangen.
Die Produktion lag im dritten Quartal mit 613 000 Fass pro Tag rund 6 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Gesamtjahr soll der Schnitt die Marke von 640 000 Barrel erreichen. Bisher stand das Ziel von 635 000 Fass im Plan - die hat Wintershall DEA über die ersten neun Monate auch erreicht. Zudem will Wintershall DEA am Ende des Jahres mit rund 1,6 Milliarden Euro etwas weniger für Investitionen ausgegeben haben als zuvor mit bis zu 1,7 Milliarden Euro geplant.
Am 1. Mai hatten die Eigentümer BASF (Wintershall) und LetterOne (Dea) den Zusammenschluss der beiden Firmen vollzogen. Für das zweite Halbjahr 2020 ist ein Börsengang in Aussicht gestellt. Innerhalb der kommenden vier Jahre soll die Produktion auf 800 000 Barrel Öl und Gas steigen. LetterOne ist die Beteiligungsgesellschaft des russischen Geschäftsmanns Michail Fridman, die Dea 2014 für rund 5,1 Milliarden Euro vom Stromversorger RWE übernommen hatte.
IPO-Pläne von Wintershall DEA für 2020 stehen
Wintershall DEA will wie geplant im zweiten Halbjahr 2020 an die Börse gehen. Vorstandschef Mario Mehren will das im Mai fusionierte Öl- und Gasunternehmen bis zum Sommer nächsten Jahres für ein Listing vorbereitet haben, wie er im Rahmen einer Telefonkonferenz zu den Drittquartalszahlen sagte. BASF hält 67 Prozent an der Firma, die Investorengruppe Letterone 33 Prozent.
Einen wichtigen Meilenstein hat Wintershall DEA im Oktober erreicht: Mit der Arbeitnehmervertretung wurde der Abbau von 760 Stellen in Deutschland vereinbart. 200 Stellen fallen in Norwegen dem Rotstift zum Opfer. Die dortige Landesgesellschaft Wintershall DEA Norge wird zum 1. Dezember gebildet. Wintershall und DEA wollten 1.000 von 4.200 Stellen streichen.
KASSEL/HAMBURG (dpa-AFX) / Dow Jones Newswires
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