HVPI-Inflation nimmt im April unerwartet zu - Vor allem Nahrungsmittelpreise ausschlaggebend
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im April vor allem wegen höherer Nahrungsmittelpreise entgegen den Erwartungen zugenommen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent und lag um 7,8 (März: 7,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,4 Prozent und eine unveränderte Jahresteuerung von 7,6 Prozent prognostiziert.
Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Euroraum-Inflation deutlicher als erwartet zugelegt hat, was eine Zinsanhebung durch die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr wahrscheinlicher machen würde. Spaniens HVPI-Teuerung nahm allerdings auf 8,3 (9,8) Prozent ab - erwartet worden waren 9,6 Prozent. Eurostat veröffentlicht die Euroraum-Daten am Freitag um 11.00 Uhr. Zuvor kommen noch Inflationsdaten aus Frankreich und Italien - am Freitag um 8.45 Uhr bzw. 11.00 Uhr.
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex erhöhte sich um 0,8 Prozent auf Monats- und um 7,4 (7,3) Prozent auf Jahressicht. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,5 Prozent und eine Jahresinflationsrate von 7,2 Prozent prognostiziert.
Waren verteuerten sich mit einer Jahresrate von 12,0 (12,3) Prozent, darunter Energie um 35,3 (39,5) Prozent und Nahrungsmittel um 8,5 (6,2) Prozent. Die Teuerungsrate bei Dienstleistungen betrug 2,9 (2,8) Prozent und die bei Wohnungsmieten 1,6 (1,5) Prozent.
FRANKFURT (Dow Jones)
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